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0232 - Sieben Siegel der Magie

0232 - Sieben Siegel der Magie

Titel: 0232 - Sieben Siegel der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einem Reich des Schreckens regierte. Von dort steuerte und lenkte er alles. Einmal hatte er verloren, aufgeben würde er deshalb nicht. So gut kannte Lady Sarah die Dämonen.
    Sie erhob sich.
    Das Gefühl der Bedrohung hatte zugenommen. Da lauerte etwas, der Schrecken war nicht fassbar, aber der Körper der alten Dame reagierte wie ein Seismograph, er gab die Eindrücke nach außen weiter, und auf ihrer Haut bildete sich ein Schauer.
    Lady Sarah stand auf. Das Licht, sonst immer so gemütlich, wirkte plötzlich düster und gefährlich. Es ließ einen Teil des Raumes im Schatten, und die alte Dame spürte, wie ihre Knie anfingen zu zittern.
    Es war doch besser, wenn sie sich wieder hinsetzte, und sie ließ sich schwer in den Sessel fallen. Er wippte noch nach, als er ihr Gewicht spürte. Lady Sarah Goldwyn atmete nur durch den offenen Mund. Jetzt merkte sie, dass sie nicht mehr die Jüngste war, auch das Herz schlug schneller, sie vernahm die Schläge im Kopf als einen Widerhall.
    Das Buch wurde ihr immer unheimlicher. Ging die Bedrohung, die sie spürte und die unsichtbar in diesem Zimmer lag, tatsächlich von ihm aus? Hatte sie sich mit dem Leihen des Buches ein schwarzmagisches Kuckucksei ins Nest gelegt?
    Alles war möglich, man konnte nichts außer acht lassen, und die Bedrohung empfand sie von Sekunde zu Sekunde stärker. Sie drehte den Kopf. Wenn die Gefahr schon lauerte, dann wollte sie wissen, wo.
    Ihr Blick traf eines der beiden Fenster. Hinter den Scheiben war nichts zu erkennen. Im Moment fuhr kein Wagen vorbei, aber war da nicht ein Schatten? Bewegte sich etwas hinter der Scheibe? Das Gesicht der Mrs. Goldwyn spannte sich. Die Lippen bildeten einen Strich. Sie konzentrierte sich, denn sie wollte wissen, was dort geschah. Plötzlich glaubte sie nicht mehr an eine Einbildung, denn die Schatten dort waren existent.
    Wer verbarg sich da?
    Lady Sarah öffnete und schloss ihre Hände. Schweiß hatte sich auf den Flächen gesammelt und bildete dort eine glitschige Bahn. Sie drehte den Kopf, sah das Telefon, aber sie fand einfach nicht die Kraft, aufzustehen und hinzulaufen.
    Minuten waren für sie zu kleinen Ewigkeiten geworden, die von der Angst diktiert wurden.
    Und da geschah es. Mrs. Sarah Goldwyn sah es nicht. Sie hörte es nur.
    In ihrem Rücken vernahm sie das berstende Splittern, wirbelte sitzend herum und sah, wie die Glassplitter der Fensterscheibe ins Zimmer geschleudert wurden.
    Aber nicht nur sie. Zusammen mit den Resten der Scheibe hechtete eine unheimliche Gestalt durch das Viereck. Eine Mischung zwischen Mensch und Bestie.
    Lupina!
    Sie hatte sich nicht völlig verwandelt. Noch immer trug sie den menschlichen Kopf, aber die vorgestreckten Pranken waren die eines gefährlichen Werwolfs.
    Und sie hechtete durch die Scheibe, kam wie ein abgeschossener Pfeil in das Zimmer, in dem Lady Sarah saß, die Augen aufgerissen hatte und in ihrem Schrecken erstarrt war.
    Ja, das war, der richtige Ausdruck. Erstarrt im Schrecken, denn sie war unfähig, sich zu rühren. Mit einer Gefahr hatte sie gerechnet, ja, direkt darauf gewartet, aber dass dieses Monstrum auftauchen würde, das überraschte sie doch.
    Ihr Blick zuckte weiter, erfasste das Fenster und stellte fest, dass die Werwölfin nicht allein gekommen war. Sie hatte Verstärkung mitgebracht.
    Viel war nicht zu sehen, aber die kalten, gnadenlosen, gelben Augenpaare reichten der Horror-Oma völlig. Sie musste feststellen, dass sie in der Klemme saß.
    In einer tödlichen Klemme…
    Der Weg zum Fenster war ihr ebenso versperrt, wie der zur Zimmertür, denn dort lauerte Lupina.
    Ihr war gelungen, sich nach dem gewaltigen Sprung katzengewandt abzurollen und riss dabei die Telefonschnur aus der Wand. Sie bewies, was sie konnte, und sie stand blitzschnell wieder auf den Beinen, wobei sie ihr Opfer fixierte.
    Wollte sie töten?
    Lupina war nicht die erste Wölfin im Haus der Sarah Goldwyn. Damit hatte die Horror-Oma ihre Erfahrungen, und es war ein Werwolf gewesen, der sie und John Sinclair überhaupt bekannt gemacht hatte.
    Noch deutlich konnte sie sich erinnern. John hatte ihn fertiggemacht, über den damals noch nicht ausgebauten Speicher gejagt und im Hinterhof schließlich erledigt.
    An diesen ersten Werwolf-Besuch musste Sarah Goldwyn trotz der schrecklichen Lage denken. Aber damals hatte ihr jemand geholfen, heute stand sie allein, und sie war sicher, dass Lupina einen Anruf nicht zulassen würde.
    Nein, keine Hilfe…
    Der Krach der zerbrechenden

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