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0232 - Die Melodie der Tommy-Gun

0232 - Die Melodie der Tommy-Gun

Titel: 0232 - Die Melodie der Tommy-Gun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Melodie der Tommy-Gun
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ganze Beschreibung von Ballister hinzu und schloss mit den Worten:
    »Machen Sie das bitte allen Ihren Streifenbeamten bekannt und fragen Sie sie, ob einer vielleicht weiß, wo man Ballister finden kann, in welcher Gegend er sich oft aufhält oder in welchen Kneipen er verkehrt. Sobald Sie etwas erfahren, rufen Sie bitte den FBI an. Nebenapparat…«
    Ich nannte ihm meinen Hausanschluss, bedankte mich für seine Mühe, drückte die Gabel nieder und wählte die nächste Nummer. Da es sich für die Stadtpolizei um einen Kameradenmord handelte, würden sich alle Cops der Stadt alle erdenkliche Mühe geben, Ballister ausfindig zu machen. Und immerhin laufen in New York rund dreiundzwanzigtausend Polizisten herum.
    Wir hatten in Manhattan angefangen und gingen danach zu den anderen Stadtteilen über. Phil rief Bronx ab, ich nahm mir Queens vor. Anschließend wechselte Phil zu Richmond über und ich zu Brooklyn. Wir brauchten fast zwei Stunden, bis wir alle Reviere abgeklappert hatten. Jetzt konnten wir zunächst nichts anderes tun als warten.
    Über Hilda Duncans Wohlergehen brauchten wir uns keine Gedanken zu machen. Der alte George würde sie sicherlich mit allem Nötigen aus unserer Kantine versorgen. Die Hauptsache war, dass sie Erfolg hatte und den zweiten Mann in unserem Verbrecheralbum fand.
    Wir ließen uns selbst eine Mahlzeit aus unserer Kantine ins Office kommen, weil wir vom Telefon nicht weg wollten. Nachmittags gegen vier bimmelte der Apparat auf Phils Schreibtisch.
    Er grinste und zeigte mir die Faust mit dem eingeschlagenen Daumen.
    »Halt den Daumen, dass es eine positive Meldung ist!«, sagte er.
    Ich nickte, und genau in dem Augenblick, da Phil seinen Hörer nahm, bimmelte es auch bei mir. Ich meldete mich rasch.
    »Hallo, Cotton«, sagte die Stimme eines Mannes. »Hier ist Anderson vom Revier Manhattan-Nord. Einer meiner Patrolmen, der gerade von der Streife zurückkam, weiß was über den Burschen mit dem schiefen Mund. Sprechen Sie selber mit ihm. Ich übergebe.«
    »Hallo, Sir!«, sagte eine andere Stimme, die noch sehr jung klang. »Ich möchte etwas melden, was mit dem gesuchten Ballister zu tun hat.«
    »Schießen Sie los!«, sagte ich.
    »Ich sah Ballister heute früh bei meiner Streife in der 158. Straße. Er selbst fiel mir eigentlich nur durch den Umstand auf, dass er in der Begleitung eines Burschen war, der bei uns hier oben wohnt und auf den wir ein Auge haben.«
    »Okay. Wie heißt der Mann, mit dem Ballister zusammen war?«
    »Es ist Hosen-Jimmy. So nennt man ihn, weil er einen Vogel in Bezug auf Hosen hat. Sobald er mal ein paar Dollars in die Hand bekommt, kauft er sich eine oder zwei neue Hosen. Er soll ganze Berge von Hosen besitzen.«
    »Kennen Sie seinen Familiennamen?«
    »Ja, Sir. Er heißt Madis. Jimmy Madis. Er wohnt in der 158. Straße. Die Hausnummer weiß ich nicht auswendig, aber in dem Haus ist unten eine winzige Miederfabrik mit vier oder fünf Beschäftigten.«
    »Danke«, sagte ich. »Ich werde mir den Mann einmal ansehen. Vielleicht kann ich von ihm erfahren, wo wir Ballister greifen können. Nochmals vielen Dank!«
    Ich legte den Hörer auf. Phil sprach noch immer. Um ihn nicht zu stören, verließ ich leise das Office und fuhr mit dem Fahrstuhl hinauf ins Archiv. Hilda Duncan blätterte geduldig bereits im sechsten Band unseres Verbrecheralbums. Neben ihr stand eine Tasse Kaffee. Eine Zigarette qualmte im Aschenbecher. Es schien mir, als.hätte das Gesicht des Mädchens wieder etwas Farbe bekommen.
    »Hören Sie mal einen Augenblick auf, Miss Duncan«, sagte ich. »Vielleicht haben wir den zweiten Mann schon. George, sieh doch bitte nach, ob wir eine Karte von Jimmy Madis haben, den sie ›Hosen-Jimmy‹ nennen«
    »Weiß ich auswendig, dass wir von dem Kerl ’ne Karte haben«, erwiderte unser alter Kollege. »Warte, ich hole sie.«
    Gleich darauf lag die Karteikarte des mehrfach wegen Diebereien vorbestraften Madis vor uns auf dem Tisch. Hilda Duncan warf nur einen flüchtigen Blick auf Madis’ Bild, dann nickte sie auch schon.
    »Das ist der zweite Mann, Mister Cotton«, sagte sie entschieden. »Ich irre mich bestimmt nicht.«
    Ich grinste zufrieden.
    »Na also«, sagte ich. »Es geht voran.«
    Hilda Duncan sah mich flehend an.
    »Bitte, Mister Cotton«, sagte sie leise, »werde ich bald nach Hause gehen dürfen?«
    »Sie müssen noch ein bisschen Geduld, haben, Miss Duncan«, sagte ich. »Wir geben uns alle erdenkliche Mühe, Sie so schnell wie möglich

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