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0232 - Plutons Zauberbuch

0232 - Plutons Zauberbuch

Titel: 0232 - Plutons Zauberbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aber aus dem Bad drangen bekannte Geräusche. Wassilowitch verzog das Gesicht.
    »Man wird gerade jeden einzelnen Hotelgast überprüfen«, sagte er. »Sollte ich warten, bis er mich erkannte? So wird er sich nur verwaschen an einen Schatten erinnern.«
    Tamara tauchte in einem weißen Frotteemantel auf. »Noch mal von vom«, sagte sie. »Was war los?«
    Wassilowitch rekapitulierte. »Ich setzte den Clerk an der Rezeption unter Hypnose, ließ mir das Gästebuch geben, um es durchzuarbeiten. Man muß ja wissen, wer eventuelle Gegner sind. Der Chinese wohnt übrigens auch hier.«
    »Weiß ich«, schnappte Taskanoff.
    »Zimmernummer?« fragte Tamara.
    Wassilowitch nannte sie ihm. Dann fuhr er fort: »Und als ich den Namen Sylvie Mandar vor mich hin murmelte, erwachte der Kerl aus seiner Hypnose. Ich mußte ihn niederschlagen.«
    »Wie kann ein Hypnotisierter erwachen?« fragte Tamara ungläubig.
    »Ich habe das vor langer Zeit schon einmal erlebt«, sagte Wassilowitch. »Und es kostete mich hinterher fast den Kopf, weil ich noch nicht wußte, was ich jetzt weiß. Er muß bereits vorher mit einem hypnotischen Block versehen worden sein. Es ist Laien schwer erklärbar, ich glaube, selbst Fachleute würden zunächst einmal ungläubig staunen. Diesem ersten Block ist es jedenfalls zu verdanken, daß der zweite brach und der Mann erwachte. Und dieser erste Block muß mit dieser Sylvie Mandar zu tun haben. Ihr Name war so etwas wie ein Schlüssel, der das Zerbrechen des Blocks auslöste.«
    Taskanoff schüttelte den Kopf. »Klingt ziemlich haltlos und unglaubwürdig.«
    »Nicht unglaubwürdiger als deine Story von der Vampirin«, konterte Wassilowitch eisig.
    »Schön, nehmen wir an, daß es stimmt, was du sagst. Was ist mit dem Mann? Lebt er noch?«
    »Ich bin sicher, Genosse Kapitän.«
    »Das ist wichtig. Erfahren, wo das Buch sich befindet, hast du natürlich nicht.«
    »Dafür etwas anderes«, warf Tamara Galinovsk ein und lehnte sich an seine Schulter. »Diese Sylvie Mandar hat den Clerk bestimmt nicht ohne Grund in Hypnose versetzt. Könnt ihr euch vorstellen, warum?«
    »Wahrscheinlich ist sie auch hinter dem Buch her«, sagte Taskanoff blaß.
    »Wir werden dieser Mandar auf den Zahn fühlen müssen. Vorsicht ist besser als eine Gedenktafel in der Kremlmauer«, sagte Tamara.
    »Das werde ich tun«, erklärte Taskanoff. »Ich nehme sie mir ein wenig vor. Du kannst dabei ja die eifersüchtige Ehefrau spielen, Tamara.«
    Sie nickte. »Und aus Rache hänge ich mich an den Chinesen. Das gibt ein Ehedrama, wenn wir uns mitten in der Hotelhalle Beleidigungen an die Köpfe werfen«, und sie lachte, drehte sich um und gab Wassilowitch einen gar nicht schwesterlichen Kuß. Taskanoff schüttelte den Kopf.
    »Der Dienst geht vor. Spart euch eure neckischen Scherze auf für den Heimaturlaub.«
    Tamara zog eine Schnute.
    »Genosse Grigorij Semjonowitsch Taskanoff, du bist zwar unser Einsatzleiter… aber trotzdem ein dummer Hund. Laß dir das von jemandem gesagt sein, der etwas davon versteht.«
    Taskanoff hob die Schultern.
    »Denkt an meine Worte«, sagte er prophetisch. Und er fühlte sich selbst plötzlich sehr unbehaglich. Wer war Sylvie Mandar? Und was war, wenn sie auch ihm einen Hypno-Block verpaßte? Er mußte bestimmte Vorkehrungen treffen, und Wassilowitch, der Hypnose-Künstler, der mit seiner Fähigkeit hin und wieder auch im Zirkus auftrat, wenn der KGB ihn nicht gerade brauchte, mußte ihm dabei helfen.
    ***
    Als Zamorra das Hotelfoyer betrat, sah er, wie drei Männer in dunklen Anzügen aus einer Seitentür traten und hinter der Rezeption verschwanden. Der Parapsychologe runzelte die Stirn. Einer der drei sah die Eintretenden und sagte etwas. Zamorra erkannte, daß die beiden anderen einen vierten Mann vom Boden hoben, um ihn fort zu transportieren.
    Blitzschnell sah sich der Parapsychologe um und orientierte sich. Doch es gab keinen Gefahrenpunkt. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, daß sich auch Nicoles Körper spannte. Sie war bereit, von einem Moment zum anderen förmlich zu explodieren.
    Aber kein Gegner zeigte sich.
    Zamorra stellte seine Hörgewohnheiten auf »deutsch« um und trat zur Rezeption. Er erhaschte noch einen Blick auf den Reglosen, der abtransportiert wurde. Offenbar ein Hotelangestellter, und offenbar nicht verletzt. »Was ist geschehen?« erkundigte Zamorra sich.
    »Eine kleine Unpäßlichkeit«, erklärte der Angestellte freundlich. »Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Nicole schenkte ihm ein

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