Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

Titel: 0233 - Gejagt von den Dämonenschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
Vom Netzwerk:
wußte es besser. Kerr kannte die Eigenart der Spider, deren wirkliche Raumausdehnung weit in eine übergeordnete Dimension hineinwuchs und deshalb rein optisch von außen gar nicht erfaßt werden konnte.
    Kerr trat dicht an die Landestelle des Dämonenraumers heran und betrachtete interessiert die unheimliche Schwärze, die der Schattenschirm hinterlassen hatte. Seine Druidensinne tasteten danach, und er spürte, daß von dem Schwarz keinerlei Gefahr mehr drohte. In spätestens zwei Stunden würde von dem ganzen Spuk nichts Meßbares mehr vorhanden sein.
    Nichts?
    Der Silbermond-Druide stutzte. Seine Extra-Sinne fingen etwas auf, einen Impuls, dessen Ursprung innerhalb des Schwarzfeldes lag!
    Was war das?
    Kerr trat noch einen Schritt näher an die äußersten Ausläufer des Feldes heran. Seine Schuhspitzen berührten es fast. Er versuchte, mit den Augen etwas zu erkennen, mußte allerdings vor der völligen Lichtlosigkeit kapitulieren, die dem unwirklichen Gebilde zu eigen war.
    »Was tun Sie denn, Sir?« hörte er die Stimme des Sergeanten, der ihn auch jetzt nicht mit seiner dauernden Anwesenheit verschonte.
    Da merkte er erst, daß er sich unbewußt weiter in Bewegung gesetzt hatte und bereits mit beiden Füßen in der unheimlichen Schwärze stand!
    Kerr blieb verwirrt stehen.
    Wieder spürte er die lockenden Impulse, die er sich nicht erklären konnte.
    Waren sie dafür verantwortlich, daß er gedankenlos das Schwarzfeld betreten hatte?
    »Achtung, Sir!« Wieder die Stimme des Sergeants. »Wir haben Messungen mit einem Geigerzähler angestellt. Es kamen zwar keine bedrohlichen Werte, aber Sie sollten trotzdem zurückkommen. Man weiß nie…«
    »Lassen Sie’s gut sein«, antwortete Kerr geistesabwesend. »Für das, was ich tue, trage ich allein die Verantwortung.«
    Damit war alles gesagt.
    Er konzentrierte sich wieder auf die Fremdimpulse, denen bei aller Fremdartigkeit auch viel Vertrautes anhaftete.
    Ohne sich noch einmal umzudrehen, watete er tiefer in das Schwarzfeld hinein.
    Es war ein unbeschreibliches Gefühl, weil aus irgendwelchen Gründen die Schwerkraft an diesem Ort teilweise aufgehoben war und auch andere physikalische Gesetze auf den Kopf gestellt wurden.
    Kerr bewegte sich wie im Traum.
    Es gab keine Orientierungspunkte innerhalb des Schwarzfeldes. Kerr ließ sich dorthin treiben, wohin ihn seine Extrasinne lenkten.
    Plötzlich stieß sein linker Fuß gegen etwas Hartes. Angesichts der Tatsache, daß Kerr die ganze Zeit wie über eine spiegelglatte Ebene gelaufen war, mußte dies das Ziel sein.
    Der Druide bückte sich.
    Das Schwarzfeld reichte ungefähr bis in Höhe seiner Knie.
    Er tauchte mit beiden Armen hinab und tastete nach dem Gegenstand.
    Dieser war kleiner als vermutet, aber selbst innerhalb dieser Zone verminderter Schwerkraft schien er ein beachtliches Gewicht zu besitzen. Das deutete darauf hin, daß er aus stark verdichteter Materie bestand.
    Kerr hob ihn auf.
    Es war ein Kristall von bläulicher Grundfarbe und ungefähr so groß wie eine Kinderfaust.
    Kerrs Herzschlag beschleunigte sich, als er den Kristall betrachtete. Uralte Erinnerungen wurden in ihm wach.
    Geichzeitig kam die Ernüchterung.
    Wie kam dieser Kristall hierher? Ins Landefeld eines Spiders?
    Hier hatte er nichts verloren, weil es keine Gemeinsamkeiten zwischen den Meeghs und solchen Kristallen gab!
    Kerr schüttelte den Kopf.
    Seine Augen vertieften sich in den Kristall, unter dessen Oberfläche ein stilisiertes Sonnensystem freischwebend im Universum eingebettet zu sein schien.
    Das System der Wunderwelten!
    Die Heimat jener vom Silbermond!
    Von einer jähen, unerklärlichen Beklemmung erfaßt, steckte Kerr den Kristall in die Tasche seines Trenchcoats und watete rasch zu den anderen zurück.
    Mit knappen Worten hinterließ er seine Instruktionen. Dann verließ er das Grundstück, setzte sich in seinen Wagen und fuhr los.
    Sein abrupter Aufbruch wirkte wie eine Flucht…
    ***
    »Das Amulett haben wir wieder«, sagte Zamorra. Er strich mit einer ebenso vorsichtigen wie sanften Bewegung über die Silberscheibe vor seiner Brust, von der momentan anscheinend keine Gefahr drohte. Zamorra hoffte, daß die Krise seiner wichtigsten Waffe gegen die Schwarzblütler auch tatsächlich vorüber war. Ein Rest Zweifel blieb jedoch.
    »Das Amulett schon. Aber wie kommen wir hier weg?« nannte Nicole das eigentliche Problem beim Namen. »Wir wissen nicht mal, wo wir sind. Außerdem«, sie zeigte auf die Gestalt im Bemsteinblock,

Weitere Kostenlose Bücher