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0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

Titel: 0233 - Gejagt von den Dämonenschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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beim Silbermond, war Zamorra?
    Es war noch nie vorgekommen, daß die Bildkugel einen Befehl verweigerte, den Merlin erteilte. Wenn er Zamorra zu sehen wünschte, mußte sie ihn zeigen. Gleich, ob er sich auf seinem Schloß oder im hintersten Winkel des Amazonas aufhielt.
    Die Kugel zeigte ihn aber nicht. Nur ein Zimmer mit einem Butler.
    Merlins innere Unruhe wuchs. Er machte einen schwebenden Schritt nach vom auf die Bildkugel zu, die ihren Standort nicht veränderte. In beschwörender Geste streckte er die Hände aus, ohne aber das magische Gerät, mit dem er Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu schauen vermochte, zu berühren.
    Es dauerte nicht lange, bis das Bild erneut wechselte. Der Butler verschwand. Statt dessen wurde eine Gestalt sichtbar, von der eine ungeheure Lichtfülle ausstrahlte.
    Zamorra!
    Der Parapsychologe stand regungslos vor seinem Wandsafe. Sein Gesicht war zur Grimase verzerrt. Die rechte Hand umschloß das Amulett, das im Safe lag und das ihn mit dieser blendenden Lichtenergie vollpumpte!
    Merlin ließ sich nicht anmerken, was er bei diesem Anblick empfand. Die Bildkugel zeigte ihm die Szene auf Schloß Montagne, wie sie sich vor wenigen Minuten abgespielt hatte. Noch einmal wurde er Zeuge vom Auftauchen des Butlers und von Nicole Duval. Interessiert verfolgte er das Geschehen bis zu dem spurlosen Verschwinden von Zamorra und seiner Lebensgefährtin. Und nur er sah, was Raffael Bois nicht sehen konnte, weil sich die Tresortür blitzschnell schloß: Mit den beiden Menschen löste sich auch das Amulett auf!
    »Mein Stern«, murmelte der Magier.
    Das Amulett war vor langer Zeit von ihm aus der Kraft einer entarteten Sonne geformt worden. Er kannte es besser als jeder Sterbliche, und er wußte um sein magisches Geheimnis. Im Gegensatz zu Zamorra, obwohl auch dieser in der letzten Zeit des öfteren Gelegenheit hatte, sich mit der mitunter recht heimtückischen Verhaltensweise des Amuletts vertraut zu machen. Doch die Verrücktheiten des magischen Instruments in der jüngsten Vergangenheit waren harmlos gegen das, was noch kommen würde, wenn die negativen Einflüsse die Überhand gewannen, wußte Merlin. Und er konnte nicht das Geringste dagegen tun, weil das, was das Amulett »mißbrauchte«, ein Teil von ihm selbst war, den er nicht verleugnen durfte…
    Einen Augenblick war der Zauberer tatsächlich ratlos. Er hatte mit Zamorra sprechen wollen, weil er eine nahende Gefahr fühlte, die die Existenz der gesamten Menschheit bedrohte.
    Nun war Zamorra verschwunden. Und nicht einmal Merlin vermochte seinen neuen Aufenthalt ausfindig zu machen.
    Der Zauberer löste die Hände von dem unsichtbaren Spannungsfeld der Kugel und wandte sich zum Gehen.
    Er hatte die Tür noch nicht erreicht, die ihn in den normalen Teil von Caermardhin führte, als hinter ihm die Bildkugel mit einem häßlichen lauten Knall detonierte.
    Dann kam das Böse zu Merlin.
    ***
    Ein Mensch starb in Zeitlupe!
    Als Rykers Geist aus der Bewußtlosigkeit aufgestiegen war, hatte er seinen Körper nicht mehr bewegen können. Kalte, unsichtbare Ketten preßten ihn unnachgiebig gegen das flache, pritschenähnliche Gestell, auf dem er zu sich gekommen war.
    Das einzige, was zu bewegen war, waren seine Pupillen, die er fast bis zur Schmerzgrenze aufgerissen hatte.
    Eigenartiges Zwielicht erfüllte seine Umgebung, von der er nur am Rande Details wahrnahm.
    Über ihm hing eine wabenähnliche Decke, scheinbar aus lauter achteckigen Facetten zusammengesetzt. Die Zentren dieser Bruchstücke waren von schwindelerregender Schwärze und schienen seinen Geist aufsaugen zu wollen. Sie erinnerten an endlos tiefe lichtlose Schächte. Nur die Ränder, die die einzelnen Facetten voneinander abgrenzten, leuchteten in schwachem gelblichem Glanz.
    Irgenwann konnte Ryker diesen Anblick nicht mehr ertragen. Er schloß die Augen, was er für den Bruchteil einer Sekunde als angenehm empfand.
    Aber dann setzte das Wispern ein.
    In seinem Kopf.
    Stimmen.
    Er ist schwächer als wir vermuteten. Seine Kraft wird nur für eine sehr kurze Botschaft genügen.
    Unwillkürlich öffnete Ryker wieder die Augen. Das Bild über ihm hatte sich nicht verändert. An den Rändern seines Gesichtsfeldes nahm er keinerlei Anzeichen wahr, die auf die Anwesenheit anderer hätten schließen lassen.
    Das ist richtig. Aber uns fehlt die Zeit, wählerisch zu sein. Beginnen wir mit dem Zeremoniell.
    Eine andere Stimme.
    Und mit Schaudern registrierte Ryker, daß er sie - genau wie die

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