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0232 - Plutons Zauberbuch

0232 - Plutons Zauberbuch

Titel: 0232 - Plutons Zauberbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zum Schlafen.«
    Unwillig knurrend rückte der Panther etwas zur Seite. Die Hexe streckte sich auf dem Bett aus. Der Panther verzog die Lefzen zu einem zufriedenen Grinsen und legte nach Katzenart seinen schweren Kopf auf ihre Hüften. »Laß das, verdammt«, schimpfte sie, aber das schwere Raubtier ließ sich nicht beiseite schieben.
    Er schnarchte bereits wie ein Mensch.
    Und eine Etage höher wandte ein gnomenhaftes Wesen all seine magische Kraft ein, um die Blutung zu stillen, die ein Panthergebiß in seinem linken Oberschenkel hervorgerufen hatte…
    ***
    »Komisch«, murmelte Ted Ewigk. »Sonst kann ich nach solchen Nächten schlafen bis in den Nachmittag, und jetzt…«
    Er erhob sich. Er fühlte sich nicht mehr müde, nicht mehr zum Weiterschlafen wie sonst, wenn er zwischendurch erwachte. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, daß es noch verhältnismäßig früh war, kurz nach acht. Aber wenn er schon nicht mehr schlafen konnte, konnte er Kaffee kochen und ein Frühstück für zwei zubereiten.
    Und da war noch diese Auktion, zu der Ute Enkheim wollte. Wo lag denn diese Zeitung? Da war sie, immer noch aufgeschlagen. Ted pfiff ein Liedchen vor sich hin, machte sich frisch und zog sich an. Während das Wasser zu kochen begann, überlas er noch einmal den Artikel.
    Der ihn schrieb, hatte nicht die geringste Ahnung, was es mit diesem Buch auf sich hatte. Das ging klar aus dem Text hervor. Ted pfiff leise durch die Zähne, Pluton… das mußte einer sein, der in der Höllenhierarchie ziemlich hoch oben angesiedelt war. Dort kannte sich der Geisterreporter nur in der Theorie aus. Bislang hatte er immer mit anderen Wesenheiten aus den Jenseitssphären zu tun gehabt. Aber Gryf und Teri, die beiden Druiden, erzählten so allerlei. Unter anderem, daß Pluton vernichtet worden sei.
    »Also eine magische Hinterlassenschaft«, überlegte er. »Und diese Hinterlassenschaften sind meistens sehr heimtückisch…«
    Er goß den Kaffee in Handarbeit auf und schlenderte dann zum Gästezimmer. Die Tür war nur leicht angelehnt. Langsam drückte Ted sie auf. Das Mädchen lag etwas verkrümmt und nackt auf dem Bett, die dünne Decke verrutscht. Ted nahm sich Zeit, Ute Enkheim eingehend zu betrachten. Sie bewegte sich unruhig.
    »Lieb siehst du aus, Mädchen. Wachwerden, der Kaffee dampft schon. Du wolltest doch zu der Auktion.«
    Sie schreckte auf, fuhr herum und sah ihn aus geweiteten Augen an. Dann suchten ihre Hände nach der Decke, fanden sie und zerrten sie hoch.
    »Einen wunderschönen guten Morgen«, wünschte Ted. »Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, und der Kater lauert ihnen auf. Gut geschlafen?«
    Sie schüttelte langsam den Kopf.
    »Eigentlich nicht… ich habe seltsam geträumt. Wie spät ist es?«
    Ted sagte es ihr.
    »Der Kaffee wartet im Wohnzimmer«, verriet er und drehte sich um, um zu gehen. Da sprang sie auf. Die Decke verrutschte. Mit einem Sprung war sie bei ihm, berührte ihn.
    »Ted… ?«
    Er wandte sich um. Da küßte sie ihn sanft auf die Wange. »Danke«, flüsterte sie.
    »Wofür?«
    »Daß… daß du nicht über mich hergefallen bist.«
    Er ließ sie zurücktreten und sah sie noch einmal musternd an. »Weißt du, ich habe es nicht nötig«, sagte er. »Ich kann mich beherrschen.«
    Sie lächelte, nickte und sammelte ihre Kleidungsstücke auf. Nackt und geschmeidig glitt sie vor ihm aus dem Zimmer und verschwand im Bad. Eine Viertelstunde später tauchte sie angezogen wieder auf.
    »Warum interessierst du dich für diese Auktion?« fragte, er. »Willst du das Buch etwa ersteigern, oder… ?«
    »Bitte. Ich möchte nicht darüber reden«, sagte sie und nippte an dem heißen schwarzen Kaffee. Auf dem Wachmacher konnte ein Hufeisen Ehrenrunden schwimmen, ohne unterzugehen.
    Ted lehnte sich zurück, verlor auf seinem Sitzkissen das Gleichgewicht und kippte auf den flauschigen Teppich. »Ich habe eine Idee«, sagte er.
    »Ich beginne mich auch für dieses Buch zu interessieren, berufsmäßig. Wie wäre es, wenn wir es uns mal zusammen ansehen würden?«
    Zu seiner Überraschung nickte sie sofort.
    Für einen Sekundenbruchteil war es ihm dabei, als sehe er nicht nur das dunkelhaarige Mädchen vor sich. Es war, als sehe er doppelt, wie nach starkem Alkoholgenuß. Aber nur ganz kurz.
    Ted Ewigk glaubte dort, wo Ute Enkheim saß, einen Chinesen sitzen zu sehen!
    ***
    »Verdammt, was ist, wenn man deine Fingerabdrücke findet?« zischte Taskanoff. Er saß am kleinen Tisch. Von Tamara war nichts zu sehen,

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