Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

Titel: 0233 - Gejagt von den Dämonenschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
Vom Netzwerk:
nickte.
    Hätte Merlin seine Tochter jetzt gesehen, er hätte sein Fleisch und Blut nicht wiedererkannt. Seit Craahn wirksam war, die ultimate Waffe der MÄCHTIGEN, die schon bei Saras Geburt in ihren Genen verankert worden war, waren frühere Familienbande vergessen. Die Druidin wußte nicht mehr, was sie tat. Ihr eigenes Persönlichkeitsbild wurde vom Programm Craahn erstickt.
    »Wie lange noch, bis zum Ablauf des Ultimatums?« fragte die Frau, die einen körpemah anliegenden Overall aus nachtschwarzem Material trug, der in Gefahrenmomenten für einige Überraschungen gut war.
    »Nach irdischer Zeitrechnung noch sieben Stunden!«
    Der Meegh sandte einen Gedankenbefehl aus, der vom Bildschirm aufgefangen und sofort realisiert wurde. Sofort wechselte das Bild. Eine Art Infrarotaufnahme zeigte trotz einbrechender Dunkelheit ein gestochen scharfes Bild der Stonehenge-Anlage.
    Sara Moon verstand den Wink.
    »Ich weiß, wir brauchen nicht ungeduldig zu werden«, räumte sie ein. »Darauf lohnt es sich zu warten…«
    Plötzlich zitterte ein durchdringender Alarmton durch die Spider-Zentrale. Das Geräusch wirkte, als befände man sich direkt unter einer riesigen Bronzeglocke, deren Klöppel wie wild zu schlagen begann.
    Niemand in der Zentrale schreckte zusammen. Auch Sara Moon nicht.
    »Aha«, sagte sie, als wüßte sie genau Bescheid, was dies sollte. »Also hat auch das geklappt. Die erste Falle ist zugeschnappt.«
    Auf dem Bildschirm wurde eine mittelgroße, schlanke Männergestalt sichtbar, die soeben ein Fahrzeug bestieg.
    »Kerr!« schnarrte der Meegh neben der Druidin. »Einer der Erzfeinde…«
    Von ihm drohte keine Gefahr mehr für den Plan.
    »Fehlt noch einer«, stellte Sara Moon tonlos fest.
    ***
    Nicole Duval blieb noch minutenlang reglos sitzen, nachdem die Telefonverbindung mit Babs längst unterbrochen war.
    Nach den Worten der Freundin sah es fast so aus, als hätte Kerr das Präsidium unter fremdem Zwang verlassen. Wozu sonst hätte er auch das Gespräch mit Nicole so abrupt beenden sollen?
    Die Französin dachte an das letzte Wort, das Kerr ihr übermittelt hatte.
    Meeghs…
    Zum Teufel, auch Merlin hatte von den Schattendämonen gesprochen, ehe er Zamorra mehr oder weniger ohne zu fragen gekidnappt hatte.
    Raffael klopfte an die Tür des Arbeitszimmers. Er trug ein stolz beladenes Tablett. Von den neuesten Entwicklungen wußte er noch gar nicht.
    »Ich habe keinen Appetit, tut mir leid«, wehrte Nicole ab.
    Wie sollte sie jetzt etwas essen?
    Was sollte sie überhaupt tun?
    Tief in Gedanken versunken ging sie an Raffael vorbei aus dem Zimmer. Der kam sich ziemlich überflüssig vor, weil er überhaupt nicht mehr wußte, was er von alldem halten sollte.
    Achzelzuckend sah er ihr nach.
    Wie sollte er ahnen, daß sie auf direktem Weg war, in die zweite Falle der Meeghs zu laufen…?
    ***
    Zamorra spielte nervös mit dem Zentrumsstein, den ihm Merlin überlassen hatte. Die Worte des Zauberers hatten ihn verunsichert.
    »Wenn ich dich richtig verstanden habe, willst du also die Meeghs nach der Übergabe der Geiseln in das Labyrinth von Stonehenge locken, dessen Vernichtungsmechanismen ich zuvor unter dem Risiko eines schnellen Todes desaktiviert habe. Und erst, wenn alle Meeghs in der Basis sind und die Chibbs deine sichere Obhut erreicht haben, soll ich den kleinen Hebel wieder umlegen und schwupp sind deine Fallen wieder aktiv, was gleichbedeutend mit der Vernichtung der Dämonen sein soll…«
    »Von deinem Zynismus abgesehen ist das der Kern meines Planes«, gestand Merlin ihm zu.
    »Und darf ich auch fragen, warum du nicht selbst die Fallen kurz außer Betrieb setzt? Wieso muß ich erst mein Leben riskieren?«
    Merlin blickte Zamorra stumm an.
    Der glaubte, nicht recht zu sehen. War das wirklich Verzweiflung, die er in den Zügen des Magiers las?
    Verzweiflung warum?
    »Nun?«
    Zamorra wollte es wissen.
    Jetzt.
    Merlin seufzte.
    »Es geht nicht«, sagte er.
    Obwohl seine Stimme unbekümmert klang, hörte Zamorra jetzt die Niedergeschlagenheit deutlich heraus!
    »Es geht nicht?«
    Der König der Druiden nickte zögernd.
    »Ich schätze«, sagte er langsam, »ich war damals, als ich die Schutzmechanismen errichtete… wie soll ich sagen… wahrscheinlich ging ich zu perfekt dabei vor.«
    »Mann, sind wir hier beim Quiz?« Zamorra spürte sein persönliches Verhängnis bei dieser ganzen Angelegenheit mit Riesenschritten auf sich zukommen. Das machte ihn extrem ungeduldig. »Was heißt das?«
    »Das

Weitere Kostenlose Bücher