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0236 - Höllischer Regen

0236 - Höllischer Regen

Titel: 0236 - Höllischer Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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an.
    Sie sah aus wie ein sechzehn- oder siebzehnjähriges Mädchen, aber das war sie bestimmt nicht. Sie war eine Dämonin, wie Zamorra sie nie zuvor kennengelernt hatte.
    Unter dem dünnen Hemd zeichnete sich auf ihren Brüsten eine leichte handtellergroße Erhöhung ab. Was war das?
    Entschlossen griff Zamorra zu und riß den Stoff auf. Es ratschte häßlich, dann lag die Dämonin nackt vor ihm.
    Und auf ihren Brüsten lag etwas, das Zamorra nur zu gut kannte.
    Sein Amulett!
    ***
    »Aufgepaßt«, sagte Nicole. »Ich glaube, wir halten an.«
    Die drei anderen nickten nur. Odinssons Waffe ruckte nach vom. Die beiden Kleinen Riesen zogen die Schwerter und standen sprungbereit da.
    Das leichte Vibrieren der Kabine hörte auf; sie kam spürbar zum Stehen.
    Langsam hob Nicole die Hand. Neben dem Kreisausschnitt der Tür befand sich die Fläche, bei der der Handabdruck reichte, sie zu öffnen -wenn sie sich öffnen ließ.
    Nicole preßte die Hand dagegen.
    Nichts geschah. Die Öffnung blieb geschlossen.
    »Potzblitz«, knurrte Erlik. Er drehte sich um und versuchte es auf der anderen Seite. Aber auch jene Tür blieb verschlossen.
    »Aufmachen. Polizei! Razzia!« knurrte Fürst Wilhelm.
    Nicole preßte ihre Hand jetzt mit aller Kraft gegen die Fläche. Die Tür öffnete sich immer noch nicht.
    Dafür geschah etwas anderes.
    Das Licht ging aus.
    Schlagartig wurde es in der Kabine dunkel.
    »Achtung!« schrie Odinsson.
    Da verschwand der Boden unter ihren Füßen.
    Sie stürzten in einen Schacht.
    ***
    Unwillkürlich griff Zamorra zu seiner Brust, wo sein Amulett hing. Das »tote Stück Blech«. Aber diese Dämonin besaß es ebenfalls.
    Ein Duplikat!
    Vorsichtig tastete Zamorra danach. Er rechnete mit einer Überraschung, wenn er es berührte, und war auf der Hut. Doch die Überraschung sah anders aus, als er erwartete. Denn seine Hand glitt einfach durch dieses Amulett hindurch.
    Der Parapsychologe betrachtete es genauer. Es war ein perfektes Ebenbild, aber eben nicht stofflich. Eine Illusion?
    Oder… ?
    Einer Eingebung folgend, nahm er sein Amulett ab und legte es auf das Ebenbild. Sofort verschmolzen beide Silberscheiben miteinander. Im gleichen Augenblick verfiel der Körper der Dämonin in wilde, krampfhafte Zuckungen. Rund um das Amulett breitete sich Schwärze auf ihrer Haut aus, und es begann zu stinken.
    Sie riß beide Augen auf. Feuerlanzen schossen daraus empor. Zamorra warf sich zurück, riß das Amulett mit sich.
    »Achtung!« rief Sir Jay und holte mit dem Schwert aus, das er wieder an sich genommen hatte. Doch die Klinge krachte nur funkensprühend auf Steinboden. Die Gehörnte löste sich blitzschnell auf und war verschwunden.
    Zamorra erhob sich. Seine Fingerspitzen glitten über das Amulett, und er hängte es sich wieder um. Er fühlte die vibrierende Kraft darin. Es hatte seine Energien zurückerhalten.
    Die Fratze blieb, wie es der Dämonin gelungen war, der Silberscheibe draußen zwischen den Felsen die Energie zu entziehen.
    »Sei auf der Hut. Wahrscheinlich kann sie dieses Spielchen jederzeit wiederholen«, warnte Sir Jay. »Auch, wenn sie jetzt angeschlagen ist.«
    Zamorra nickte.
    »Sie ist nicht ganz gegen das Amulett gefeit, aber sie kann es kontrollieren. Ich muß wissen, was sie für eine Kreatur ist. Vielleicht kann Gregor mit seiner Zauberei…«
    Er sah sich nach dem kleinen Riesen um.
    Aber Gregor war verschwunden.
    »Wo ist er?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Sir Jay überrascht. »Ich konzentrierte mich auf die Gehörnte und dich. Aber ich vermute, daß er Thali gefolgt ist.«
    »Dann werden wir das auch tun«, beschloß Zamorra. Seine Hand glitt über den Griff des Blasters. Jetzt, da das Amulett wieder wirksam war, würde auch die Strahlwaffe wieder funktionieren. Jetzt sah alles schon ganz anders aus. Anders und besser.
    Glaubte er.
    Die beiden Männer erreichten die Türöffnung und schritten in den Gang hinaus. Er schien in die Unendlichkeit zu führen. Zamorra fragte sich, wie der Meegh es geschafft hatte, innerhalb von ein paar Wochen dieses ausgedehnte Höhlensystem zu schaffen. Und das ohne jegliche Hilfsmittel. Als er aus dem Schloß der Riesen durch die Dimensionen floh, hatte er nichts bei sich außer jenem Kokon, in dem Thali eingesponnen war.
    »Eine Illusion«, erkannte er. »Der Gang ist gar nicht so lang, wie er aussieht. Offenbar hat der Meegh hier wieder einmal mit den Dimensionen gespielt und alles verzerrt. Aber wo ist Gregor?«
    Vergeblich suchte Zamorra nach einem

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