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0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln

0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln

Titel: 0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr und zog sie auf die Beine.
    Ich mußte die Frau stützen, sonst wäre sie zusammengebrochen. Im Handschuhfach hatte ich immer eine kleine Taschenflasche mit Whisky.
    Die holte ich hervor, während ich die Frau so lange an den Wagen lehnte. »Trinken Sie«, bat ich und schraubte die Flasche auf.
    Sie verstand nicht. Also mußte ich ihr selbst den Alkohol einflößen.
    Automatisch begann sie zu schlucken, dann hustete sie, und ihre Augen füllten sich weiterhin mit Tränen.
    Es dauerte Minuten, bis ich sie soweit hatte, daß sie einige zusammenhängende Sätze sprechen konnte. Ich erfuhr die Geschichte und wurde blaß. Mein Gott, was hatte diese Frau hinter sich! Sie mußte seelisch zerbrochen sein.
    Auch verletzt hatte sie sich bei dem Aufschlag auf die Straße. An beiden Beinen war der Hosenstoff aufgerissen. Das rauhe Pflaster hatte die Haut aufgescheuert und Wunden hinterlassen, die bluteten. Ich holte die Autoapotheke hervor und klebte Pflaster auf die blutenden Stellen. Am Arm hatte sie auch etwas abbekommen, allerdings nur in Höhe des rechten Ellbogens, und das war nicht so schlimm.
    »Wir… wir müssen hin«, wimmerte sie.
    »Wo war es genau?«
    Sie zeigte auf den Wald.
    Mittlerweile hatte ich auch ihren Namen erfahren. »Dann kommen Sie bitte mit, Miß Benson. Oder wollen Sie hier…?«
    »Nein, nein, nicht allein. Bitte nicht!«
    Ich verstand sie sehr gut, hakte sie unter und schlug mit ihr den Weg zum Wald ein.
    Stella Benson hatte Spuren hinterlassen, als sie mit ihrem Rad durch die Büsche gefahren war. Eine regelrechte Schneise war entstanden, durch die wir auch gingen.
    Dahinter begann sofort der Wald.
    Zumeist waren es hohe Nadelbäume, aus denen er sich zusammensetzte.
    Wir brauchten keine Angst zu haben, von irgendwelchen Zweigen oder sperrigen Ästen behindert zu werden.
    Schon bald sah ich, wie schwer es für die Frau gewesen sein mußte, dem Unhold zu entkommen. Das Gelände zeigte eine hügelige Form, bildete Buckel und kleine Mulden. Es war ein Auf und Ab, wenn man da durchfahren wollte.
    Sie hatte es eilig. Obwohl sie sich kaum auf den Beinen halten konnte, schleifte sie mich mit, denn sie wollte unbedingt sehen, ob ihr Freund noch zu retten war.
    Ich glaubte es nicht.
    Die Bestätigung bekamen wir wenig später, als wir am Rand der Mulde standen und hineinschauen konnten.
    Eine Decke lag da. Auch noch die Essensreste. Links von uns sah ich das zweite Rad. Der Rahmen war zerbrochen. Die Säge mußte ihn durchschnitten haben.
    »Mein Gott, wo ist Jim?«
    Eine berechtigte Frage der Stella Benson, denn von Jim Cartwright sahen wir keine Spur.
    Er war verschwunden!
    Sie schaute mich an. Ein paarmal mußte sie ansetzen, um zu sprechen.
    »Ob er sich hat retten können?«
    Ich lächelte zuversichtlich, obwohl ich eigentlich das Gegenteil von dem dachte. »Bestimmt hat er sich retten können, Stella. Aber ich will mal nachsehen. Bleiben Sie bitte hier.«
    »Wenn er nun zurückkehrt?« Ihre Stimme klang schrill.
    »Ich laufe ja nur in die Mulde hinein und kann Sie deshalb immer im Auge behalten.«
    Da nickte sie.
    Mehr rutschend als laufend gelangte ich nach unten, blieb stehen und schaute mich um. Der Boden war mit altem, fauligem Laub bedeckt.
    Dazwischen sah ich auch abgestorbene Nadeln, und ich entdeckte eine Stelle, an der das Laub aufgewühlt war.
    Da ging ich hin.
    Dunkle Flecken fielen mir auf. Ich bückte mich und schaute genauer nach. Sogar die rechte Zeigefingerspitze tunkte ich hinein.
    Kein Zweifel, das war Blut!
    Mein Verdacht verdichtete sich, daß mit Jim Cartwright etwas Schreckliches geschehen war. Ich glaubte sogar, daß der Mörder noch einmal zurückgekehrt war und die Leiche weggeschleppt hatte, damit wir sie nicht fanden.
    »Mr. Sinclair, haben Sie etwas gefunden?«
    Hastig wischte ich meinen Finger ab und kam wieder in die Höhe. »Nein, tut mir leid, Miß Benson, aber ich bin auch ratlos«, erwiderte ich wider besseres Wissen.
    »Dann kann er entkommen sein?« Hoffnung schwang in ihrer Stimme mit. Ich wollte die Frau nicht enttäuschen und nickte.
    »Ja, das ist möglich.«
    »Wir müssen ihn suchen! Schnell, beeilen Sie sich!« Stella Benson streckte mir ihren Arm entgegen, als ich den Hang der Mulde hochkletterte.
    Ich ergriff ihre Hand und blieb neben der Frau stehen. »Wissen Sie nicht, wo er sein könnte?«
    »Nein, wir sind ja nicht von hier.« Plötzlich wurden ihre Augen groß.
    »Himmel, unser Auto!«
    »Wo steht es?«
    »Nicht sehr weit von hier. Vielleicht zwei

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