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0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus

0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus

Titel: 0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod spielt auf im Treppenhaus
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Mordversuches, Anstiftung zum Mord, Erpressung und einer Unzahl anderer Verbrechen. Jede Aussage, die gemacht wird, kann von jetzt an gegen Sie verwandt werden.«
    Seine Augen waren erloschen. Seine Lippen bebten.
    »Ich… ich habe nichts getan«, stammelte er. »Ihr könnt mir nichts beweisen.«
    ***
    Er irrte sich. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden sammelte sich eine erdrückende Beweislast gegen ihn an. Nicht nur die Aussagen der Bandenmitglieder belasteten ihn schwer, die Einwohner der Desbrosses Street und des Viertels erhoben ihre Stimmen.
    Der Terror war gebrochen.
    Keine Furcht verschloss mehr den Menschen den Mund. Sie erschienen auf den Polizeirevieren. Sie kamen auch zum Hauptquartier. Protokoll um Protokoll häufte sich auf den Schreibtischen der vernehmenden Beamten, und in jedem wurden schwerste Anklagen gegen Juan Rallaro vorgebracht. Tausende von Erpressungsfällen und Nötigungen, Hunderte von brutalen Körperverletzungen, zwei Dutzend und mehr Morde, das alles sammelte sich zu einem Berg der Schuld.
    Der Mord an Antonio Alrosso wurde in dieser Lawine von Verbrechen nur zu einer Untat unter vielen.
    Rallaro und seine Genossen wurden zum Tode verurteilt.
    Der Gouverneur verwarf das Gnadengesuch Rallaros.
    Zu diesem Zeitpunkt waren Phil und ich längst mit einem anderen Fall beschäftigt, der uns in Denver, Chicago und Frisco herumjagte.
    ***
    Erst Wochen später wollte es der Zufall, daß uns eine Nachforschung in einer nebensächlichen Affäre in das Hafenviertel führte.
    Wir saßen im Jaguar. Phil stieß mich in die Rippen.
    »Fahr in der Desbrosses Street vorbei«, sagte er. »Ich möchte mir Nr. 162 noch einmal ansehen.«
    In langsamer Fahrt ließ ich den Wagen durch die Straße rollen. Nichts schien sich verändert zu haben. Immer noch spielten die schmutzigen Kinder auf den Bürgersteigen, standen die Frauen auf den Treppenstufen zusammen und schwatzten. Ein paar Jungens von rund zehn Jahren liefen neben unserem Wagen her.
    »He, Mister«, brüllte einer von ihnen, »was ist das für’n Schlitten?«
    Vor Nr. 162 stand der Hausverwalter Gransky, strich sich seinen Schnauzbart und palaverte wichtigtuerisch mit einer jungen Frau.
    Ich trat auf die Bremse. »Hallo, Granksy!« rief ich ihn an.
    Er erkannte uns und kam zum Wagen gelaufen. »O, G-man! Wollen Sie uns besuchen? Da werden sich alle freuen! Kommen Sie ins Haus!«
    Ich wehrte ab. »Keine Zeit, Gransky. Wie geht’s bei euch? Ist es besser geworden?«
    Er nickte eifrig.
    »Viel besser, Mister. Sie richten jetzt eine Schule im Viertel ein. Eine Kommission vom Gesundheitsamt war hier. Die Wohnungen in diesem Haus müssen renoviert werden. Die Gesellschaft hat schon die Handwerker geschickt.«
    »Was macht Juana?« fragte Phil.
    »Hat großes Glück gehabt, das Mädchen. Angesehene Leute haben gesammelt, und nun besucht sie eine Schule für kaufmännische Angestellte. Sie lernt Stenografie und Maschinenschreiben, und sie hat schon Angebote für gute Stellen.« Ich ließ den Wagen anrollen. »Bestelle ihr einen Gruß, Gransky!« rief ich und winkte.
    Als wir auf den Westside Highway auffuhren, drehte sich Phil um und überblickte das Gewirr der Häuser.
    »Mit der Zeit wird man auch diesen Sumpf trockenlegen«, sagte mein Freund.
    ENDE

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