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0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

Titel: 0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Kalmuczak
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ihr den berühmten französischen Maler, von dem das Bild ist?« (Ich kann mich heute nicht mehr an den Künstler und sein Bild erinnern. Ich weiß nur ich, dass es ein Gemälde war, dass einen Wert von einigen Hunderttausend Dollar hatte).
    »Und ob ich den kenne«, sagte Phil. »Was ist mit ihm?«
    »Das Bild wurde in der letzten Nacht aus dem Brooklyn Central Museum gestohlen. Und wie ich gehört habe, soll das Bild erst nach Washington und dann, als man dort die Diebe beinahe gefasst hätte, nach New York zurückgebracht worden sein. Damit ist dieser Fall in unseren Bereich gefallen. Ihr habt doch vor Kurzem die Bildfälscherbande ausgehoben. Spitzt doch eure V-Männer mal an. Vielleicht bekommt ihr einen brauchbaren Tipp.«
    Wir versprachen, das zu tun und verließen das Distriktgebäude.
    ***
    Der Koffer war gelb, von mittlerer Größe und aus billigem Schweinsleder gearbeitet.
    Einer jener Massenartikel, die in jedem New Yorker Kaufhaus für einige Dollar zu haben sind. Der Koffer war nagelneu. Fingerabdrücke würde man bestimmt nicht an ihm finden.
    »Der Koffer war in dem braunen Paket, das mein Diener heute Morgen hereinbrachte, als Sie gerade gehen wollten. Und dieser Brief lag in dem Koffer.«
    Stevenson reichte mir einen eng beschriebenen Bogen.
    Das Papier konnte man in jedem Schreibwarengeschäft kaufen. Die Gangster waren vorsichtig gewesen.
    Ich las die Mittelung. Phil schaute mir über die Schulter.
    Mister Stevenson, wenn Sie daran interessiert sind, Ihren Sohn Bob lebend wieder zu sehen, dann packen Sie 500 000 Dollar in kleinen gebrauchten Scheinen in diesen Koffer und begeben Sie sich heute Abend um genau 7.45 Uhr New Yorker Zeit in die Penn-Station. Auf der rechten Seite der Halle hinter dem dritten Stahlträger befinden sich die Schließfächer Nr. 404 bis Nr. 702. - Der beiliegende Schlüssel gehört zu dem Schließfach Nr. 500.- Um genau 7.50 Uhr öffnen Sie das Schließfach, schieben den Koffer hinein und schließen das Fach. Sie lassen den Schlüssel stecken und bleiben dann bis
    7.55 Uhr stehen. Dann entfernen Sie sich durch die rechte Tür des Osteinganges. - Genau eine Stunde lang fahren Sie mit Ihrem Wagen kreuz und quer durch die Stadt. Wenn Sie gegen 9.00 Uhr nach Hause kommen, ist Ihr Sohn Bob bereits zurückgekehrt.
    Wir warnen Sie eindringlich davor, die Polizei zu verständigen. Sollten Sie es inzwischen doch getan haben, dann sorgen Sie dafür, dass keiner der Bluthunde sich heute Abend um oder in der Nähe der Penn-Station herumtreibt. Anderenfalls sehen Sie Ihren Jungen nicht mehr wieder.
    Ich faltete den Bogen zusammen und steckte ihn ein.
    »Das ist unsere Chance. Es hat wenig Sinn, den Brief auf Fingerabdrücke zu untersuchen. Wir finden unter Garantie nichts.«
    »Was werden Sie jetzt tun?«
    »Das überlassen Sie nur uns. Aber seien Sie ohne Sorge. Wir werden uns so verhalten, dass die Kidnapper nicht merken, dass wir ihnen auf den Fersen sind.«
    »Gut, machen Sie, was Sie für richtig halten. Ich aber werde mich genau an die Anweisungen der Gangster halten, denn wer garantiert mir, dass Sie Erfolg haben werden? Ich beschaffe sofort das Geld von meiner Bank, lege es in den Koffer und deponiere diesen heute Abend nach Vorschrift im Schließfach.«
    ***
    Die Penn-Station, einer der größten Bahnhöfe der Welt, liegt zwischen der Seventh und der Eight Avenue.
    Penn-Station ist die Abkürung für Pennsylvania Station. Im Norden führt die Westliche 33. Street an dem Bahnhof vorbei. Eine Vielzahl von Tunneln, die unter dem Hudson River entlangführen, bilden die Verbindung zum Westen. Andere Tunnel hat man unter dem East River gebaut, um eine Verbindung nach Long Island zu schaffen.
    Ich sah auf meine Armbanduhr. 7.43 Uhr.
    Noch zwei Minuten, dann musste Stevenson mit dem gelben Koffer auftauchen.
    Ich stand an einem Zeitungskiosk, hatte die New Yorker Herald Tribune aufgeschlagen, lehnte mit dem Rücken an der Schmalseite des Kiosk und war anscheinend in die Lektüre meiner Zeitung vertieft. Außer mir befanden sich
    23 FBI-Agents in der riesigen Halle der Penn-Station. Wir benahmen uns alle so unauffällig wie möglich.
    Zwanzig Yards links von mir stand Phil.
    Er hatte eine daumendicke Virginia zwischen den Lippen, paffte wie ein alter Dampfkessel und sah ganz so aus, als werde ihm jeden Augenblick übel.
    Neben Phil standen zwei große Lederkoffer. Phil hatte sich einen leichten Mantel über den Arm gelegt und ging neben seinen Koffern auf und ab. Immer vier Schritte

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