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0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln

0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln

Titel: 0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lippen. Der Blick wurde plötzlich lauernd, als sie den Kopf drehte und Suko direkt anschaute, wobei zwischen ihrem und seinem Gesicht dünne Rauchfäden hochstiegen. »Darkwater sollten Sie vergessen, Suko, denn Darkwater ist tot…«
    Suko blieb bei seiner Meinung. »Nein, es gibt ihn noch. Glauben Sie mir. Er ist nicht tot, nur die Menschen, die dort einmal gelebt haben, sind verschwunden, und jetzt treffe ich sie wieder. Sie gehören zu den Bewohnern von Darkwater, Margie.«
    »Wie können Sie das behaupten?« Sie nahm das Glas und trank hastig einen Schluck.
    »Beweisen Sie mir, daß Sie nicht dazugehören, und alles ist für mich in Ordnung.« Suko blieb hart, und er trieb mit diesem Satz die Frau in die Enge.
    »Das habe ich nicht nötig!«
    Der Inspektor lächelte. »Nach dieser Antwort muß ich annehmen, daß Sie mir etwas verschweigen.«
    Sie beugte sich vor, so daß Suko das schwere Parfüm wahrnehmen konnte. »Muß ich mir das von Ihnen gefallen lassen?«
    »Madam, ich bitte um Verzeihung, aber waren Sie es nicht, die mich angesprochen hat?«
    »Allerdings.« Sie kräuselte die Lippen, der Blick ihrer Augen wurde wieder weicher. »Nur wollte ich mit Ihnen über Ihre so herrliche Haut diskutieren.«
    »Ich sehe keinen Grund« Suko griff nach seinem Glas. »Außerdem wundert es mich, daß Sie sich so dafür interessieren. Was ist schon Besonderes daran?«
    Margie hob die Schultern. »Sie gefällt mir eben, und sie wird auch den anderen gefallen.«
    »Welchen anderen?«
    »Meinen Freunden.«
    »Und wer sind diese Freunde, wenn ich mal fragen darf?«
    Margie drückte die Zigarette aus und drehte sich auf dem mit Fell bespannten Hocker. »Schauen Sie sich um, Suko. Jeder, der hier sitzt, gehört zu meinen Freunden.«
    »Und stammt aus Darkwater?«
    »Möglich.«
    »Also ja.« Sukos Gesicht zeigte plötzlich einen starren Ausdruck. »Wie kommen Sie hierher, wo der Ort doch entvölkert wurde? Können Sie mir da eine Antwort geben?«
    »Wir sind mit dem Wagen gefahren.«
    »Verkaufen Sie mich nicht für dumm. Ich selbst habe erlebt, wie Darkwater damals entvölkert wurde. Sie brauchen mir nichts zu erzählen, Margie. Sie kommen nicht aus Darkwater.«
    »Woher dann?«
    »Aus der Leichenstadt!«
    Suko hatte etwas laut gesprochen. Auch der im Halbdunkel stehende Mixer hatte die Worte vernommen und machte einen Schritt nach vorn, so daß er nun besser zu sehen war. Er fühlte sich auch angesprochen, als großer Retter in der Not aufzutreten, und er fragte: »Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein, Margie?«
    »Nein, das regle ich schon. Halte du dich zurück!«
    »Wie Sie wünschen.«
    Suko verzog die Mundwinkel. »Es hätte ihm auch nichts eingebracht«, sagte er und schaute auf seine Handkanten. »Eine Chance gegen mich hat er nicht.«
    »Sie sind sehr von sich eingenommen.«
    »Nein, aber Realist.« Suko wunderte sich selbst, wie er redete. Das war sonst nicht seine Art.
    »Ich sehe schon, daß wir irgendwie nicht miteinander zurechtkommen«, sagte Margie und legte einen betrübt klingenden Ton in ihre Stimme.
    »Deshalb tut es mir leid um Sie.«
    »Wieso das?«
    »Ja, Suko. Sie haben sich das falsche Lokal ausgesucht, dessen bin ich mir sicher.«
    »Können Sie mir das genauer erklären?«
    »Natürlich. Wenn Sie sich nicht freiwillig von Ihrer Haut trennen, geschieht dies unfreiwillig. Mit anderen Worten: Sie werden diese Mühle wohl nicht lebend verlassen…«
    ***
    Stella Benson und ich erreichten den kleinen Ort, dessen Namen ich noch immer nicht wußte. Die wenigen Häuser standen verstreut. Sechs von ihnen allerdings waren dicht zusammengebaut worden, und in einem Haus gab es auch eine Post.
    Die wurde soeben geschlossen. Ein alter Mann stand vor der Tür, hatte sich gebückt und versuchte, den Schlüssel in ein Schloß zu schieben.
    Als ich anrollte und zudem noch auf die Hupe drückte, da zuckte er wie unter einem Schlag zusammen und wandte sich hastig um.
    Ich schaute aus dem zerstörten Fenster. »Haben Sie mal Zeit für zwei Fragen?«
    Der alte Mann rückte seine Mütze zurecht. »Die Post hat geschlossen. Sie müssen Ihren Brief schon in einen Kasten werfen, Mister.«
    »Darum geht es nicht. Ich möchte nur eine Auskunft von Ihnen.«
    »Nach Feierabend bin ich auch dafür nicht zuständig, Mister. Merken Sie sich das.«
    Ich zeigte ihm einen Geldschein. Manche Menschen sind eben nur durch das bedruckte Papier zu überzeugen. Auch dieser Knabe hier. Sofort wurde er freundlicher. »Worum geht es

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