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0234 - Das Rätsel von Stonehenge

0234 - Das Rätsel von Stonehenge

Titel: 0234 - Das Rätsel von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hitzewelle brandete über Kerr hinweg, wollte seine Haut versengen. Gleißende Helligkeit hüllte ihn ein, verschwand dann wieder.
    Er schnellte sich hoch.
    Der Meegh existierte nicht mehr, aber hier und da lagen kleine Teile herum, die metallisch schimmerten. Kerrs Augen weiteten sich.
    Metallisch? Roboter? Waren die Meeghs - Maschinen?
    Er wußte nicht, daß Zamorra sich bereits vor langer Zeit die gleiche Frage gestellt hatte, aber zu keiner Antwort gelangt war.
    Kerr bückte sich, griff nach einem der metallisch schimmernden Klumpen. Unter dem leichten Druck seiner zugreifenden Finger zerfiel das Teil zu feinstem Staub, der ihm zwischen den Fingern hindurchglitt. Und als er probehalber in die Staubanhäufung spie, ging der Speichel glatt durch den Staub hindurch, ohne sich mit ihm zu dünnem Schlamm zu verbinden!
    Kerr wirbelte herum. Er sah die beiden Cyborgs. Sie rührten sich nicht mehr. Mit zwei gezielten Schüssen erlöste er sie von ihrem unwürdigen Dasein und fragte sich, wie oft er diese Waffe noch einsetzen konnte, ehe das Magazin versiegte. Es gab keine für ihn erkennbare Anzeige, wie stark die Aufladung noch war.
    Der Druide eilte weiter, benutzte diesmal den Gang, aus dem der Meegh mit seinen beiden Sklaven gekommen war.
    Plötzlich stand er vor einer Absperrung.
    Seine Hand berührte die Wand, tastete sie ab und fand den Kontakt. Geräuschlos öffnete sich der kreisförmige Durchgang, und Kerr huschte in einen großen, matt erhellten Raum.
    Der Durchgang schloß sich hinter ihm wieder.
    Kerr holte tief Luft - und bemühte sich, geräuschlos zu atmen. Er stand im Schatten. Niemand wurde auf ihn aufmerksam. Dabei waren genug Meeghs hier anwesend.
    Und Nicole! Und Sara Moon. Und zwei Cyborgs.
    Kerr hatte die Zentrale erreicht.
    Und er wurde Zeuge des Gespräches zwischen Llargllyn und Merlin!
    ***
    »Verdammt, was soll der Blödsinn?« fragte Zamorra grimmig. »Laß mich aus dieser Tür heraus! Ich…«
    Das eigenartige Wesen, das so meckernd lachte wie ein Ziegenbock, schüttelte heftig den Kopf und tastete mit spinnendürren Armen nach Zamorras Kopf. »Du wolltest nicht auf mich hören, Unseliger. So hast du dein Ende selbst heraufbeschworen!«
    »Ich habe einen Auftrag! Ich bin hier an Merlins Stelle!« protestierte Zamorra und bog den Kopf zurück, um den ekelerregenden Fingern des dürren Wesens auszuweichen. Aber so, wie er sich nicht aus der Tür befreien konnte, vermochte er mit dem Kopf nicht in sie zurückzuweichen.
    »Niemand ist an Merlins Stelle, wenn nicht Merlin selbst«, kicherte der Seltsame. »Noch hast du Zeit, dir deine tausend Todesarten auszusuchen. Es wäre nett, wenn du schon einmal ein paar Vorschläge machen würdest.«
    Zamorra seufzte. Ließ denn der Kerl nicht mit sich reden?
    »Ich bin Merlins Abgesandter«, wiederholte er. »Ich kann mich identifizieren.«
    »Ich glaube es dir aber trotzdem nicht«, sagte der Dürre. »Es könnte alles gefälscht sein. Selbst das da!« Und er deutete auf das Amulett. »Etwas Schwarzes fühle ich darin, tief in seinem Kern. Ich sehe den Namen Creag Mhoir.«
    »Creag Mhoir«, murmelte Zamorra dumpf. Das war der Name jenes Schwarzen Druiden in den Gewölben unter den Standing Stones, welcher das Amulett damals umzupolen versuchte. Seit jener Zeit arbeitete es nicht mehr zuverlässig. [2]
    »Du kennst den Namen«, triumphierte der Dürre mit den stechenden Augen. »Du erinnerst dich. Ihr wart Verbündete!«
    »Aber das ist doch alles Blödsinn!« protestierte Zamorra.
    »Du bist erregbar. Das spricht auch gegen dich«, verkündete der Dürre.
    »Es gibt noch eine Möglichkeit«, murmelte Zamorra. »Ich besitze einen Zentrumsstein.«
    Die stechenden Augen glühten auf.
    »Beweise es mir!«
    »Dazu brauche ich Bewegungsfreiheit«, erklärte Zamorra. »Er steckt in meiner Jackentasche.«
    »Rechts oder links?« fragte das seltsame Wächterwesen schnell.
    »Links«, sagte Zamorra. Zu spät bemerkte er, daß der Wächter ihn wieder einmal austrickste. Denn er griff mit seinen Spinnenfingern einfach in die Tür und in Zamorras Jacke und kam mit dem bläulichen Zentrumsstein wieder heraus.
    »Erloschen«, sagte er. »Das beweist also nichts, überhaupt nichts. Höchstens, daß du den Stein getötet hast.«
    Zamorra holte tief Luft.
    Er wußte, daß sich in den nächsten Sekunden alles entscheiden mußte. Er konnte noch stundenlang mit diesem Wesen diskutieren, aber das half ihm nicht. Die Zeit brannte ihm auf den Nägeln - er ahntê nicht, daß das

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