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0235 - Disco-Vampir

0235 - Disco-Vampir

Titel: 0235 - Disco-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Frau… ich will gehen!« Ohne sich dessen bewußt zu sein, was er tat, ging Tobias Fürchtegott Heinleyn in die Richtung, wo das Zentrum von Trier lag…
    ***
    In der Hölle herrschte dicke Luft.
    »… tut was, sonst blamiert der Kerl noch die gesamte Innung!« brüllte Lucifuge Rofocale hinter Asmodis her. Satans Ministerpräsident schien wirklich sehr ärgerlich zu sein.
    Seit langer Zeit hatten die Höllendämonen den Fürsten der Finsternis nicht mehr in einem solchen Tempo durch die Schwefelklüfte rennen sehen. Denn so hoch auch sein Rang im Dämonenreich war, vor Lucifuge Rofocale war er ein Nichts. Der stand Satans Thron am nächsten.
    Und er hatte, wie immer, Recht. Es mußte was geschehen. Denn der Vampir, der seit einiger Zeit erwacht war und nun daran gehen sollte, den Menschen zu schaden, war fast zu allem zu gebrauchen.
    Nur nicht zum Vampir. Und auch nicht dazu, anderen Lebewesen Schaden zuzufügen. Denn er war zeit seines Lebens ein guter Mensch gewesen. Zwar hatte ihn damals vor seinem Tode der Biß eines anderen Vampirs auf die Straße der Finsternis gerissen. Aber durch seinen unmittelbar darauffolgenden Tod war es nicht möglich gewesen, daß sich das böse Erbe in seinem Innersten ausbreitete. Und auch während des Todesschlafes war keine innere Wandlung eingetreten.
    Zwar hatte dieser neue Blutsauger mit dem komischen Namen die Fangzähne und die anderen Eigenschaften seiner Gattung - aber das war auch schon alles. Denn sonst war er der freundlich-schüchterne junge Mann geblieben, der er im Leben gewesen war.
    Der wußte gar nicht, was er zu tun hatte. Das Gefühl, daß der Vampir in sich hat, wenn er nach dem Blut eines Menschen giert, das mochte vielleicht vorhanden sein. Aber ob er auch wußte, daß er jemanden zu beißen hatte, um seinen Lebenssaft zu trinken, das war noch die Frage.
    Wirklich, Lucifuge Rofocale hatte recht, wenn er bemerkte, daß dieser Tobias Fürchtegott Heinleyn das Höllenreich vor der Welt unsterblich lächerlich machen würde.
    Aber Asmodis wäre kein Dämonenfürst gewesen, wenn er nicht schon einen Plan gehabt hätte. Einen Plan, in dem alles ziemlich natürlich zugehen mußte.
    Dieser Heinleyn mußte jemanden haben, der ihn langsam anlernte. Einen, der ihn allmählich dazu machte, zu was ihn das Schicksal bestimmt hatte. Zu einem Blutsauger. Zu einem Diener des Teufels ?!
    Und schon stand vor des Asmodis Augen das Bild einer Frau, die dafür mehr als geeignet erschien.
    In einer Wolke aus Schwefeldampf fuhr Asmodis aufwärts…
    ***
    »Ja, ist denn dieser Fastnachtsprinz von allen guten Geistern verlassen?« Heinz Rembert, seines Zeichens Polizist in der Stadt Trier und derzeit auf nächtlicher Fußstreife, riß die Augen auf.
    Mitten auf der dichtbefahrenen Kreuzung zwischen den Kaiserthermen und der Straße, die zum Amphitheater führte, stand eine Gestalt, die offensichtlich total hilflos war.
    Und dieser Mensch schien vom Theater zu sein und die Maske noch nicht abgelegt zu haben. Die hochgewachsene Gestalt hatte das Haar hinten zu einem Zopf geflochten. Der schwarze Radmantel und die Schuhe mit den silbernen Schnallen erinnerten Rembert an diverse Fernsehproduktionen.
    Verzweifelt gestikulierte der Mann auf der Kreuzung mit den Armen. Dann schien er den Polizisten zu bemerken.
    »Zu Hülf, Gevatter!« hörte Heinz Rembert den merkwürdigen Zeitgenossen rufen. »Ich bitt’ Euch recht herzlich!«
    »Sie scheinen eher einen Nervenarzt als einen Polizisten zu benötigen!« rief Rembert hinüber. Tat der Kerl so blöd? Oder spielte er nur eine Rolle?
    »Ah, Ihr seid ein Gendarm!« drang wieder die Stimme des Mannes an Heinz Remberts Ohr. »So nehmt Euch meiner an. Denn ich bin hier in der Fremde und wegeunkundig. Welch eine Welt hier! Lichter, heller als Fackel oder Kerze. Wagen ohne Pferde…!«
    Jetzt wurde Heinz Rembert einiges klar. Hier war das Fernsehen am Werk. Die Sache mit der versteckten Kamera. Und später würden die Leute über sein Gesicht lachen.
    »Bemüh dich, jetzt hier den guten Ordnungshüter zu spielen!« sagte eine innere Stimme in Heinz Rembert. »Jemand verlangt nach Hilfe. Und was das auch immer für eine Type ist. Die Polizei hilft immer!«
    Mit hocherhobener Hand betrat Heinz Rembert die Straße. Hinter manch einer Windschutzscheibe wurden Flüche laut, als die Fahrer der Wagen zum Halten gezwungen wurden.
    »Kommen Sie!« forderte der Polizist den Mann im dunklen Radmantel auf.
    »Der Verkehr hält. Es ist keine Gefahr

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