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0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus

0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus

Titel: 0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod spielt auf im Treppenhaus
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Street?«
    »Selbstverständlich!«
    »Aber Rallaro hat die Tarnung durchbrochen?«
    »Das ist anzunehmen. Rein theoretisch wäre denkbar, dass irgendetwas in Antonios Benehmen Rallaro nicht gepasst hat, aber viel wahrscheinlicher ist, dass er von Antonios Zugehörigkeit zum FBI wusste und ihn deshalb erschoss.«
    »War Antonio ihm nahe auf den Fersen? Hatte er schon Beweise, die dem Gangster gefährlich werden konnten?«
    »Nein. Sein letzter Bericht kam zwei Tage vor seinem Tod. Das Material, das er bis dahin gegen Rallaro zusammengetragen hatte, war dürftig und reichte zu einer Anklageerhebung nicht aus.«
    »Rallaro muss sich sehr sicher gefühlt haben, wenn er trotzdem einen Mann erschoss, von dem er wusste, dass er für das FBI arbeitete«, warf Phil ein.
    »Ich habe Juan Rallaro gesehen, als er von Grost verhört wurde«, sagte Mr. High. »Er leidet an der Krankheit vieler Mächtigen. Er glaubt, dass seiner Macht keine Schranken gesetzt sind, und dass er sich alles erlauben kann.«
    »Dann schicken Sie ihm eine echte Herausforderung, Chef. Schicken Sie keine Beamten in irgendeiner Tarnung! Schicken Sie ihm Gegner mit offenem Visier! Schicken Sie Phil und mich!«
    ***
    Mr. High zog die Augenbrauen hoch. Er unterbrach seinen Marsch durch das Zimmer, blieb an seinem Stuhl stehen und setzte sich.
    »Was versprechen Sie sich davon, Jerry?«
    »G-men, die Sie getarnt in Rallaros Bereich schicken, können nichts anderes tun, als zu versuchen, Zeugen gegen Rallaro zu finden. Andererseits müssen Sie natürlich jedem gegenüber Ihre FBI-Zugehör,igkeit verschweigen, auch den Menschen gegenüber, von denen sie hoffen, Aussagen gegen Rallaro zu erhalten. Das wiederum bedeutet, dass sie den Menschen die Furcht nicht nehmen können, und solange diese Furcht herrscht, wird kein Einwohner der Desbrosses Street es wagen, seine Stimme gegen den Gangster zu erheben. Wenn Phil und ich in das Viertel gehen, ungetarnt, mit der Smith & Wesson im Halfter und dem FBI-Ausweis in der Tasche, wenn wir dort wohnen, in die Kneipen gehen, die Leute befragen, immer und immer wieder dort auftauchen und Juan Rallaros Weg kreuzen, dann wird man erkennen, dass er nicht so mächtig ist, wie er vorgibt. Die Angst vor ihm wird zerbröckeln, und ohne Angst bricht seine Herrschaft zusammen wie ein Kartenhaus.«
    »Glauben Sie, dass er das hinnehmen wird, Jerry? Er wird sofort versuchen, Ihnen das gleiche Schicksal zu bereiten wie dem armen Antonio.«
    »Daran zweifle ich nicht, aber ich gebe zu bedenken, Chef, dass wir die näheren Umstände von Antonios Tod nicht kennen. Ich habe Antonio Alrosso selbst auf dem Schießstand gesehen. Ich weiß, dass er ein ausgezeichneter, sehr schneller Schütze war. Trotzdem bekam er die Pistole nicht einmal in die Hand. Ich halte es für möglich, dass Antonio glaubte, seine Tarnung sei noch intakt, dass er zögerte, die Pistole zu ziehen, als die Situation bedrohlich wurde. In der nächsten Sekunde war es dann schon zu spät. Wenn wir ungetamt in die Desbrosses Street gehen, brauchen wir solche Rücksichten nicht zu nehmen. Wenn Rallaro zur Pistole fasst, wird er die Smith & Wesson bereits in unserer Hand sehen.«
    »Juan Rallaro ist kein Feind, der offen kämpft«, .wandte Mr. High ein. »Er…«
    Ich riskierte es, den Chef zu unterbrechen.
    »Ich habe noch nie einen Gangster gesehen, der offen kämpfte. Sie alle bevorzugen den Mord aus dem Hinterhalt. Wir, Phil und ich, rechnen damit. Wir sind daher vielleicht ungefährdeter als ein Beamter, der glaubt, sich auf seine Tarnung verlassen zu können.«
    Wie immer, wenn Argumente ihn überzeugt hatten, entschloss sich der Chef schnell.
    »Ich bin einverstanden«, sagte er. »Sie wollen also in das Puerto Ricaner-Viertel ziehen und auf Wochen, vielleicht auf Monate dort bleiben? Wohin wollen Sie ziehen?«
    »In die Desbrosses Street 162«, sagte ich, »in das Haus, in dem Antonio Alrosso ermordet wurde.«
    ***
    Es begann alles ganz undramatisch.
    Ein Anruf bei der Wohnungsgesellschaft, der das Haus Desbrosses Street 162 gehörte, genügte, und wir erhielten eine 2-Zimmer-Wohnung in der zweiten Etage.
    Die Gesellschaft residierte in einem großen Bürohaus der 48th Street, und Juan Rallaros Macht reichte nicht bis dorthin.
    Da wir wussten, dass wir unter Umständen Monate dort bleiben müssten, ließen wir die Wohnung gründlich reinigen und in Ordnung bringen.
    Das allein schon war für das Haus eine Sensation. In der Desbrosses Street wohnte niemand, der über

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