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0232 - Die Melodie der Tommy-Gun

0232 - Die Melodie der Tommy-Gun

Titel: 0232 - Die Melodie der Tommy-Gun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Melodie der Tommy-Gun
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von dem Schlüssel gesichtet. - Drysen ist nämlich auch in Texas geboren. Auch in Houston. Los, Morgan, Sie müssen noch einmal telefonieren. Sie kennen sich mit Ihrer Zentrale hier besser aus. Lassen Sie sich ein Polizeiblitzgespräch mit dem FBI in Houston in Texas geben!«
    »Sie Stecken mich an mit Ihrer Betriebsamkeit, Cotton«, grinste der Sergeant und begab sich erneut ans-Telefon.
    Knapp eine Minute später hatte ich die Kollegen aus Texas an der Strippe.
    »Hallo«, sagte ich. »Hier ist Cotton vom New Yorker FBI. Ich brauche in einer dringenden Mordsache eure Hilfe…«
    Ich sagte Ihnen im Einzelnen, was ich wollte. Dann schloss ich mit dem Satz:
    »Wie lange werden Sie brauchen, um das zu ermitteln?«
    »Höchstens zwei bis drei Stunden.«
    »Okay. Rufen Sie mich in meinem Office an, beim FBI. Verlange Sie Cotton. Und vielen Dank im Voraus!«
    »Keine Ursache!«, erwiderte der Kollege. »Bis nachher!«
    Ich legte den Hörer auf. In zwei bis drei Stunden konnte ich noch einiges tun. Tagelang hatten wir nicht recht gewusst, was wir tun sollten. Jetzt wusste ich gar nicht, wo ich anfangen sollte. Ich hatte es sehr eilig.
    ***
    »Miss Dune an«, sagte ich unterwegs. »Wann haben Sie Johnny Palschewski das letzte Mal gesehen?«
    »Am Abend vor seinem Tod«, erwiderte das Mädchen leise.
    »Worüber haben Sie gesprochen?«
    »Über die Schwierigkeit, eine Wohnung zu bekommen, wenn man nicht viel Geld hat.«
    »Über was noch?«
    »Lassen Sie mich nachdenken… Ach ja, ich weiß. Wir unterhielten uns noch über einen Film, den wir kürzlich gesehen hatten. Und Johnny sprach von seinen Plänen. Das tat er oft. Er war ehrgeizig. Er wollte vorankommen.«
    »Bitte, versuchen Sie, sich möglichst genau an das zu erinnern, was Johnny hinsichtlich seiner Pläne sagte. Jedes Wort kann wichtig sein.«
    »Das ist sehr schwierig für mich. Er schwärmte mir etwas davon vor, dass er vielleicht schon in Kürze Polizeiofficer werden könnte. Ich glaubte zunächst, er wollte einen Scherz mit mir machen, denn er war doch erst wenige Wochen bei der Polizei. Aber er sagte es so eindringlich, dass ich es schließlich nicht mehr für einen Scherz halten konnte. Natürlich war ich überrascht!«
    »Nannte er keine Gründe für diese seine Hoffnung?«, fragte ich.
    »Teils, teils. Er sagte mir, dass er vielleicht eine Spur entdeckt hätte, die von großer Bedeutung sei!«
    Hilda Duncan sah gedankenverloren durch die Windschutzscheibe des Jaguars hinaus auf die vorüberhuschenden Häuser. Der Himmel über Manhattan war blau, aber von Osten her zogen einige dunkle, niedrig dahinschwebende Wolken heran.
    »Wenn ich doch bloß gewusst hätte«, seufzte das Mädchen, »dass seine Worte je so wichtig werden könnten. Wir haben uns erst wenige Monate gekannt. Und auf einmal… ich kann es immer noch nicht begreifen, dass Johnny tot sein soll. Er war doch der einzige Mensch, den ich hatte. Mister Cotton, warum, warum hat man Johnny ermordet?«
    »Miss Duncan«, sagte ich, und ich gab mir Mühe, meiner Stimme so etwas wie einen tröstenden Klang zu verleihen: »Miss Duncan, wir wissen es bis jetzt noch nicht mit Sicherheit. Aber es bleibt eigentlich nur eine einzige Vermutung übrig. Ihr Verlobter muss etwas gewusst oder auch nur geahnt haben, was für den oder die Gangster im äußersten Grade gefährlich werden konnte. Deshalb ermordeten sie ihn, bevor er seine gefährliche Kenntnis weitergeben konnte.«
    »Aber was habe ich damit zu tun?«, wollte das Mädchen wissen. »Warum hat man mich in diese furchtbare Situation gebracht? Warum musste man mich in Dinge hineinziehen, von denen ich doch gar nichts wusste?«
    »Das ist eben die Frage, Miss Duncan. Wissen Sie wirklich nichts davon? Der Mord an Johnny und die Machenschaften, mit deren Hilfe man Sie unter Mordverdacht setzen wollte, deuten eigentlich darauf hin, dass die Gangster eine Gefahr von Ihnen ebenso gut wie von Johnny erwarteten. Das heißt also, die Gangster nahmen an, dass Sie von Johnny bereits entscheidende Hinweise erhalten haben könnten. Man erschoss Johnny, sodass er stumm gemacht war. Aber man konnte nicht wissen, ob er vielleicht nicht mit Ihnen als seiner Verlobten bereits gesprochen hatte.«
    »Aber worüber sollte er denn mit mir gesprochen haben?«, fragte Hilda Duncan.
    »Das ist es ja, was ich von Ihnen gern wissen möchte. Sie erwähnten, dass Johnny Ihnen gegenüber oft von seinen Plänen sprach, von seinen Hoffnungen. Wenn er etwas entdeckt hatte, was den

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