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0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

Titel: 0233 - Gejagt von den Dämonenschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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eines dummen Traumes angenommen zu haben, den man am besten vergaß.
    »Aus dem Frühstück wird nichts!«
    Nicole hatte sich bereits der Tür zugewandt. Jetzt verharrte sie irritiert.
    »Was meinst du? Beliebt Er zu scherzen?«
    Da wurde ihr erst bewußt, daß es nie und nimmer Zamorras Stimme gewesen war, die den Einwand vorbrachte.
    Sie wirbelte herum.
    Zamorra stand noch dort, wo sie sich mit einem Kuß von ihm getrennt hatte, unmittelbar vor seinem Schreibtisch.
    Aber er war nicht mehr allein.
    Neben ihm stand eine Gestalt in blendend weißer Kutte, die mit Haupt-und Barthaar harmonierte. Die goldene Sichel im Gürtel verlieh der Person noch einen zusätzlichen märchenhaften Touch.
    Nicole erstarrte.
    Es war Merlin!
    ***
    Kerr schlürfte hingebungsvoll seinen Kaffee. Schwarz, ohne Zupker, so wie er ihn liebte.
    Babs liebte er auch. Aber die saß inzwischen wieder im Vorzimmer und erledigte den ihm so verhaßten Papierkrieg. Das Geklapper der elektrischen Schreibmaschine war durch die geschlossene Tür zu hören.
    Kerr ließ die Ereignisse der letzten Stunden noch einmal Revue passieren.
    Er versuchte, die Zusammenhänge zu erkennen, die zweifellos vorhanden waren. Die Tote, ihr verschwundener Mann, die Meeghs…
    Das war der Punkt.
    Die Meeghs!
    Nicht zum ersten Mal stieß Kerr mit den grausamen Dämonen aus der anderen Dimension zusammen. Er kannte sie sowohl aus eigener Erfahrung, als auch aus Berichten Zamorras, der nach eigenen Angaben einer ihrer Erzfeinde war.
    Wenn Meeghs auf der Erde erschienen und einen Menschen ermordeten, dann steckte mit größter Wahrscheinlichkeit mehr dahinter als ein einfacher Mord. Meeghs mordeten mit System. Das war ja das Teuflische an ihnen. Die Angehörigen der Schwarzen Familie, Asmodis eingeschlossen, töteten meist ohne besondere Hintergedanken. Bei ihnen ging es hauptsächlich um die Befriedigung ihres Schwarzen Triebes. Das entschuldigte ihr Handeln natürlich nicht im mindesten. Bei den Meeghs jedoch spielten Dinge eine Rolle, die schlagartig die Existenz der gesamten Menschheit gefährden konnten. Bei ihnen blieb es nie bei Anschlägen auf Einzelpersonen. Alles, was sie taten, sahen sie in einem Gesamtkonzept, das letzlich zur Unterjochung des gesamten Planeten führen sollte!
    Kerr schauderte unwillkürlich bei diesem Schreckensgedanken.
    Er stellte die halbleere Kaffeetasse auf den Schreibtisch. Sein Blick erfaßte dabei den Kristall, den er aus dem Schwarzfeld des Spider-Landeplatzes geborgen hatte.
    Sofort spürte er die Spannung, die seinen Magen verkrampfte. Der bloße Anblick genügte.
    Verständlicherweise.
    Wie oft stieß man auf der Erde auf eindeutige Relikte jener vom Silbermond, die vor tausenden von Jahren auf diese Welt gekommen waren, um sie gegen die schon damals stattfindenden Übergriffe aus dem Schattenreich zu verteidigen?
    Selten. Sehr selten.
    Kerr beugte sich etwas nach vom. Er kniff die Augen zusammen, um die winzigen Details des Kristalls besser studieren zu können.
    Die bläuliche Färbung hatte er schon zu Anfang bemerkt. Auch das stilisierte Sonnensystem, das im Innern des Minerals wie ein echtes System frei zu schweben schien.
    Doch was war das?
    Noch während Kerr den Kristall betrachtete, wechselte dieser die Farbe.
    Blau wurde zu Schwarz!
    Das Wunderwelten -System im Innern verblaßte, wurde unsichtbar!
    Was hatte das zu bedeuten?
    Hatte es etwas zu bedeuten?
    »Deine Telefon-Verbindung!« rief Babs draußen so laut, daß er es drinnen hören mußte. Zwei Sekunden später schrillte das Telefon.
    Ohne den Blick von dem Kristall abzulassen, angelte sich Kerr den Hörer.
    Drehe ich durch? dachte er.
    Plötzlich hatte er eine unheimliche Angst vor dem Relikt vom Silbermond!
    ***
    Die Gestalt im Bernstein schloß wieder die Augen. In der Zeit eines menschlichen Lidschlags hatte sie erkannt, daß ihre Stunde noch nicht gekommen war. Für ihr Erwachen war es zu früh. Das Amulett war noch nicht reif.
    Aber der Anfang war gemacht, der Keim gesät…
    ***
    »Merlin?!«
    Der Weißhaarige in der Druidenkutte winkte müde aber bestimmt ab.
    »Keine Zeit für Erklärungen. Schon gar nicht für ein Frühstück, wie ihr es euch vorstellt. Gefahr ist in Verzug. In nicht mal mehr ganz acht Stunden läuft das Ultimatum ab!«
    Zamorra verstand nur Bahnhof und Abfahrt.
    »Aber du bist doch tot!« Seine Stimme schwankte, als er aussprach, was ihn am meisten bewegte. »Wir haben dich doch gesehen, in diesem Sarg…«
    Hielt er es für einen makabren

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