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0231 - Meer der weißen Särge

0231 - Meer der weißen Särge

Titel: 0231 - Meer der weißen Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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herumgeschlagen, aber er hatte auch ein Erlebnis gehabt, das schon einige Jahre zurücklag.
    Da war es in der Stadt zu einem seltsamen Phänomen gekommen, denn die Todesgondel zog ihre Bahn. Es ging da um die Bande der goldenen Masken, und den Fall aufgeklärt hatten schließlich ein Oberinspektor aus London. Ein Mann, der sein Geld bei Scotland Yard verdiente und sich mit okkulten Dingen beschäftigte.
    An ihn erinnerte sich Tolini, und er hatte den Namen des Mannes behalten.
    John Sinclair!
    Commissario Tolini ging zum Polizeipräsidenten. Er wurde gnädig empfangen und sogar sehr schnell, denn die Sache mit den toten Tauben bereitete auch dem höchsten Chef der Polizei einiges an Kopfzerbrechen. Alles was damit in Zusammenhang stand, wurde vorrangig behandelt, so daß Tolini seine Audienz bekam.
    Sie dauerte länger, als er ursprünglich angenommen hatte. Über zwei Stunden mußte er reden, bis der Polizeichef schließlich seinen Segen gab.
    »Bene, Signore, dann holen Sie diesen Wundermann.«
    »Er ist kein Wundermann, bitte sehr, aber John Sinclair bringt die nötige Erfahrung mit.«
    Die brachte ich nicht allein mit. Unter anderem hatte ich auch Suko mitgenommen, denn als wir etwas von den roten Vampiren hörten, die eigentlich nur zu Vampiro-del-mar zählen konnten, da reagierten wir rasch und unbürokratisch.
    Jetzt waren wir in Venezia und hatten ein Wiedersehen mit Tolini gefeiert.
    Der Commissario war in den letzten Jahren noch ein wenig dicker geworden. Sein Leib hielt den Vergleich mit einer Kugel stand, aber er war noch immer so quirlig und springlebendig. Der schwarze Schnauzer zitterte vor Freude, wenn der Beamte mit uns sprach. Zudem befanden sich seine Hände in permanenter Bewegung, denn jedes Wort wollte er extra unterstreichen. Die Haare waren vielleicht weniger geworden. Aus der Halbglatze wurde mittlerweile eine richtige Glatze, aber so etwas ist eben der Lauf der Zeit.
    Wir hatten uns die Tauben angesehen. Vor allen Dingen interessierten uns die Bißstellen.
    »Ganz klar von Vampiren«, lautete Sukos Kommentar.
    »Vampir!« Der Commissario hatte gestöhnt und sich an den Kopf gegriffen, »das darf nicht wahr sein.« Er trat mit dem Fuß auf. »Es ist unmöglich. Das können keine Vampire gewesen sein.«
    »Und weshalb nicht?«
    Er schaute mich an. »Weil sonst die Tauben auch zu Vampiren geworden wären.«
    Da hatte er im Prinzip recht, aber Tiere waren eben keine Menschen. Vielleicht reagierten sie anders, obwohl es schwer war, den Commissario davon zu überzeugen.
    »Dann müssen wir sie beobachten«, schlug Suko vor.
    Das hatten wir auch getan. Zu dritt waren wir des nachts unterwegs, immer auf der Lauer nach den roten Vampiren. Zwei Nächte hatten wir uns bereits um die Ohren geschlagen, getan hatte sich rein gar nichts. Länger als drei Tage wollten wir eigentlich nicht bleiben, denn wer konnte wissen, was sich in London tat?
    Dort hatte sich mit der endgültigen Vernichtung des Solo Morasso einiges verändert.
    Dr. Tod existierte nicht mehr.
    Obwohl eine gefährliche Magie noch einmal eingriff, hatte sie die Vernichtung nicht verhindern können. Dieser Gegner, der uns so großen Ärger bereitet hatte, war nun endgültig verschwunden.
    Aber noch lebten die Mitglieder seiner Mordliga. Unter anderem Lady X und Vampiro-del-mar. Wie sie reagieren würden, war die große Frage, und wir sprangen wirklich auf alles an, was mit diesen beiden in einem unmittelbaren Zusammenhang stand. Allerdings gehörte noch ein dritter zu dem Club.
    Xorron, Herr der Zombie und Untoten. Er würde es mir sicherlich nicht verzeihen, daß ich es gewesen war, der Solo Morasso eine Kugel durch den Kopf geschossen hatte.
    Wahrscheinlich herrschte momentan in der Mordliga ein großes Durcheinander oder die Ruhe vor dem Sturm.
    Beides war möglich.
    Die roten Vampire, zu denen meine Gedanken wieder zurückkehrten, waren für uns keine Unbekannten. Wir hatten sie in Deutschland erlebt und auch auf der Insel des Solo Morasso, die in die Luft geflogen war, als die Mordliga ihre Zelte dort abbrach. Sie waren an sich leicht zu erledigen, Silberkugeln töteten sie, aber man durfte sie nicht zu nahe herankommen lassen, dann wurden die Diener des Supervampirs Vampiro-del-mar gefährlich.
    Zwei Nächte hatten wir uns erfolglos um die Ohren geschlagen.
    Und jetzt war die dritte Nacht auch fast um.
    Wie schön in den beiden vorhergegangenen Nächten erlebten wir ein stilles, fast unheimliches Venedig, durch das wir

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