0232 - Sieben Siegel der Magie
Suko gerichtet.
Wenn er ihn recht deutete, dann gab Mrs. Goldwyn ihm zu verstehen, dass er auf sie keinerlei Rücksicht nehmen sollte. Daran dachte Suko nicht. Sarah Goldwyns Leben war wichtiger.
Neben ihrem Kopf sah er das Gesicht der Lupina. Es war höhnisch verzogen, ein Zeichen des Triumphs, und der Inspektor konnte nicht mehr an sich halten, er musste die Frage stellen.
»Wie kommt es, dass du noch lebst, Lupina?«
Die Königin der Wölfe lachte scharf und zischend. »Wie es kommt? Ich weiß es, aber ich werde es dir auf keinen Fall unter die Nase reiben. Die Schwarze Magie kennt Mittel und Wege, die euch Menschen verschlossen bleiben. Hütet euch vor den Wölfen, sie halten noch so manche Überraschung bereit.«
Das fürchte ich auch, dachte Suko. Weiterhin fragte er sich, was Lupina jetzt vorhatte.
Er brauchte nicht lange zu warten, denn die Werwölfin befahl ihm, ins Haus zu kommen. »Aber hübsch vorsichtig, und lass dir nur keine Tricks einfallen.«
»Nein, nein, es geht schon…«
»Bleib immer an der Hauswand.«
Suko dachte nicht daran, sich den Anordnungen zu widersetzen. Er dachte nur an Sarah Goldwyn, denn ihr Leben wollte er unbedingt retten. Der Inspektor schritt über die weiche Gartenerde, ging auch über erstes, bereits abgefallenes Laub und erreichte den Eingang schließlich von der Seite. Dabei schaute er nach links und erschrak.
Lupina musste ihren Helfern irgendein Zeichen gegeben haben, denn die drei übriggebliebenen Bestien trauten sich aus ihren Verstecken hervor und näherten sich ebenfalls der Haustür, die allerdings verschlossen war, wie Suko feststellen konnte.
So musste er warten.
Die Wölfe kamen näher. Gefährliche Bestien, fixiert auf Töten. Gelb und grausam leuchteten ihre Augen, die Schnauzen waren halb geöffnet, hell schimmerten die Zähne und dazwischen auch der schaumige Geifer.
Beim ersten Wolf rann er sogar über die untere Hälfte der Schnauze.
Ein Bild des Schreckens, wie sich die drei Bestien aus dem Dunkel lösten und sich dem Inspektor im Halbkreis näherten, der nicht zurück konnte, weil sich hinter ihm die Tür befand und den Weg absperrte.
Suko war ehrlich genug, um sich die eigenen Fehler einzugestehen, die er gemacht hatte. Er hätte Sarah Goldwyn nicht allein lassen, sondern sie mitnehmen sollen, nun war es zu spät. Er musste sehen, dass er aus dieser Situation herauskam.
Und Hilfe war weit. John Sinclair hatte sich mit Lupina treffen wollen.
Außerhalb Londons. Bis er Bescheid wusste, dauerte es noch etwas, wie Suko sich ausrechnete.
Ein Schritt trennte ihn noch von den Bestien. Sie waren erregt, hatten die Vernichtung ihres Artgenossen mit ansehen müssen, und nun stand derjenige vor ihnen, der die Schuld daran trug. Es war fast unwahrscheinlich, dass sie Suko in Ruhe lassen würden, und der Inspektor rechnete auch mit einem Angriff.
Drohend klang das Knurren und Fauchen, das ihm entgegenschwang.
Ein Vorspiel, eine gefährliche Warnung, an ihn gerichtet, und Suko glaubte nicht daran, dass sich die drei Bestien an die Befehle der Lupina halten würden.
Er hatte recht. Plötzlich warfen sie sich vor.
Drei Werwölfe gegen einen Unbewaffneten, das war selbst für einen Kämpfer wie Suko zuviel. Er riss noch die Arme als Deckung vor sein Gesicht, dann prallte der erste gegen ihn…
Suko spürte den Ansturm. Er sah die gefährliche Schnauze dicht vor seinem Gesicht, rammte den angewinkelten Arm vor und traf mit dem Ellbogen die Fratze der Bestie.
Ausschalten konnte er sie mit dieser Aktion nicht. Der Werwolf wurde nicht einmal zurückgeschleudert, denn in seinem Rücken drängten die beiden anderen nach und nagelten den Chinesen förmlich an die Haustür fest.
Suko empfand in diesen Augenblicken eine schreckliche Angst. Die konnten ihn fertig machen, töten, zerreißen, doch es geschah etwas, womit er nicht gerechnet hatte.
Die Tür flog auf.
Sie wurde von innen aufgerissen, und Suko war ebenso überrascht wie die drei Bestien. Der Mensch und die Werwölfe verloren den Halt.
Rücklings wurden alle vier in den Hausflur geschleudert, wo sie keinerlei Halt fanden und zu Boden gingen.
Suko fiel als erster, die Bestien prallten dabei auf ihn und drückten ihn noch härter gegen die Fliesen. Somit war der Chinese zur Bewegungsunfähigkeit verurteilt, zudem lagen zwei Wölfe so auf seinen Armen, dass er sie auch nicht mehr hochdrücken konnte.
Jetzt hatten die Bestien die einmalige Chance, Suko mit ihren Zähnen zu zerreißen.
»Lasst
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