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0236 - Voodoo-Samba

0236 - Voodoo-Samba

Titel: 0236 - Voodoo-Samba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kilby.
    »Ruine?«
    Der Spitzel schaute mich an. »Klar, Meister. Das Haus ist doch ausgebrannt, es stehen eigentlich nur noch die Grundmauern, aber im Innern ist trotzdem was los. Macomba, sage ich nur.«
    »Wer ist das schon wieder?«
    »Ein Zauber.«
    »Brasilien«, fügte Suko hinzu. »Wahrscheinlich auch Voodoo.«
    Ich pfiff durch die Zähne. Wenn das zutraf, dann waren wir hier genau richtig.
    »Sollen wir nicht los?« Diese Frage stellte ich und sah, wie Kilby den Kopf schüttelte.
    »Nein, nicht. Wir müssen noch warten. Gleich werden sie beginnen. Ich habe das in der letzten Nacht auch erlebt.«
    »Womit beginnen?«
    »Lassen Sie sich überraschen.« Kilby kicherte und hustete unterdrückt.
    Wir mußten noch einige Minuten auf dem Abfallhügel stehenbleiben, bis wir endlich etwas entdeckten.
    Im Haus erkannten wir einen Lichtschein.
    Da hatte niemand das elektrische Licht angezündet, so etwas gab es dort nicht, nein, die Helligkeit stammte von Fackeln, die durch die Gänge oder Flure des Hauses getragen wurden, deshalb war es flackernd, verschwand manchmal, wenn sich die Träger der Fackeln außerhalb der Fensterhöhlen bewegten und tauchten wieder auf, sobald die anderen hinter den Vierecken zu sehen waren.
    Nach einer Weile war uns klar, daß sie in den Keller des Hauses gingen.
    Sie bewegten sich nämlich von oben nach unten. Ich wollte sichergehen und fragte Kilby:
    »Versammeln die sich im Keller?«
    »Ja.«
    »Und was machen sie da?«
    Selbst im Dunkeln bemerkte ich, wie heftig der andere den Kopf schüttelte. »Mann, Mister, Sie können von mir nicht verlangen, daß ich da nachschaue. Ich traue mich nicht in den Keller. Ich habe nur ihre Gesänge gehört, die waren schlimm genug.«
    »Worum ging es da genau?« schaltete sich Suko ein.
    »Um Zauber.« Der Spitzel hatte seine Stimme gesenkt. »Die sprechen von einem Zauber und von Köpfen. Das ist schlimm, ehrlich. Da läuft es mir jetzt noch kalt den Rücken runter.«
    Wir warteten eine Weile, bis das Licht nicht mehr zu sehen war.
    »Jetzt sind sie alle im Keller«, hauchte Kilby.
    »Dann wollen wir uns das mal ansehen«, erwiderte ich, drehte mein Gesicht Nathan Kilby zu und fragte: »Kommen Sie mit?«
    »Nein, mein Job ist zu Ende. Ich werde mich hüten, in das Haus zu gehen. Die massakrieren mich…«
    »Leicht verdiente fünf Pfund.« Ich konnte mir den Satz nicht verkneifen. »Bringen Sie uns wenigstens bis zur Straße.«
    Nathan Kilby überlegte eine Weile. Schließlich nickte er und zeigte sich somit einverstanden.
    Wir rutschten die Müllhalde an der anderen Seite wieder hinunter.
    Allmählich wurde auch ich gespannt…
    ***
    Wir verließen den schmutzigen Hinterhof, auf dem wir gelandet waren, durch eine ebenso schmale Gasse wieder. Die Straße, in die die Gasse mündete, war nicht viel breiter, und es war auch nicht die, in der das besagte Haus stand.
    Obwohl sie so dunkel und unheimlich wirkte, war sie doch belebt.
    Bewohnte Häuser, hin und wieder ein fahler Lichtschein, meist ausgehend von einer nackten Glühbirne unter schmutziger Decke.
    Schattenhafte Gestalten. Einmal lachte eine Frau.
    Es kamen uns auch welche entgegen. Jugendliche, denen wir auswichen, weil sie selbst nicht daran dachten, für uns Platz zu schaffen.
    Abfalltonnen und Müllhaufen entdeckten wir ebenfalls. In ihrem Schatten schliefen Säufer.
    »Hier lebt der traurige Kolonialzeitrest des ehemals so großen Empire«, sagte unser Führer voller Verachtung. »Daß es soweit gekommen ist, haben sich die Briten selbst zuzuschreiben.«
    Innerlich gab ich ihm recht, hatte jedoch keine Lust, mit ihm darüber zu diskutieren.
    Nicht weit von dem besagten Haus entfernt, lag ein Park. Wir sahen ihn als einen dunklen Flecken, der sich hin und wieder bewegte. Es waren die Kronen der Bäume, mit denen der Wind spielte.
    Die Straße mußte früher einmal zu einer guten Wohngegend gehört haben, denn als wir in sie einbogen, da sah ich an beiden Seiten Parkuhren stehen.
    Man hatte sie nicht abmontiert. Sie standen hier als Zeugen einer längst vergangenen, besseren Zeit.
    Das Haus, in dem sich dieser geheimnisvolle Vorgang abspielen sollte, lag ziemlich am Ende der Straße.
    Ruhig war es nie. Nicht nur unsere Schritte konnte man hören, auch der Wind fuhr in die Straßenschlucht hinein, spielte mit dem Abfall, wirbelte Papier vor sich her oder leere Dosen, die scheppernd durch die Rinnsteine krochen.
    Von dem Licht sahen wir nichts mehr, dafür torkelte jemand auf uns zu.
    Der Kerl

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