Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0232 - Die Melodie der Tommy-Gun

0232 - Die Melodie der Tommy-Gun

Titel: 0232 - Die Melodie der Tommy-Gun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Melodie der Tommy-Gun
Vom Netzwerk:
bin, dass wir am Anfang anfangen müssen. Ich habe das Gefühl, als ob Palschewskis Tod der Schlüssel zu dem ganzen Rätsel ist. Was hältst du davon?«
    »Gut möglich. Umsonst hat man ihn bestimmt nicht ermordet. Aber bringt uns das weiter? Die Mordkommission hat Palschewskis-Tod gründlich unter die Lupe genommen. Trotzdem haben sie keine einzige vernünftige Spur gefunden. Meinst du, es würde uns nach ein paar Tagen besser gehen?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Das weiß ich nicht. Aber wir könnten es doch versuchen.«
    »Eigentlich hatte ich vor, Balhster und Madis heute früh dem Mädchen gegenüberzustellen«, maulte er. »Davon verspreche ich mir mehr.«
    Ich dachte einen Augenblick nach.
    »Okay«, sagte ich dann. »Diese Gegenüberstellung kannst du auch ohne mich machen. Ich höre mich mal ein bisschen über Palschewski um. Wir treffen uns zum Mittagessen wieder hier. Einverstanden?«
    »Meinetwegen.«
    »Übrigens brauchst du Page nicht anzurufen wegen des Mädchens. Ich wollte ohnedies ein paar Worte mit ihr wechseln. Das kann ich ebenso gut im Wagen tun. Ich werde sie abholen und herbringen.«
    »Schön«, stimmte Phil zu, »dann versuche ich, vorher noch ein bisschen Dampf zu machen. Madis kommt mir nicht als so hartgesottener Bursche vor, dass man nicht versuchen könnte, ihn zum Umkippen zu bringen.«
    »Viel Glück!«, rief ich und machte mich auf den Weg in die Etage des Bereitschaf tsdienstes. Die Kollegen, die dort in abwechselnden Schichten auf Sondereinsätze warteten, waren meistens mit Waschzeug ausgerüstet, weil sie oft die Nacht im Distriktgebäude verbrachten. Ich lieh mir einen elektrischen Rasierer und hobelte mir die Bartstoppeln aus dem Gesicht.
    Danach machte ich mich auf den Weg. Page war nicht da, als ich bei der Mordkommission ankam. Sergeant Morgan regelte für mich die Formalitäten. Als ich ihm sagte, dass wir Ballister und Madis verhaftet hätten, grinste er breit.
    »Prima!«, sagte er. »Dann brauchen wir es ja nicht mehr zu tun. Wir wollten nämlich gerade zu dem selben Zweck aufbrechen.«
    »Hoffentlich müsst ihr dasselbe nicht in der nächsten Woche tun«, sagte ich.
    Morgan stutzte.
    »Wieso, Cotton?«
    »Na ja«, seufzte ich, »viel ist es nicht, was wir gegen sie Vorbringen können. Im Augenblick können wir ihnen eigentlich nicht mehr beweisen, als dass sie bei Hilda Duncan gewesen sind und sie gezwungen haben, mit ihnen zu gehen, um sie in den-Verdacht zu bringen, Weißfeld ermordet zu haben. Aber selbst das können wir ihnen nur mit Hilda Duncans Eid beweisen. Wenn die beiden dagegen schwören, steht ein Eid gegen zwei. Andere Beweise haben wir noch nicht.«
    »Es ist wirklich zum Wimmern«, gab Morgan zu. »Die ganze Geschichte kommt und kommt nicht voran. Ich will Ihnen etwas sagen, Cotton: Der Mann, der die Überfälle macht und Palschewski ermordet hat, muss eine so verblüffende Ähnlichkeit mit diesem Drysen haben, dass wir ihm nichts anhaben können, selbst wenn die beiden nebeneinander stehen würden.«
    Ich stutzte.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ganz einfach«, erklärte Morgan. »Wir würden die beiden vermutlich selber nicht auseinander halten können. Wenn Drysen den Mund hält oder wenn beide behaupten, Drysen zu sein, könnte kein Gericht der Welt einen von ihnen verurteilen. Denn es könnte der Falsche sein.«
    »Moment mal, Moment mal!«, sagte ich nachdenklich. »Habt ihr die Personalien von Drysen?«
    »Sicher. Er ist ja vernommen worden wegen seines Alibis. Augenblick, ich suche sie Ihnen raus.«
    Er wühlte in den Bergen von Akten, mit denen das Zimmer fast voll gestopft war. Er musste ein gutes Gedächtnis haben, denn er fand die gesuchten Daten sehr schnell.
    »Hier«, sagte er, »Drysen.«
    Ich überflog die Personalien. Die Namen, das Geburtsdatum… der Geburtsort.
    »Hören Sie, Morgan«, sagte ich aufgeregt, »rufen Sie mal bei Ihrer Personalstelle an. Ich brauche den Geburtsort von Palschewski!«
    Morgan musterte mich mit gerunzelter Stirn.
    »Bei Ihnen hat was gezündet, Cotton, ja?«, murmelte er.
    »Ich hoffe es«, sagte ich. »Ich hoffe es sehr!«
    »Ich rufe an«, nickte Morgan. Er telefonierte. Als er den Hörer auflegte, sagte er: »Palschewski ist in Texas geboren. In Houston.«
    Ich setzte mich. Ganz langsam sagte ich:
    »Morgan, das muss die richtige Fährte sein. Ich wusste, dass der Schlüssel zu dem Rätsel bei Palschewski liegt. Ich wusste nur nicht, wie ich ihn finden sollte. Jetzt haben wir wenigstens schon ein Stück

Weitere Kostenlose Bücher