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0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

Titel: 0233 - Gejagt von den Dämonenschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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gedachte sie nicht aus der Hand zu geben.
    »Du!« sagte sie kalt und ging auf Nicole Duval zu, die in diesem Augenblick ihr Bewußtsein wiedererlangte und sich verwirrt in der neuen Umgebung umsah. »Sag mir, wo dein Geliebter ist! Wo ist Zamorra?«
    Da geschah etwas, womit die Druidin am wenigsten gerechnet hatte. Nicole Duval begann schallend zu lachen. Sie hatte Sara Moon erkannt und, für die Druidin unbegreiflich, es war für die Französin eine regelrechte Erleichterung, zwischen all den Meeghs und Cyborgs auch etwas vom Äußeren her nicht so Schockierendes vorzufinden. Das gab ihr seltsamerweise Mut.
    »Zamorra hat Urlaub«, verkündete sie, nachdem sie mit Lachen fertig war. »Den findet mal, wenn er sich nicht finden lassen will!«
    Sara Moons Gesichtsausdruck vereiste.
    »Spaß beiseite«, sagte sie tonlos. »Du weißt, wo er sich aufhält. Und wenn du nicht freiwillig damit herausrückst, werden wir es eben auf andere Weise von dir erfahren.«
    »Da bin ich aber gespannt.« Nicole versuchte ihre Stimme forsch klingen zu lassen, merkte aber selbst am besten, wie ihr Mut schon wieder zwei Etagen tiefer sank.
    Sara Moon gab dem Meegh, der hinter ihr wie abwartend stand, einen Wink.
    Der rührte sich nicht, dafür aber zwei Cyborgs aus dem Hintergrund, die Nicole beiderseits unterhakten und brutal einige Zentimeter über den Boden lifteten.
    Nicole fiel ein, daß Meeghs natürliche Telepathen waren und die Kommandokristalle ihrer Cyborg-Sklaven auf gedankliche Übertragungen ausgerichtet waren.
    »Führt sie ab!« befahl die Druidin, von der Nicole wußte, daß sie Merlins Tochter war. Sie waren sich vor nicht allzu langer Zeit begegnet. »In zwei Stunden will ich alles von ihr wissen, was zur Sache interessiert. Allesl«
    Nicoles Sträuben half absolut nichts. Die beiden lebenden Leichen hatten Kräfte, denen sie nichts entgegensetzen konnte. Heftig um sich strampelnd wurde sie aus der Spider-Zentrale gezerrt.
    Sara Moon sah ihr nach. Um ihre sinnlichen Lippen lag ein grausamer Zug, der nur zögernd wieder verschwand. Das Ganze schien ein amüsantes Intermezzo für sie gewesen zu sein.
    Doch dann schaltete sie schlagartig um.
    »Wo bleibt nun dieser verdammte Kerr?« fragte sie.
    ***
    Ihm wurde heiß. Und diese Hitze war real. Ihr Ursprung lag unter der Felljacke, sogar noch unter seinem Hemd. Das Amulett begann sich heftig zu erwärmen.
    Dämonenortung!
    Aber was da auf Zamorra mit Kampfgeschrei zustürmte, war Inspektor Kerr von Scotland Yard - kein Dämon!
    Zamorra reagierte trotzdem, wie er es bei einem Schwarzblütler getan hätte.
    Er fetzte den Knopfverschluß seiner Jacke auf.
    Dann das Hemd.
    Das Amulett schien förmlich ins Freie zu springen. In gleißender Lichtflut ließ es die Nacht im Umkreis von wenigen Metern zum hellsten Tag werden!
    Einen blendete diese Lichtfülle nicht im mindestens: Kerr!
    Der fegte heran wie das Jüngste Gericht. Doch als er nach Zamorra greifen! wollte, zuckte er mit gurgelndem Aufschrei zurück.
    Zamorra sah ihn taumeln.
    Sah auch den feinverästelten grünen Blitzstrahl, der aus seinem Amulett auf die geschlossene Faust Kerrs zuschmetterte, daß dieser die Hand unter Schmerz öffnen mußte.
    Etwas fiel zu Boden, versank zu drei Vierteln im aufgeweichten Morast und verbrannte den schlammigen Boden im nächsten Moment zu pulvertrockenem, amorphen Staub!
    Zamorra glaubte, nicht recht zu sehen.
    Er verfolgte alles wie einen irrealen Kinostreifen. Das Amulett nahm ihm die Arbeit ab.
    Wieder grellte ein Blitz hervor, schuf für Bruchteile einer Sekunde eine grün flimmernde Brücke zu dem am Boden liegenden Objekt und erlosch dann.
    Im selben Moment taumelte Kerr zwei Schritte vor und ging in die Knie. Während sein Oberkörper zusammenzuknicken drohte, hob er den Kopf und starrte Zamorra aus klaren Augen an.
    Sofort war der Meister des Übersinnlichen bei ihm. Sofort stellte auch das Amulett seine Aktivität ein, wie in seinen besten Zeiten, als es noch bloßer Diener seines Eigentümers war.
    »Beim Silbermond, Zamorra!« krächzte Kerr ihm ins Ohr, als er sich zu ihm herabließ. »Frag mich bloß nicht, was passiert ist. Ich blicke selbst nicht mehr durch. Dieser dreimalverfluchte Kristall… !«
    Stoßweise sprudelte es aus dem Silbermond-Druiden heraus. Zamorra kam gar nicht zum Fragenstellen. Er erfuhr auch so, was er wissen wollte.
    »Eine Falle. Eine ganz hinterlistige Falle war das. Und ich Trottel bin auch prompt drauf reingefallen…«
    Kerr griff sich

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