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0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft

Titel: 0237 - Der Hehler, der den Tod verkauft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Kalmuczak
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Anruf erfolgt. Wir müssen jetzt auf die erste Reaktion der Kidnapper warten. Stevensons Villa wird zurzeit von fünf Kollegen beobachtet, die sich in der Nähe postiert haben. Gegen zwei Uhr werden Hanko Fright, Herbert Fringgs, James Morton, Benny Suller und Jimmy Reads die Kollegen ablösen. Unsere Zeichner stellen zurzeit Skizzen her, die nach Evelyn Sommersets Beschreibung angefertigt werden. Ich denke, dass die Zeichner mit ihrer Arbeit in den frühen Nachmittagsstunden fertig sein werden. Dann können wir die .Skizzen vervielfältigen lassen und an die Cops der City Police verteilen. Natürlich erhalten die Cops strenge Weisung, nicht etwa einem der Gangster auf die Pelle zu rücken, falls sie einen finden sollten. Die Cops werden angewiesen, uns lediglich sofort Mitteilung darüber zu machen, wo sich die verdächtige Person befindet.«
    »Das Hauptaugenmerk werden wir auf die telefonische Überwachung richten müssen«, sagte Phil und sämtliche Kollegen nickten zustimmend.
    Auch Mr. High schien der Ansicht zu sein.
    Keiner von uns ahnte, dass wir völlig auf dem Holzweg waren. Die Gangster gingen diesmal mit einer beispiellosen Raffinesse vor. Mit einer Raffinesse, zu der sie kein Telefon benötigten.
    ***
    Alger Fennon warf einen letzten Blick in den Spiegel, grinste selbstgefällig, zupfte ein letztes Mal an seiner weinroten Wollkra watte und verließ dann mit dem Gefühl »Heute wird es sicher klappen« seine Wohnung in der Arlington Ave. in der nördlichen Bronx.
    Vor dem Haus stand ein weinroter Ford. Fennon liebte Weinrot über alles. Auf dem Sitz hinter dem Volant lag ein Strauß dunkelroter Rosen.
    Fennon stieg in den Ford, startete den Wagen und preschte mit polizeiwidrigem Tempo davon.
    Alger Fennon war ein rüstiger Fünfziger, bei dem Geld keine Rolle spielte. Allerdings wusste niemand so recht, woher die vielen Dollars eigentlich kamen, mit denen er so großzügig umging.
    Alger Fennon hatte zwei Leidenschaften.
    Die eine konzentrierte sich auf alles, was weinrot war, angefangen von Blumenvasen über Lippenstifte bis zu kitschigen Postkarten, die einen Sonnenuntergang in Weinrot boten.
    Fennons zweite Leidenschaft hieß mit Vornamen Jane, war ganze vierundzwanzig Jahre jung, hatte rotes, wenn auch nicht weinrotes Haar, lange Beine und verdingte sich als gut bezahltes Fotomodell.
    Diese zweite Leidenschaft war allerdings nicht ganz glücklich. Denn bisher war Alger Fennon ein gutes Dutzend mal abgeblitzt. Aber das erschütterte ihn weiter nicht.
    Er lebte in dem Glauben, dass man mit der nötigen Ausdauer sein Ziel immer ereichen könne und dass Jane Brooks eines Tages des Neinsagens müde sein und doch noch in den Hafen der Ehe einlaufen werde.
    Es verging kaum ein Wochenende, an dem Fennon nicht bei den Brooks aufkreuzte. Auch an diesem Samstag war es wieder so weit.
    Fennon parkte seinen Wagen in der Nähe der Südspitze des Riverdale Parks, an dessen Rande die Brooks wohnten, ging die wenigen Meter zu dem hübschen Bungalow zu Fuß und klingelte dann wohlgemut, wobei er seinen Blumensträuße wie eine Fahne schwenkte.
    Es dauerte nicht lange, dann wurde geöffnet. Jane stand in der Tür, strahlend und schön wie immer.
    Fennon klappte zu einer tiefen Verbeugung zusammen, wobei er mit zuckersüßer Stimme flötete: »Schönste aller Frauen, ich bin entzückt, Sie wieder besuchen zu dürfen. Wie geht es der reizenden Frau Mama?«
    Als Fennon aus seinem Bückling wieder in die Senkrechte kam, traf in der verständnislose Blick der rothaarigen Frau.
    »Es tut mir herzlich leid aber ich weiß nicht, wer Sie sind.«
    Fennon war wie vom Donner gerührt.
    »Aber, Jane«, stammelte er, »soll das heißen, dass…«
    Da ging ein Lächeln über das Gesicht der Frau.
    »Ach so, Sie wollen zu Jane?« Sie trat zur Seite und machte eine einladende Handbewegung.
    »Aber, Jane, wieso… ich denke…«, verwirrt brach Fennon ab.
    Da kam eine zweite Frau durch den kleinen Flur, in den man beim Betreten des Bungalows zuerst geriet. Sie sah der rothaarigen Frau, die die Tür geöffnet hatte, zum Verwechseln ähnlich.
    »Oh, Mister Fennon, ich freue mich, Sie zu sehen. Meine Zwillingsschwester haben Sie schon kennengelernt, ja? Kommen Sie herein, Mutter hat den Kaffeetisch bereits gedeckt.«
    Fennon legte Hut und Mantel ab und gewann langsam seine Fassung wieder. So ist das also, dachte er. Zwillingsschwester… Hm! warum hat sie mir nie etwas von ihrer Zwillingsschwester erzählt.
    Fennon sah beide einen

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