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0232 - Plutons Zauberbuch

0232 - Plutons Zauberbuch

Titel: 0232 - Plutons Zauberbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ging schon wieder.
    Immerhin wußte er jetzt, wo sich das Buch befand. Und jetzt konnte er versuchen, es an sich zu bringen.
    Er verließ das Zimmer, klopfte nebenan an und beorderte einen seiner beiden Leibwächter herbei, um ihn zu begleiten. Der zweite wurde im Augenblick nicht gebraucht. Er konnte sich in Reserve halten.
    »Mir nach«, befahl der Play-Gnom. »Sprich nicht, gehorche mir wortlos. Dann bemerkt man deine Dämlichkeit nicht.«
    Der bullige Leibwächter-Typ nickte nur und folgte dem Playboy. Es war erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit und Lautlosigkeit der Diener sich zu bewegen verstand - wenn man außer acht ließ, daß er eigentlich eine klapperdürre Gestalt war, nur durch magische Kraft verändert.
    An der Treppe blieb der Gnom stehen und überlegte. Er rekonstruierte in Gedanken den Weg, den er geistig beschritten hatte. Danach versuchte er festzustellen, wo sich jener Konferenzraum befand, in dem der rollende Safe mit dem Zauberbuch stand. Dann nickte er bedächtig und ging über den Korridor weiter bis zu dessen Ende.
    Dort befand sich ein Fenster.
    Der Gnom öffnete es.
    »Schließe es hinter mir, ohne es zu verriegeln«, befahl er. »So, daß ich es jederzeit von außen wieder aufstoßen kann.«
    Der Leibwächter nickte wieder.
    Der Veränderte schwang sich hinaus. Dann ließ er sich tiefer gleiten. Seine Fingerspitzen fanden in der angerauhten Fassade des Hotels ihren Halt. Kein Mensch hätte das vollbracht, was dem Dämonischen gelang. Er hangelte sich an der Wand in die Tiefe, wich Fenstern aus und glitt schräg am Hotel entlang.
    Es interessierte ihn nicht, ob ihn irgend jemand beobachtete. Niemand hätte das für möglich gehalten, jeder Beobachter mußte an eine Sinnestäuschung glauben. Außerdem - hier gab es keine Zuschauer. Hier standen die Häuser sehr dicht, und die Fenster des gegenüberliegenden Hauses sahen nach einem Lagergebäude aus.
    Endlich erreichte er das Fenster, das ihn interessierte - das nächsterreichbare von mehreren.
    Er spähte hindurch und sah, daß er sich am Ziel befand.
    Daß das Fenster von innen gesichert war, störte ihn nicht. Er fuhr mit einer Fingerspitze über die Kante, einmal hin, einmal her. Dann preßte er den Daumen nur leicht gegen die Scheibe. Klirrend flog sie nach innen, und der Gnom schwang sich hinein.
    Er verharrte und lauschte. Vielleicht hatte irgendwo jemand das Klirren gehört.
    Aber niemand kam, um nachzusehen.
    Da war der Safe! Der Gnom trat darauf zu. Triumphierend betrachtete er ihn. Jetzt hielt ihn niemand mehr auf. Vorsichtig berührte er das Metall.
    Und stieß einen gellenden Schrei aus.
    Wie ein Stromstoß durchzuckte es ihn, schüttelte ihn durch. Sein Schrei wurde zum entsetzten Kreischen, als er sich loszureißen versuchte. Und das, was ihn festhielt, wurde von Sekunde zu Sekunde stärker!
    Eine Falle! durchzuckte es ihn. Eine magische Falle, eine Sicherheitsvorkehrung… jemand war klug genug gewesen, mit einem Diebstahlversuch zu rechnen!
    Mit aller Kraft, über die er noch verfügte, gelang es ihm endlich, sich loszureißen. Er taumelte. Vor seinen Augen tanzten schwarze Flecken einen gespenstischen Reigen. Neben dem Safe stürzte er zu Boden und begriff endlich, daß er aufhören mußte zu schreien. Er machte doch das ganze Hotel auf sich aufmerksam!
    Die Heimtücke dieser Falle machte ihm zu schaffen.
    Aber da wurde es auch schon auf dem Gang laut. Jemand rüttelte an der verschlossenen Tür. Ein Ruf erklang. Etwas wuchtete gegen das Türblatt, aber es hielt stand.
    Der Gnom wußte, daß er so schnell wie möglich hier wieder heraus mußte, ehe jemand die Tür mit einem Schlüssel aufsperrte. Niemand durfte ihn erkennen, oder sein Plan war endgültig gescheitert. Wenn er aber unerkannt entkam, hatte er noch Chancen.
    Er raffte sich auf, schleppte sich zum Fenster. Ein Schwächeanfall packte ihn, rüttelte ihn durch, aber er kämpfte zäh dagegen an. Als er das Fenster erreichte, flog die Tür knallend nach innen auf.
    ***
    Der Schrei ließ die Menschen in der Halle zusammenzucken. Nicole und Zamorra wechselten einen raschen Blick.
    »Von da!« stieß die hübsche Französin hervor und deutete in die Richtung. Im nächsten Moment rannten sie los. Der Angestellte hinter der Rezeption folgte ihnen. Zamorra blieb vor der Tür stehen, hinter der der Schrei erklang und jetzt langsam verebbte.
    Etwas geschah dort. Und daß sich mindestens ein Dämon in der Nähe befand, deutete darauf hin, daß hier etwas geschah, das mit

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