0236 - Höllischer Regen

und direkt in die Fänge des ersten Gnom-Teufels.
    Die gräßliche Bestie packte zu!
    ***
    Der Meegh wechselte mit Nicole in einen anderen Raum hinüber. Einige Geräte standen hier, und in der Mitte ein Ding, das fatal an einen Operationstisch erinnerte. Nicole sah blitzschnell in die Runde. Sie ahnte, daß in diesem Raum Captain Sattlefield umgebracht und zu einem Cyborg gemacht worden war. Ihr Blick suchte die schwarzblauen Kommandokristalle.
    Sie entdeckte keinen. Aber das besagte nichts.
    Unbehagen breitete sich in ihr aus.
    »Was soll das? Was hast du mit mir vor?« fragte sie.
    Der Meegh antwortete nicht. Er ließ Nicole auf den flachen, schmalen OP-Tisch schweben. Klickend rasteten die Schellen ein. Nicole war an die Platte gefesselt!
    Der Meegh verschwand aus ihrem Gesichtskreis. Was tat er jetzt? Sie vernahm Geräusche, die sie nicht einordnen konnte. Wollte er ihr jetzt tatsächlich einen Kristall einpflanzen?
    Sie begann zu erzählen. Vom Schloß der Riesen in der anderen Dimension, wo sie sich fast kennengelernt hätten. Von Asmodis, der des Meeghs habhaft werden wollte, um ihn genau zu untersuchen, zu analysieren und vielleicht im wahrsten Sinne des Wortes auseinanderzunehmen. Und von Zamorra und sich selbst, die Asmodis’ Gegenspieler waren.
    Da tauchte der Meegh wieder auf.
    Ich kann dir nicht glauben, teilte er ihr mit. Welchen Grund solltet ihr haben, mich vor Asmodis zu schützen und mir zu helfen? Deine und meine Art sind Feinde. Es kann keine Zusammenarbeit zwischen uns geben!
    »Doch«, widersprach Nicole erregt. »Wir könnten uns zusammentun gegen die Dämonen unserer Welt…«
    Lachte der Meegh? War das, was in Nicole aufklang, sein Lachen? Wenn ja, dann war er menschlicher, als sie geglaubt hatte.
    Du lügst, und zwar sehr schlecht. Ihr Sterblichen fürchtet euch vor uns. Das ist gut, so soll es sein. Und ihr wollt dasselbe wie Asmodis: Unsere Art erkennen, um uns bekämpfen zu können. Wenn das geschehen ist, fallt ihr wieder gegenseitig über euch her. Ihr verbündet euch eher gegen uns, als daß ihr euch mit uns gegen eure Dämonen zusammentut. Doch das alles wird nicht geschehen. Schon bald werden wir herrschen.
    Nicole schwieg. Was sollte sie antworten? Sie fühlte sich durchschaut.
    Der Meegh machte eine Bewegung. Ein düsteres Glühen entstand über Nicole.
    Sie kroch förmlich in sich zusammen. »Was tust du?« stieß sie hervor.
    Ich untersuche die Art deines Blutes. Es interessiert mich.
    Das schwarze Glühen senkte sich herab. Nicole wand sich in den Fesseln, kam aber nicht frei. Sie sah, wie ihr Körper sich aufzulösen schien, als das schwarze Glühen ihn berührte. Nur noch das System der Blutgefäße blieb sichtbar. Der Meegh verharrte reglos. Was ging hinter seiner Stirn vor?
    Dann verschwand das schwarze Glühen, und Nicoles Körper wurde wieder unversehrt sichtbar. Sie atmete tief durch.
    Deine Behauptung stimmt. Meine Art rief die Veränderung hervor.
    »Du kannst sie rückgängig machen«, sagte Nicole. »Hilf mir, und ich werde dir helfen. Gegen Asmodis - und gegen Zamorra!«
    Und wieder lügst du. Du wirst immer auf Zamorras Seite stehen, erkannte der Meegh.
    Nicole sank förmlich in sich zusammen. Hier hatte sie die Möglichkeit, wieder rotes Blut zu bekommen, und…
    Doch selbst wenn du gegen ihn arbeiten würdest, würde ich dir nicht helfen, verkündete der Meegh. Du bist ein interessantes Studienobjekt. Ich werde feststellen, wie sich das schwarze Blut mit einem Programmgehirn verträgt. Wenn es funktioniert, besteht die Möglichkeit, auch Dämonen zu Cyborgs zu machen.
    Nicole fror. Ihr schwarzes Blut schien von einem Moment zum anderen zu gefrieren. Sie wußte, was diese Worte des Meeghs bedeuteten.
    Nicht Hilfe und Rückverwandlung -sondern das Todesurteil.
    Er wollte sie zu einem Cyborg machen…
    Und sie konnte vor Entsetzen nicht einmal mehr schreien.
    ***
    Sir Jay schaffte es gerade noch, dem Gnom-Teufel auszuweichen. Dann packte er ihn im Genick und schleuderte ihn in weitem Bogen durch die Luft. Der Teufel stürzte zu Boden und rührte sich nicht mehr.
    Sir Jay fuhr herum.
    Zamorra sprang nun ebenfalls nach unten, wenn auch erheblich bedachtsamer als der Helleber. Immerhin waren sechs Meter eine nicht geringe Höhe, und er wollte sich nicht die Knochen brechen.
    Dann starrte er zum Eingang des Mini-Spider hinüber.
    Leises Lachen erklang.
    »Das Teufelsmädchen«, sagte Sir Jay. »Es ist drinnen, im Schiff!«
    Zamorra griff nach dem Amulett. »Dann