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0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

Titel: 0233 - Gejagt von den Dämonenschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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ein regelrechter Film vor seinem geistigen Auge ab, an dessen Inhalt er sich hinterher jedoch nur noch spärlich erinnern konnte. Einmal war Susan dabei gewesen, als er unter dem allesbeherrschenden Eindruck eines solchen Wachtraumes gestanden hatte. Nachdem er wieder zu sich gekommen war, hatte sie ihm erklärt, er hätte minutenlang geistesabwesend an einer Stelle gestanden und nicht auf ihre Rufe reagiert. Und merkwürdigerweise war ihm auch nach solchen Vorkommnissen immer ein bißchen übel, fast so, als habe er körperliche Schwerstarbeit verrichtet…
    In Rykers Augenwinkel vollzog sich eine Bewegung.
    Sie war flüchtig wie ein im Windspiel entstehender und vergehender Schatten und nur deshalb bemerkbar, weil gerade ein weit entfernter Blitz die Regennacht schwach erhellte.
    Als Ryker jedoch bewußt zu der Stelle blickte, konnte er nichts mehr entdecken.
    Knapp ein Steinwurf trennte ihn noch von dem meterhohen Jägerzaun, der das knapp einen Morgen umfassende Grundstück von allen Seiten umgab. Unter den Stiefelsohlen knirschte der feine Kies, mit dem er den in Regenzeiten regelmäßig verschlammten Zufahrtsweg vor einiger Zeit befahrbar gemacht hatte.
    Ryker kickte ein paar undeutlich am Boden erkennbare Steinchen beiseite. Sein Ölzeug war inzwischen klatschnaß und schien irgendwo eine undichte Stelle zu haben. Jedenfalls rann ihm ein feuchtes Rinnsal über den Rücken.
    Es wurde ungemütlich.
    Er stieß eine Verwünschung aus und beschloß, ins Haus zurückzukehren.
    Das lag völlig dunkel vor ihm. Susan schlief sicher längst wieder. Plötzlich freute sich Ryker, zu ihr ins vorgewärmte Bettchen zurückzukehren. Sein Unwohlsein war völlig verflogen.
    Noch dreißig Yards bis zur Veranda.
    Er wußte nicht, daß er sie nie erreichen sollte.
    Vor ihm bewegte sich wieder etwas. Diesmal sah es Ryker genauer.
    Ein Schatten?
    Ein dreidimensionaler Schatten?
    Das Etwas, das wie zusammengeballter, in menschliche Formen gepreßter schwarzer Rauch oder Nebel aussah, glitt lautlos auf Ryker zu. Nur sichtbar, weil es von viel tieferem Schwarz war als seine nächtliche Umgebung.
    Ryker starrte es fassungslos an. Wie angewurzelt blieb er stehen.
    Fing er schon wieder an von Dingen zu träumen, die es in Wirklichkeit gar nicht gab?
    Ich werde verrückt! dachte Ryker und konnte sich weder entschließen, vor dem heranrasenden Schatten zu fliehen, noch eine Abwehrreaktion zu vollziehen.
    Wie gelähmt wartete er, bis das Unheimliche bei ihm war.
    In diesem Augenblick gellte vom Haus her ein markerschütternder Schrei auf.
    Susan!
    ***
    »Himmeldieberge«, flüsterte Raffael, als Nicole einen Schritt zur Seite machte und die Sicht für ihn gänzlich frei wurde.
    Nicht weit von ihnen stand der Professor - und spielte Sonne!
    Nicole hielt es nicht länger. Sie wollte zu Zamorra stürzen. Der Butler konnte sie gerade noch an ihrem hauchzarten Négligé fassen.
    »Halt!« stoppte er sie. »Keine Unüberlegtheiten. Erst müssen wir herausfinden, was passiert ist.«
    Nicole sah ihn mit einem seltsamen Blick an. Dann gab sie den Widerstand auf. Gemeinsam mit Raffael näherten sie sich Zamorra vorsichtig.
    »Liebling!« rief sie, erhielt aber keine Antwort, weil der Mann im Morgenmatel nichts von seiner Umgebung wahrzunehmen schien. In grotesker Erstarrung stand er vor der gegenüberliegenden Wand und hatte den rechten Arm ausgestreckt. Seine Hand befand sich im Innern des offenen Safes. Der unheimliche Lichtschimmer, von dem Zamorras gesamter Körper umgeben war, hatte eine gelblichgrüne Färbung. Das Licht ließ seine Gestalt fast unwirklich transparent erscheinen, so als hätte sie einen Teil ihrer Stofflichkeit verloren.
    »Die Hand«, ächzte Nicole in diesem Augenblick, als ihr schlagartig der Sicherheitsmechanismus des Wandtresors einfiel.
    Wenn die Safetür sich schloß…
    Aber wie lange war die denn schon offen?
    Raffael erwiderte nichts auf Nicoles Bemerkung. Er machte sich nichts vor. Unter normalen Umständen hätte sich der Tresor längst wieder geschlossen und keinen Unterschied zwischen Zamorras Hand oder der eines X-beliebigen gemacht. Die drei Sekunden des Zeitschlosses waren auf jeden Fall verstrichen. Daß sich die Tür nicht schloß und damit Zamorras Hand abquetschte, mußte einen Grund haben.
    Hatte Zamorra Schließmechanismus selbst entschärft? Wenn ja, warum? Und was war überhaupt mit ihm geschehen?
    Mit jedem Schritt, den sie sich dem Professor näherten, schien die Innentemperatur des Raumes um mehrere

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