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0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

Titel: 0233 - Gejagt von den Dämonenschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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Ist ja scheußbar kalt hier!
    Kalt und dunkel!
    Mittlerweile, für Zamorra überraschend, weil er durch sein seltsames Erlebnis mit dem Amulett jegliches Zeitgefühl verloren hatte, war es längst Abend. Regentropfen prasselten auf ihn nieder, und er verschränkte fröstelnd die Arme vor der Brust. Die fellgefütterte Jacke, die er zu den Cordjeans trug, war nicht im geringsten imprägniert. Erfreuliche Aussichten…
    Über ihm riß die Wolkendecke für einen kurzen Moment auf. Die Finsternis wich etwas, und jetzt erst sah er deutlich, wo er sich befand.
    Mitten in einem von gigantischen Steinen gebildeten Kreis!
    Stonehenge!?
    Merlin hatte ihm sein Ziel angekündigt. Was sollte es auch anderes sein?
    Zamorra bewegte sich unsicher aus dem Zentrum der Tempelanlage und durchquerte die einzelnen Ringe des Bauwerks. Den Zentrumsstein, den er von Merlin bekommen hatte, trug er in einer Tasche seiner Jacke. Das Amulett befand sich dort, wo es hingehörte, unter seinem Hemd.
    Er wollte sich einige Schritte von den Megalithen entfernen, als er nahendes Motorengeräusch vernahm. Gleich darauf blitzten entfernte Scheinwerferaugen auf. Ein Wagen näherte sich von der Ausfallstraße.
    Zamorra drückte sich in den Schatten eines Steines und blickte interessiert zu dem Fahrzeug, das eine Weile brauchte, bis es einen Parkplatz gefunden hatte.
    Das verdammte Licht, das ab und zu zwischen den Wolken hervorblinzelte, reichte kaum, um Einzelheiten zu erkennen.
    Als der Motor verstummte und die Autolichter erloschen, sah Zamorra jedoch eine einzelne Gestalt aussteigen und sich zielstrebig vom Wagen entfernen.
    »Alle Wetter«, murmelte der Parapsychologe. »Jetzt krieg ich auch noch Besuch. Und ich dachte, bei dem Wetter jagt man nicht mal einen Hund vor die Türe.«
    Zamorra vergaß kurz den Auftrag Merlins.
    Der Fremde interessierte ihn. Schon aus reinem Selbstschutz, schließlich war es möglich, daß die Meeghs ihm irgendwo auflauerten und sich dafür eines menschlichen Köders bedienten…
    Zamorra hatte den Gedanken noch nicht ganz zu Ende gedacht, als er seinen Irrtum erkannte. Die Gestalt, die fast zum Greifen nah an seinem Versteck vorbeilief, kannte er doch!
    »Kerr…«
    Sprachlos kam der Name über seine Lippen.
    Hatte ihn der Freund gehört? Es schien nicht so, denn er bewegte sich noch mehrere Schritte weiter. Dann erst blieb er stehen.
    Zamorra sah, wie der Mann, den er bei mehreren Einsätzen zum Freund gewonnen hatte, heftig zusammenzuckte. Der Meister des Übersinnlichen nahm es zum Anlaß, seine Deckung zu verlassen und offen auf Kerr zuzugehen.
    Der wandte sich ihm zu.
    Und dann verstand Zamorra die Welt nicht mehr, als der Druide in offener Kampfabsicht und mit einem halblauten Schrei auf ihn zustürmte!
    ***
    »Wo bleibt dieser Kerr?« wollte Sara Moon wissen. Sie streckte ihre schlanken Finger nach dem Meegh-Dämon aus, um der Frage Nachdruck zu verleihen.
    Ehe Llargllyn antworten konnte, entstand Tumult in der Spider-Zentrale. Die Luft flimmerte, und wenig später bildete sich aus dem unsichtbaren ein ungleicher Trupp dreier Gestalten heraus.
    Sara Moon vergaß Kerr.
    Llargllyn auch.
    Ein Meegh, ein Cyborg und - eine junge Frau waren auf magische Weise stofflich geworden.
    Etwas stimmte nicht.
    Was sollte die Frau?
    Sara Moon kannte sie. Ihr Name war Nicole Duval, Zamorras Sekretärin und mehr als das!
    »Wo ist Zamorra?« fuhr sie den erschienenen Meegh an. An den geistlosen Cyborg verschwendete sie keinen Augenblick. »Ihr solltet nicht seine unwichtige Freundin entführen, sondern ihn! Er ist die Gefahr! Also?«
    Der Schattendämon wand sich unter ihren Worten, als empfände er körperlichen Schmerz dabei.
    »Zamorra war nicht mehr auf dem Schloß, als wir ankamen«, rechtfertigte er sich. »Deshalb brachte ich diese Frau mit, damit wir bei Bedarf zumindest ein annehmbares Druckmittel in der Hand haben. Gegen Merlin die dreizehn Chibb, gegen Zamorra die Frau, die ihm am nächsten steht…«
    »Schweig!« befahl die abtrünnige Druidin. Dennoch konnte sie sich der Logik des Meeghs nicht entziehen. Zamorra war also fort, weg vom Château. Wo war er? War er ihrer Aktion zuvorgekommen? Hatte Merlin ihn schon in den Untergrundkampf gegen die Meeghs geschickt, um die Chibb-Geiseln zu befreien, ehe das Ultimatum ablief?
    Weder Merlin noch Zamorra ahnten, daß hinter der ganzen Aktion kein Meegh, sondern die Tochter des Zauberers im Auftrag der MÄCHTIGEN stand. Das war Sara Moons entscheidender Trumpf. Und den

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