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0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

Titel: 0233 - Gejagt von den Dämonenschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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Scherz? Jedenfalls ging Merlin nicht auf Zamorras Bemerkung ein. War das, was der Zauberer wollte, wirklich so eilig?
    »Zieh dich an«, forderte er Zamorra auf. »Es ist fünf vor zwölf, um eine abgedröschene Phrase der Menschen zu benutzen. Meeghs sind gekommen, aber nicht allein. Sie haben Geiseln.«
    Bei dem Wort Meeghs klingelte es endlich bei Zamorra.
    »Warte«, sagte er nur. Dann flog er buchstäblich zur Tür hinaus und war fünf Minuten später zivil gekleidet wieder zur Stelle.
    In diesen fünf Minuten hatte Merlin Denkmal gespielt und keine der garantiert nicht wenigen Fragen Nicoles beantwortet. Was die Französin dazu bewog zu schmollen, als Zamorra endlich wieder auftauchte.
    »Wie ich sehe, trägst du das Amulett. So hat es sich also wieder beruhigt«, empfing ihn der Magier. »Mehr brauchst du nicht. Komm!«
    »Moment, Moment!« bremste Zamorra. »Das Wohin mußt du vorher schon sagen. Und was ist mit Nicole?«
    »Diesmal mußt du allein gehen«, entschied Merlin. Die Art, wie er es sagte, ließ gar nicht erst den Wunsch in Zamorra aufkommen zu widersprechen.
    »Was ist mit der Strahlwaffe?« fragte der Parapsychologe. In seinem Safe lagerte der Energiestrahler, mit dem er gegen die Meeghs schon beachtliche Erfolge errungen hatte.
    »Nein!« lehnte Merlin ab.
    Warum, blieb sein Geheimnis.
    In diesem Moment meldete sich das Telefon.
    »Nicole?«
    Zamorra sah sie an.
    Ganz Sekretärin stürzte sie sich aufs Telefon.
    »Kerr?« staunte sie, nachdem sie den Hörer abgehoben hatte. »Du? Ja, er ist da…«
    »Es geht um Sekunden, Zamorra«, sagte Merlin. Mehr sagte er nicht. Er berührte Zamorras Hand. »Alle nötigen Informationen erhältst du unterwegs !«
    Das war das letzte, was auch Nicole am Rande mitbekam.
    Dann waren Merlin und Zamorra weg!
    ***
    Nicole stieß einen äußerst undamenhaften Fluch aus. Daß man sie wie das Heimchen am Herd behandelte, paßte ihr als Freizeit-Emanze überhaupt nicht. Sie nahm sich vor, sich bei nächster Gelegenheit zu revanchieren.
    »Er war da«, korrigierte sie sich, an Kerr gewandt, dessen Anruf in dieser Situation sie zwar auch nicht mehr erschüttern, aber immerhin überraschen konnte.
    »Wie soll ich denn das verstehen?« fragte er vom anderen Ende der Leitung an. »Ist er geflüchtet, als er meinen Namen hörte? Das schlechte Gewissen, eh? Wer wollte denn nach unserem letzten Treffen den anderen zuerst anrufen?«
    »Hmpf!« machte Nicole. »Du weißt ja, Termine, Termine…«
    »Lassen wir das.« Kerr wurde schlagartig ernst. »Ich habe hier ein Problem. Wenn man genau sein will, ist es sogar schon weit mehr als ein einfaches Problem.« Er schwieg kurz, dann fügte er in verschwörerischem Tonfall hinzu: »Meeghs…«
    Nicole glaubte nicht recht zu verstehen.
    Zum zweiten Mal an diesem auch ansonsten nicht gerade geruhsamen Tag fiel der Begriff.
    Erst Merlin, jetzt Kerr!
    »Sind denn alle übergeschnappt? Ist das jetzt ein neues Fieber. So wie die UFO-Seuche? Nur, daß jetzt jeder einen Meegh gesehen haben will?«
    Nicole setzte sich auf den Schreibtisch und wartete auf Kerrs Stellungnahme.
    Sie hörte nur einen Schrei, der gar nicht wie im Spaß klang, sondern eher wie eine ernsthafte Bedrohung, und dann nichts mehr!
    Was war jetzt los?
    »Kerr!« rief sie in die Muschel. »Von wo rufst du denn an? Kerr!«
    Keine Antwort. Nicht einmal das Geräusch eines Atems.
    »Was ist denn los? Warum sagst du nichts mehr?«
    Plötzlich hörte sie einen dumpfen Laut, so als würde der Telefonhörer gegen etwas Hartes prallen. Dann war zu hören, wie ein Stuhl zurückgeschoben wurde und Schritte sich entfernten!
    Verdammt, dachte Nicole, was macht er denn jetzt? Erst der Schrei, und nun holt er sich wohl frischen Kaffee?
    Sie wartete geschlagene zwei Minuten. Als Kerr dann immer noch nicht ans Telefon zurückgekehrt war, legte sie auf. In fliegender Hast suchte sie im Telefonregister auf Zamorras Schreibtisch nach Kerrs Dienstnummer, da sie annahm, daß er um diese Zeit wahrscheinlicher dort als zu Hause anzutreffen war.
    Sie wählte durch.
    Erstaunlicherweise kam die Verbindung nach England beim ersten Versuch zustande.
    Am Telefon war Babs.
    Und die konnte kurz darauf nicht mal mehr »Bapp« sagen. Sie verstand die Welt nicht mehr.
    »Eben ist er an mir vorbeispaziert«, erzählte sie verständnislos. »Er nahm seinen Mantel und ging, ohne eine Bemerkung. In der Hand hielt er so einen komischen Stein…«
    ***
    Der Abend kam mit langen Schatten.
    Viel zu früh wurde es

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