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0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln

0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln

Titel: 0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Meilen. Dort kann er hingelaufen sein.«
    »Zeigen Sie mir den Weg.« Die Frau hatte mich mit ihrem Optimismus angesteckt.
    »Wir brauchen nicht zu Fuß zu gehen, sondern können den Wagen nehmen. Ihr Auto parkt nahe der Straße. Wir wollten ja nach der Radtour noch zu der Mühle und etwas trinken.«
    »Hatten Sie einen besonderen Grund, der Mühle einen Besuch abzustatten, Miß Benson?«
    »Nein, nur so.«
    »Dann waren Sie zuvor noch nie da?« Sie schüttelte den Kopf.
    »Weshalb fragen Sie, Mr. Sinclair?«
    »Ach, nur so.«
    Wir hatten uns während des Rückweges unterhalten, standen nun an meinem Bentley, und ich schloß für Stella Benson die Beifahrertür auf.
    »Steigen Sie ein, Mrs. Benson.«
    Sie nickte mir dankend zu. Zum Glück hatte der Typ nicht die Frontscheibe zersägt. Ich fegte Glaskrümmel von meinem Sitz und nahm dann ebenfalls Platz.
    Als ich startete, dachte ich an Maria Ketto, die ich besuchen wollte.
    Konnte ich es überhaupt riskieren, mit Stella durch die Gegend zu fahren? Ja, ich mußte es. Vielleicht ergab sich daraus auch eine Spur in unserem Fall.
    Die Frau hatte sich den Weg gut gemerkt. Wir fanden sogar die Stelle, wo sie mit ihren Rädern von der Fahrbahn ab, und in den Wald eingebogen waren.
    Je näher wir unserem Ziel kamen, um so aufgeregter wurde sie. Ich drückte ihr die Daumen und hoffte, daß sie ihren Freund lebend in seinem Wagen sah.
    Als wir den Parkplatz erreichten, stand der cremefarbene Lancia dort einsam und verlassen. Von Jim Cartwright entdeckten wir nicht die geringste Spur.
    Stella Benson begann wieder zu weinen. Sie schlug die Hände vor ihr Gesicht und flüsterte: »Jetzt ist alles aus.«
    »Noch haben wir Ihren Freund nicht gefunden. Vielleicht war es ihm zu gefährlich, zu seinem Wagen zurückzulaufen. Außerdem ist es eine ziemlich weite Strecke.«
    »Das sagen Sie doch nur so.«
    Ich stieg aus und schaute mir den Lancia an. Nichts deutete darauf hin, daß er während seiner Parkzeit auch nur berührt worden wäre. Nein, Jim Cartwright war sicherlich nicht hiergewesen.
    Auch Stella Benson hatte den Wagen verlassen und sich auf die Zehenspitzen gestellt. Sie blickte in die Runde und suchte ihren Freund.
    Langsam ging ich wieder zurück. »Wir werden den Wagen hier stehen lassen« schlug ich vor. »Falls Ihr Freund noch einmal kommt, dann wird er mit ihm flüchten können.«
    »Wenn Sie meinen…«
    Ich legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Kommen Sie, meine Liebe, wir fahren.«
    »Wohin?«
    »Ich muß in den nächsten Ort und da noch etwas untersuchen. Es dauert nicht lange. Ich nehme Sie mit und bringe Sie anschließend zur Polizei. Bei ihr sind Sie sicher.«
    »Wenn Sie meinen…«
    Schon zuvor hatte ich mir diese Möglichkeit überlegt und war froh, daß Stella keinerlei Einwände hatte.
    Als wir wieder im Wagen saßen, fing Stella an zu weinen. Ich muß ehrlich zugeben, daß ich weinenden Frauen gegenüber immer hilflos bin.
    Auch hier wußte ich nicht, was ich sagen sollte. Banale Sätze, wie »Es wird schon alles gutgehen«, waren mir einfach zu billig. Deshalb schwieg ich.
    Und es ging nicht gut, das möchte ich einmal vorwegnehmen. Dieser Fall sollte sich noch zu einer wahren Orgie des Schreckens entwickeln…
    ***
    Suko wartete, bis der Bentley nicht mehr zu sehen war, dann drehte er sich um und schaute wieder auf die Mühle.
    Soeben leuchteten die beiden Laternen auf. Durch das getönte Glas wurde das Licht gedämpft, ein wenig einheimelnder und schmeichelnder.
    Auch die großen Flügel der Mühle waren nicht festgestellt worden. Der Abendwind fing sich in den Sparren und sorgte dafür, daß die gewaltigen Flügel bewegt wurden.
    Langsam nur drehten sie sich. Das Gewinde knarrte, Holz ächzte, und die am Boden installierten Scheinwerfer warfen ihre schrägen Lichtbahnen gegen das Relikt aus einer längst vergessenen Zeit.
    Der Chinese mochte die Mühle. Sie hatte so etwas Unerschütterliches an sich und Beruhigendes, aber er dachte auch an die Gefahr, die unter Umständen im Innern lauern konnte.
    Der mußte und wollte er entgegentreten.
    Der Inspektor zögerte nicht mehr länger, sondern setzte sich in Bewegung und steuerte den Eingang an. Bisher waren noch keine weiteren Gäste erschienen. Zum Dinner war es eigentlich noch ein wenig zu früh, wie Suko mit einem Blick auf die Uhr feststellte. Sicherlich würde der Betrieb später einsetzen.
    Als er die Rauchglastür zurückdrückte, schaute die Frau an der Garderobe auf. »Sie sind ja wieder da,

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