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0232 - Sieben Siegel der Magie

0232 - Sieben Siegel der Magie

Titel: 0232 - Sieben Siegel der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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goss das Wasser aus dem schmalen Hals in die Kanne. Sie schaute durch die Öffnung, sah die Dampfschwaden, nahm bereits das Aroma wahr und lächelte.
    Der Tee würde gut werden und sie einen Teil des Schreckens vergessen lassen. Für Lady Sarah bedeutete eine gute Tasse Tee eben alles. Sie brauchte ihn, um innerlich zur Ruhe zu kommen. Auf einem Tablett brachte sie die Sachen ins Wohnzimmer und stellte sie ab.
    Einige Minuten musste der Tee noch ziehen. Die Zeit wollte Mrs. Goldwyn nutzen. Sie nahm das Buch und ließ sich in den Sessel fallen, der so bequem war und dessen Rückenlehne bis zum Kopf reichte.
    Die Horror-Oma schaute auf das Deckblatt. Deutlich sah sie die stilisierten Teufelsköpfe, Fratzen, die abstoßend wirkten, und sie fragte sich, ob das Buch dem Teufel gewidmet war.
    »Sieben Siegel der Magie«, murmelte die alte Dame. »Ein seltsamer Titel, aber interessant.« Sie schüttelte den Kopf und dachte an den armen Mr. Peterson. Er hatte wegen dieses Buches sterben müssen.
    Nach Lady Sarahs Ansicht enthielten die Seiten magischen Zündstoff.
    Sie zögerte sogar, das Buch aufzuschlagen. Bevor sie sich entschloss, es dennoch zu tun, warf sie einen scheuen Blick nach rechts, wo auch die beiden Fenster lagen.
    Sie hatte die Vorhänge nicht vorgezogen und konnte einen Blick durch die Scheiben werfen. Dahinter lag die Dunkelheit. Manchmal bekam sie einen hellen Streifen, wenn Autos mit eingeschalteten Scheinwerfern vorbeihuschten. Doch sehr schnell war alles vorbei.
    Obwohl die Heizung nicht eingeschaltet war, empfand es Lady Sarah als sehr warm. Sie merkte, dass sie innerlich erwärmt wurde, das Blut schien schneller durch ihre Adern zu fließen und sich dabei aufzuheizen.
    Lady Sarah beobachtete ihren Körper genau. Diese Reaktion gefiel ihr überhaupt nicht. Sie hob die Hand, wischte über die Stirn und fühlte die Schweißperlen, die sich dort angesammelt hatten. Zudem war die Haut warm geworden.
    Hatte sie etwa Fieber?
    Wenn dies stimmte, wäre es unnatürlich gewesen, denn sie fühlte sich nicht krank, sondern völlig in Ordnung. Dennoch rauschte das Blut in ihrem Kopf.
    »Das Buch«, flüsterte Lady Sarah. »Es muss dieses verfluchte Buch sein.« Zweimal zuckte ihre Hand. Sie war drauf und dran, das Buch wieder fortzuwerfen, dann gewann die klare Überlegung die Oberhand.
    Sie hatte so viele Bücher gekauft oder irgendwie anders erworben, und es waren Folianten darunter, die sich mit den finstersten Kapiteln Schwarzer Magie beschäftigten, aber nie hatte sie so ein seltsames Gefühl dabei gespürt. Das war nur bei diesem Buch der Fall.
    Einen Rückzieher zu machen, hatte keinen Sinn. Lady Sarah schalt sich eine alte Närrin. Kurzentschlossen schlug sie den Buchdeckel zurück und begann, auf gut Glück zu blättern.
    Mrs. Goldwyn nahm mehrere Seiten zwischen die Finger, schlug ein paar Mal um, sah die Texte, aber auch die Abbildungen. Es war kein bewusstes Lesen, sie las nicht einmal Stichworte und nahm die Abbildungen eigentlich nur mehr am Rande wahr.
    Dann aber zuckte sie zusammen, als hätte ihr jemand einen Peitschenhieb gegeben.
    Ihr war etwas ins Auge gefallen, sie hatte es zwar nur für den Bruchteil einer Sekunde gesehen, aber dieser Eindruck war hängen geblieben. Hastig nahm Lady Sarah die Brille hoch, die sie an einer Kette um den Hals hängen hatte, und setzte sie auf. Mit der Brille sah sie besser, und sie musste einige Seiten zurückblättern, um die Zeichnung wieder zu finden.
    Auf der rechten Seite des Buches war sie abgedruckt. Lady Sarah schluckte aufgeregt. Plötzlich vibrierten ihre Nerven, die Lippen zuckten, und aus ihren Poren drang der Schweiß.
    Nein, es gab keinen Zweifel. Das, was dort abgebildet war, kannte sie, hatte sie schon des öfteren gesehen.
    John Sinclairs Kreuz!
    ***
    Ich hatte das Radio eingeschaltet und hörte die Musik trotzdem nicht, weil meine Gedanken zu weit weg waren. Sie beschäftigten sich noch immer mit dem, was kürzlich hinter mir lag.
    Der große Punkt hieß Lupina. Mein Gott, sie lebte. Sie hatte vor mir gestanden, und sie war keine Nachbildung gewesen, so sicher war ich mir. Ich hatte die Königin der Wölfe in der Vergangenheit genau kennen gelernt, mir war alles an ihr bekannt, und man konnte mich einfach nicht täuschen.
    Und es war zum erstenmal ein Treffen gewesen, wo wir uns nicht bekämpften, das kam noch hinzu. Lupina stand nicht auf meiner Seite, sie würde auch nie auf meiner Seite stehen, und doch hatte sie mich gewarnt. Irgend etwas

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