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0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

Titel: 0233 - Gejagt von den Dämonenschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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bewältigen hast, ist schwieriger als alles, was du jemals in deinem Kampf gegen das Böse vollbracht hast! Dies ist keine Übertreibung, sondern eine nüchterne Analyse der Sachlage. Die Meeghs halten dreizehn silberhäutige Chibb als Geiseln an Bord ihres Spiders mit der Drohung, sie zu töten, wenn ich mich ihren Bedingungen widersetze. Ihr Spider ist momentan unangreifbar, zumal ich nicht einmal seinen genauen Aufenthaltsort kenne. Die Dämonen arbeiten mit neuen Tarnfeldern. Also muß ich, wenigstens zum Schein, zunächst auf ihre Forderungen eingehen. Sie wollen Stonehenge. Du kennst den Ort, und bisher war er für dich nicht mehr als für die meisten Menschen. Ein Relikt der frühkeltischen Vergangenheit, eine ehemalige Kultstätte. Doch Stonehenge ist mehr. Viel mehr. Asmodis mag wissen, wer ihnen das Wissen um die wahre Bedeutung zuspielte. Du kennst den Saal des Wissens hier auf Caermardhin. Nicht aus eigenem Erleben, aber doch aus Gryfs Berichten. Von diesem Saal gibt es ein Duplikat…«
    Zamorra war plötzlich hellwach. »Ein Duplikat? Doch nicht etwa… ?«
    Merlin nickte.
    »Bei Stonehenge! Oder besser: Unter Stonehenge, denn der dortige Stützpunkt ist unterirdisch angelegt, um noch sicherer vor Entdeckung zu sein, als dies meine unsichtbare Burg ist. Unter der Tempelanlage befindet sich eine Bastion der Weißen Magie, die Caermardhin absolut ebenbürtig ist!«
    »Nein!« stöhnte Zamorra. »So ein Machtinstrument kannst du niemals den Meeghs in die Hände spielen! Um keine Erpressung in der Welt! Warum hast du diese Zweitstation überhaupt erbaut? War dir deine Burg nicht mehr sicher genug?«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht«, orakelte Merlin. »Das liegt alles Jahrtausende zurück. Beide Stationen entstanden damals fast gleichzeitig. Die Stonehenge-Basis wurde bisher jedoch kaum von mir in Anspruch genommen, auch aus dem Gesichtspunkt der Geheimhaltung heraus. Dennoch verfügen die magischen Datenspeicher über die selben Informationen, die ich auch im Saal des Wissens angesammelt habe.«
    »Oh, nein!« Zamorra kam sich allmählich vor wie eine Empfangsantenne für Hiobsbotschaften.
    »Nun zu deiner Aufgabe«, fuhr Merlin unbeeindruckt fort. »Du mußt die Datenspeicher löschen, damit, falls etwas an meinem Plan schieflaufen sollte, keine Informationen in die Hände des Gegners fallen, die dieser mit Leichtigkeit gegen uns einsetzen könnte!«
    Zamorra nickte. »Okay. Das ist logisch.«
    »Zweitens, und das ist die Schwierigkeit bei der ganzen Angelegenheit, mußt du zunächst einmal in das Herz der Anlage vorstoßen. Dazu ist zu sagen, daß ich einem Eindringen Unbefugter natürlich schon Riegel vorgeschoben habe. Bevor du das Zentrum der Basis erreichen kannst, mußt du erst einmal alle Fallen zu umgehen wissen, die ich vor langer Zeit errichtet habe.«
    »Und was dann?«
    »Dann…« Merlin schien einen Augenblick überlegen zu müssen. »Dann mußt du vom Herzen der Basis aus alle Verteidigungsmechanismen ausschalten, damit die Meeghs ungehindert eindringen können…«
    Zamorra starrte Merlin an, als habe dieser von einem Moment zum anderen den Verstand verloren.
    ***
    »Ich habe mir die Chibb angesehen, einen nach dem anderen«, sagte die silberblonde Frau mit dem mädchenhaften Gesicht, das durch die hoch angesetzten Wangenknochen fast asiatisch wirkte. Ihre schockgrünen Augen wechselten unvermittelt die Farbe und wurden jettschwarz. Beinahe sah es so aus, als würde sich ihre Iris den dämonischen Verhältnissen anpassen. »Ich hoffe, ihr habt keinen Fehler bei der Präparierung begangen. Ihr wißt, daß die MÄCHTIGEN hinter mir stehen, ihr solltet sie nicht ein zweites Mal erzürnen!«
    War es bloße Täuschung oder schrumpfte das Schattenfeld, das den Körper des Meegh-Dämons umhüllte, bei ihren eisig hervorgebrachten Worten tatsächlich etwas zusammen?
    Llargllyn wußte, wovon die abtrünnige Merlin-Tochter sprach. Von der Aktion im Mittelmeer, wo die Meeghs zwar nicht unmittelbar beteiligt waren, dafür aber einige ihrer Cyborg-Sklaven. Damals war sogar ein MÄCHTIGER für kurze Zeit körperlich in dieser Dimension erschienen. Er konnte diesen Körper jedoch durch das Eingreifen Zamorras nicht mit der benötigten Energie versorgen, um ihn zu stabilisieren. [2]
    »Es wird alles ablaufen wie besprochen«, antwortete der Kommandant des Spiders. »Jedem Chibb wurde ein Teil dessen eingepflanzt, was zusammengefügt zur unabwendbaren Katastrophe führen muß!«
    Sara Moon

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