Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0236 - Höllischer Regen

0236 - Höllischer Regen

Titel: 0236 - Höllischer Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
war mit ihm geschehen?
    Er hob wieder die Hand. Die Barriere vor Nicole löste sich auf. Sie schwebte wieder und war dadurch gezwungen, dem Meegh zu folgen.
    Ihr fiel auf, daß in dieser Höhle die Beleuchtung anders war. Hier gab es normale Schatten. Und auch der Meegh warf zwangsläufig einen Schatten.
    Nicole kannte dieses Schattenbild schon von früheren Begegnungen, aber es versetzte ihr auch diesmal wieder einen Schreck.
    Der Schatten war der einer riesigen Spinne.
    ***
    Zamorra fuhr überrascht zusammen, als seine Umgebung sich wieder festigte. Er befand sich in einem großen Höhlensaal, der mehr als zwölf Meter hoch sein mußte. An der Wand zog sich in halber Höhe eine Galerie entlang, und auf dieser Galerie waren Zamorra und Jay erschienen.
    Sir Jay hustete trocken. »Noch einmal mache ich das Spielchen nicht mit«, beschwerte er sich. »Dieser verflixte Transmitter ist defekt! Etwas hat sich verschoben. Na, Herrn von Heldenfels’ Apparat arbeitet bei weitem perfekter!«
    »Defekt? Verschoben?« fragte Zamorra gedehnt. Er ahnte kommendes Unheil.
    Sir Jay lächelte etwas verzerrt.
    »Wußtest du nicht, daß ich ein Cyborg bin?« fragte er leise. »Aber von ganz anderer Art als die der Meeghs. Meine mechanische Komponente ist nur Hilfe, nicht Macht.«
    Zamorra schluckte. Er hatte es tatsächlich nicht gewußt, weil er selbst mit Sir Jay noch nicht in direktem, näheren Kontakt war.
    »Bist du jetzt irgendwie… beschädigt?« fragte er.
    »Nein, aber ich merkte die Veränderung«, sagte Sir Jay. »Es war lästig. Noch einmal benutze ich diesen Transmitter nicht. Schau, da!«
    In der Mitte des riesigen Saales, der wahrscheinlich die größte aller Höhlen hier war, ragte etwas auf, das noch unvollendet aussah. Aber schon jetzt war zu erkennen, was es einmal sein würde.
    Schwarz und tückisch ruhte es auf acht starken, federnden Stützbeinen. Teilweise war es noch unfertig, aber an vielen Stellen erhob sich bereits ein undurchschaubares Gewirr von Röhren, Streben und Flächen rund um den eigentlichen Körper. Vergeblich versuchte Zamorra, einen Sinn in die Konstruktion zu bringen, aber es gelang ihm nicht. Statt dessen fühlte er, wie sich ganz allmählich seine Sinne verwirren wollten.
    Gewaltsam riß er den Blick los, versuchte die Einzelheiten zu verdrängen, obwohl sie ihm immer wieder in ihrer unglaublichen Verdrehtheit ins Auge springen wollten.
    Eine sehr kleine Ausgabe eines Dämonenschiffs! Ein Dimensionenraumschiff, das der Meegh sich hier zusammenbaute!
    Es war schon ziemlich weit fortgeschritten. Zamorra pfiff leise durch die Zähne. Es war erstaunlich, was der Meegh in der kurzen ihm zur Verfügung stehenden Zeit geschafft hatte.
    »Er will die Erde verlassen«, murmelte Zamorra. »Er will zurück zu seinesgleichen… hm! Ob wir das zulassen dürfen?«
    »Du denkst an seine Entartung?« fragte Sir Jay.
    Zamorra nickte. »Vielleicht kann er uns hier viel nützlicher werden. Ich muß versuchen, ihn auf unsere Seite zu ziehen.«
    »Ein kühnes Unternehmen«, sagte Sir Jay.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen.
    »Irgendwie«, sagte er leise, »muß es den Meeghs gelungen sein, Merlins Tochter Sara Moon so umzudrehen, daß sie auf ihre Seite überwechselte. Die Schattenhaften akzeptieren sie sogar als ihre Anführerin bei verschiedenen Unternehmen. Warum, bei allen Heiligen, soll es uns dann nicht gelingen, einen Meegh auf unsere Seite zu bringen? Es müßte doch mit dem Teufel zugehen. Und weil dieser sich schon von seinen Artgenossen unterscheidet, ist das der beste Ansatzpunkt.«
    Sir Jay schwieg. Er sah nach unten. Dort ragte die Rampe aus dem kleinen Dimensionsschiff hervor.
    »Gregor!« stieß Sir Jay hervor.
    Im nächsten Moment schwang er sich über die Galeriebrüstung und kam mit einem schnellen Sprung unten direkt am Fuß der Rampe auf.
    Zamorra ahnte Unheil.
    »Vorsicht!« schrie er. »Deckung!«
    Sir Jay ließ sich über Gregor fallen. Aus dem Dimensionenschiff jagte ein Gnom-Teufel wie ein abgefeuertes Geschoß hervor und streifte Jay. Zamorra riß den Blaster aus der Tasche und schoß, ohne lange zu zielen, auf den Eingang des Mini-Spider.
    Ein greller Blitz zuckte auf, und eine Feuerlohe jagte ihre Flammenzungen nach allen Seiten, als der nächste Gnom-Teufel explodierte. Im Gegensatz zu den Meegh-Waffen löste dieser Strahler die Bestien nicht im schwarzen Aufglühen auf, sondern sprengte sie förmlich auseinander.
    Sir Jay wurde von der Druckwelle über Gregor hinweg gewirbelt

Weitere Kostenlose Bücher