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0232 - Plutons Zauberbuch

0232 - Plutons Zauberbuch

Titel: 0232 - Plutons Zauberbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verführerisches Lächeln. »Wir riefen gestern abend an und reservierten eine kleine Suite für Professor Zamorra und Begleitung.«
    Der Angestellte sah kurz zu Zamorras und Nicoles Händen, bemerkte die fehlenden Trauringe, schwieg aber dazu. Er präsentierte das Gästebuch. »Bitte… wenn Sie sich eintragen möchten. Sie möchten die Suite schon jetzt beziehen?«
    »Sofern sie nicht noch von einem Ölmagnaten aus Arabien belegt ist«, lächelte Nicole.
    »Sie ist frei. Wir sind in der glücklichen Lage, Mademoiselle und Monsieur, unseren Gästen grundsätzlich in allen Wünschen entgegenkommen zu können.« Er berührte eine Taste. Sekunden später trat ein Page aus einer schmalen Tür.
    »Das Gepäck bitte.« Er nannte die Zimmernummer und händigte den Schlüssel aus.
    »Das Gepäck befindet sich noch im Wagen«, erklärte Nicole und überreichte dem Pagen den Schlüssel. »Der Cadillac. Fahren Sie ihn anschließend bitte nicht in die Garage, vielleicht benötigen wir ihn noch.«
    »Sehr wohl.« Mit einer leichten Verneigung flitzte der Boy nach draußen. Zamorra lächelte müde und erinnerte sich an den zusammengebrochenen Mann, der fortgeschafft wurde. »Geschieht so etwas öfter?« fragte er und deutete auf die inzwischen wieder geschlossene Tür.
    »Eine bedauerliche Ausnahme«, lächelte der Angestellte.
    »Ja«, sagte Zamorra. »Das glaube ich auch.« Er griff zur Brust, wo sich unter dem Hemd das Amulett befand. Es fühlte sich immer noch schwach warm an. Dämonische Kräfte wirkten in diesem Haus. Aber zumindest der Angestellte hinter der Rezeption war ein normaler Mensch. Zamorra erkundigte sich nach dem Buch und der Auktion.
    »Für den heutigen Nachmittag ist eine Besichtigung des Gegenstandes angesetzt, bei der gleichzeitig der Nominalwert vorgegeben wird. Die Auktion selbst findet am morgigen Vormittag statt.«
    »In der Ausschreibung stand heute«, sagte Zamorra.
    »Pardon. Doch wir sahen uns aus internen Gründen genötigt, dem Wunsch des Auktionators um Terminverschiebung nachzukommen. Es gab rechtliche Probleme.«
    Zamorra hob die Brauen.
    »Oh, Sie interessieren sich auch für das Buch?« ertönte eine Stimme aus dem Hintergrund. Der Parapsychologe wandte sich um. Ein wohlbeleibter und für seine Rasse ungewöhnlich großer Chinese mit kahlem Kopf und traditionellem Zopf verließ die breite Treppe und steuerte die beiden Dämonenjäger an. Lächelnd neigte er den Kopf. »Mein Name ist Sheng Li-Nong. Meine Wenigheit ist übrigens das rechtliche Problem.«
    Zamorra stellte sich und Nicole vor.
    »Es gab eine Befangenheitsklage«, erläuterte Sheng. »Der vorgesehene Auktionator war parteiisch, ïch konnte es unter Beweis stellen. Ein neuer Mann wurde dafür bestimmt.«
    »Sind Sie der bisherige Besitzer des Buches?« fragte Nicole schnell.
    Der Chinese schüttelte den Kopf. »Bedauerlicherweise«, lächelte er, »nicht. Oh, Ihr Gepäck kommt. Ich denke, ich werde mich ein wenig in der Stadt umsehen. Frankfurt gefällt mir. Wir sehen uns bestimmt noch.«
    Zamorra nickte nur. Er sah das Gepäck kommen. Der Page würde mehrmals laufen müssen, weil Nicole wieder einmal die »große Ausstattung« mitführte. Manchmal fragte sich Zamorra, weshalb sie immer dermaßen viel mitschleppte. In aller Regel kaufte sie doch am Zielort neu ein - und das nicht gerade billig.
    Der Chinese verließ das Hotel und stieg draußen die Stufen hinunter. Zamorra sah ihm nach. Das Amulett kühlte sich ein wenig ab.
    Aber im gleichen Moment fühlte er wieder - diesmal nicht über das Amulett, sondern in Form eines kurzen, stechenden Schmerzes im Hinterkopf -, daß er angepeilt wurde. Der unbekannte Dämon befand sich ganz in der Nähe, und er wußte jetzt, das Zamorra hier war!
    ***
    Die Bißwunde verheilte. Der Gnom verzerrte das Gesicht zu einer abscheuerregenden Fratze. Zorn tobte in ihm - Zorn vor allem darüber, daß er einen großen Teil der ihm zur Verfügung stehenden magischen Kraft dafür verwenden mußte, die Wunde auszuheilen.
    Bei der Rückkehr seines Geistes war er, an dem Silberkreuz jener Frau hängen geblieben - und ein magisches Wesen versetzte seinem Geist einen Biß, der sich auf den Körper übertrug!
    Der Gnom war jetzt geschwächt. Er brauchte einige Zeit, sich zu erholen. Und da es jetzt Tag war, benötigte er dafür noch mehr Zeit.
    Er verwandelte sich wieder in den Playboy-Typ. Mißmutig bemerkte er, daß er ein wenig hinkte; ganz war es ihm nicht gelungen, den magischen Biß zu kurieren. Aber es

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