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0232 - Die Melodie der Tommy-Gun

0232 - Die Melodie der Tommy-Gun

Titel: 0232 - Die Melodie der Tommy-Gun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Melodie der Tommy-Gun
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herauszuhauen.«
    Sie nickte dankbar.
    »Das ist sehr nett von Ihnen«, sagte sie mit der Idee eines Lächelns auf ihren Lippen. »Vielen Dank, vielen Dank! Es ist so furchtbar deprimierend in der Zelle.«
    »Das kann ich verstehen, Miss Duncan«, erwiderte ich. »Aber es wird bestimmt nicht mehr lange dauern. Wir machen gute Fortschritte, nachdem es anfangs überhaupt nicht vorangehen wollte. George, rufe Leutnant Page von der Mordkommission an und bitte ihn, Miss Duncan abholen zu lassen. Sage ihm, dass wir sie leider nicht zurückbringen könnten, weil wir eine verheißungsvolle Spur gefunden hätten.«
    »Okay, Jerry, wird gemacht.«
    Es konnte sicher auch Hilda Duncan nichts schaden, wenn sie mal ein bisschen abgelenkt wurde. Vielleicht erzählte George ihr ein paar interessante Geschichten aus dem Leben eines FBI-Beamten, An Gesprächsstoff konnte es ihm dabei nicht fehlen.
    Als ich wieder in unser Office kam, mochten ungefähr fünfzehn Minuten vergangen sein, seit ich es verlassen hatte. Phil war verschwunden. Auf meinem Schreibtisch lag ein Zettel: »Da du offenbar auch eine Spur hast, schlage ich vor, dass wir getrennt vorgehen und jeder seine Meldung prüft, die er bekam. Wir treffen uns hier wieder.«
    Ich nahm meinen Stift und schrieb darunter:
    »Okay. Ich habe eine Spur vom zweiten Mann. Er heißt Madis und wohnt in der 158. Straße. Ich werde versuchen, den Burschen zu kassieren.«
    Den Zettel legte ich zurück auf Phils Schreibtisch, sodass er ihn gleich sehen musste, wenn er zurückkam. Danach machte ich mich auf. Wir gewannen auf jeden Fall Zeit dabei, wenn wir unseren beiden Spuren gleichzeitig nachgingen, indem wir uns trennten.
    Dabei wäre es gerade diesmal für uns beide besser gewesen, wenn man den Freund dabeigehabt hätte. Denn es ging heiß her - und das gleich bei allen beiden…
    ***
    Als ich unser Office verließ, telefonierte Phil mit Captain Jarosz von einem Revier in Bronx, dem nördlichsten Stadtteil New Yorks. Jarosz erzählte ihm, dass Ballister seit Jahr und Tag im Zuständigkeitsbereich seines Reviers wohnte.
    »In Ordnung«, sagte Phil. »Ich komme zu Ihnen. Lassen Sie um Himmels willen nichts gegen den Mann in die Wege leiten. Wir wollen ihn nicht misstrauisch machen und dadurch etwa verscheuchen.«
    »Natürlich, ich warte, bis Sie hier sind, Decker.«
    Phil legte den Hörer auf, schrieb den Zettel, den ich später fand, und verließ unser Office. Er fuhr mit dem Lift hinab ins Erdgeschoss, trug sich ins Ausgangsbuch ein und ging in den Hof.
    Vom Leiter der Fahrbereitschaft ließ er sich einen Dienstwagen zuweisen. Er bekam einen neutralen Buick Invicta, der erst kürzlich angeschafft worden war. Zufrieden setzte sich Phil ans Steuer.
    Bis hinauf nach Bronx war es ein langer Weg, und da Phil ausdrücklich einen neutralen Wagen verlangt hatte, hatte er weder Rotlicht noch Sirene zur Verfügung, sodass er sich an das normale-Verkehrstempo halten musste.
    Als er den prächtigen Wagen vor dem Revier anhielt, stand Captain Jarosz mit einem Leutnant seines Reviers vor dem Hause. Er drehte sich um und sah Phil neugierig entgegen.
    »Na«, brummte er, »ich möchte doch beinahe wetten, dass das Mister Decker ist. Stimmt’s?«
    »Es stimmt«, gab Phil zu. »Woher kennen Sie mich?«
    »Ich kenne Sie überhaupt nicht«, lachte Jarosz, »aber solche piekfeinen Schlitten kann sich nur der FBI erlauben.«
    »Na,Vorsicht«, grinste Phil. »Ich habe bei der Stadtpolizei auch schon ganz niedliche Schiffe gesehen.«
    »Dann muss ich im verkehrten Revier gelandet sein«, erwiderte Jarosz. »Mir hängt man immer die Schlitten an, die mindestens zwei Jahre alt sind. Kennen Sie Leutnant Miller? Er ist der richtige Mann für Sie, Decker. Aber darüber sprechen wir besser drinnen.«
    Nachdem Phil nun auch den Leutnant begrüßt hatte, gingen die drei Männer ins Haus. Von der Haupteingangstür führte eine Schwingtür in den Wachraum des Reviers. Davor noch zweigte ein Flur nach links ab. Das Zimmer des Captains lag ganz am Ende dieses Korridors.
    »Setzen Sie sich, meine Herren«, sagte Jarosz, der ein Hüne von fast zwei Metern war. »Zigaretten oder Zigarren?«
    »Ich ziehe Zigaretten vor«, erwiderte Phil.
    »Und ich ebenfalls«, meinte der Leutnant, der für seinen Dienstrang ungewöhnlich jung aussah.
    Jarosz selbst rauchte nicht. Nachdem sich Phil und der Leutnant bedient hatten, meinte der Captain:
    »Miller ist erst seit knapp einem Jahr bei uns, aber er kennt das Revier trotzdem besser

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