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0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

Titel: 0233 - Gejagt von den Dämonenschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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gewandelt hatte. Daß der Stein, den Kerr für ein Relikt vom Silbermond gehalten hatte, von den Meeghs nur ausgelegt worden war, um den Druiden in eine Falle zu locken, hatte er zu spät erkannt.
    Jetzt hatten sie ihn.
    Gegen die hypnotischen Impulse des Kristalls setzten sich seine Druidenkräfte vergeblich zur Wehr. Es waren ohnehin nur noch instinktmäßige Abwehrversuche. Kerr war völlig im Bann der Meeghs. Seine Gedanken waren nur noch auf Gehorsam ausgerichtet.
    Er fuhr die gleiche Strecke wie am Vormittag. Kurz vor dem Landhaus, in dem der Mord verübt wurde, bog er jedoch nach rechts ab, in Richtung Devizes. Links in der Feme tauchte Stonehenge auf, Zu dieser Stunde und bei dieser Witterung lag das Gelände wie ausgestorben da.
    Kerr gab noch einmal Gas, dann ließ er den Wagen ausrollen. Er parkte auf einem der Besucherplätze, die jetzt unbesetzt waren.
    Niemand hatte ihm gesagt, was er hier sollte. Dennoch stieg er ohne jegliches Zögern nach draußen. Den Kristall nahm er mit. Das große Gewicht des kleinen Steins wunderte ihn nicht mehr, und auch nicht, daß er mittlerweile frostkalt und tiefschwarz geworden war. Keine Spur mehr vom stilisierten Wunderwelten-System!
    Der morastige Boden gab gespenstische Laute von sich, als Kerr den geteerten Weg verließ und querfeldein stapfte.
    Nirgendwo war ein Mensch zu sehen.
    Am Himmel jagten gigantische, graue Regenwolken wie mächtige Gebirge vorüber. Es regnete wieder stärker.
    Kerr warf keinen Blick zu den gewaltigen Menhiren, die in einer bestimmten Anordnung zueinander errichtet worden waren, deren Sinn und Zweck noch immer rätselhaft war. Obwohl es natürlich Spekulationen gab. Die Wissenschaft spekulierte allzu gern, wenn sie mit ihrem Schulwissen nicht weiterkam.
    Kerrs Hand umkrampfte den schwarzen Kristall, als hinge sein Leben daran.
    Ungefähr hundert Yards vom Auto entfernt zuckte plötzlich eine Art elektrischer Stromschlag durch seinen gesamten Körper.
    Er blieb stehen.
    Vorsicht! signalisierte der Schwarz -kristàll in seiner Faust.
    Von rechts tauchte hinter einem der riesenhaften Steine eine Gestalt auf.
    Kerr sah sie in dem Moment, als auch er entdeckt wurde.
    Der Druide reagierte schneller, als der andere. Er machte sich bereit zu töten…
    ***
    Der Cyborg zielte mit einem schwarzen Zylinderstab auf Nicole.
    Sie sah es im makabren Licht des Kommandokristalls, der dem lebenden Leichnam anstelle des Gehirns in den Hinterkopf gepflanzt war!
    Ein ausdrucksloses, stupides Gesicht starrte die Französin mit Scheinwerferaugen an.
    Nicole zitterte vor Grauen. Wie kam dieses Monster ins Schloß? Château Montagne war doch gegen Übergriffe von Dämonen abgesichert!
    Wie sollte sie ahnen, daß Sara Moon bei dieser Aktion mitmischte und die Dämonenbanner mit ihrer Druidenmagie einfach umgangen hatte…
    Hinter der massigen Gestalt des Cyborgs bewegte sich plötzlich ein weiterer Schatten. Als Nicole näher hinsah, merkte sie, daß ihr erster Eindruck genau ins Schwarze traf.
    Der Schatten war nur Schatten.
    Ein Meegh!
    Ihr Entetzen wuchs. Ihre Hoffnung, dem sicheren Tod doch noch ein Schnippchen zu schlagen, zerplatzte wie eine Seifenblase.
    Gegen Cyborg und Meegh hatte sie keine Chance!
    Im nächsten Augenblick spie der schwarze Stab in der Hand des Cyborgs einen rotierenden Energiestrahl auf sie aus und riß sie in einen endlos finsteren Schacht.
    Das Ende kam lautlos, kalt und blitzschnell.
    Das Ende?
    ***
    Zamorra bevorzugte im allgemeinen doch das gemütlichere Reisen. Ortswechsel in Nullzeit war eine Sache, an der er bisher noch keinen rechten Geschmack gefunden hatte. Die gedankenschnelle Veränderung der Umgebung erforderte vom Denkvermögen ein schon schmerzhaft intensives Umstellungstalent. Von einem Akklimatisieren im eigentlichen Sinn konnte keine Rede sein. Man war einfach da, hineingespuckt in Situationen, die nicht immer ganz erfreulich waren und mit denen man erst einmal zurechtkommen mußte.
    Aber Merlin hatte keine Kompromisse gelten lassen. Zum zweiten Mal hatte er ihn über den Kurzen Weg gejagt.
    »Na warte, Freundchen«, knirschte Zamorra in der Hoffnung, daß der Zauberer ihn auf irgendeine Weise hören konnte. »Ich werde mich schon noch mal revanchieren! Und glaube nicht, daß ich mir nichts genauso Schönes einfallen lasse wie du… !«
    Sein Körper schüttelte sich, als ihm ein heftiger Windstoß entgegenfuhr.
    Auch das noch, dachte er verbiestert. Hätte ich wenigstens einen von Nicoles falschen Pelzen mitgenommen.

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