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0238 - Belphégors Rückkehr

0238 - Belphégors Rückkehr

Titel: 0238 - Belphégors Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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so erstaunt, daß ich Angst hatte, der dunkle Schnauzer würde in seiner Nase verschwinden.
    »Ja, aber wir konnten ihn nicht fassen.«
    »Wissen Sie, Sinclair, wenn mir das ein anderer gesagt hätte, wäre etwas los gewesen, aber bei Ihnen…« Er hob die Schultern und ging davon.
    »Der hält uns für Spinner und mag uns nicht«, stellte Suko fest.
    »Ich möchte mit ihm auch kein Bier trinken.«
    »Was machen wir? Zurück nach London oder schauen wir uns noch einmal die Mühle an?«
    »Nein, wir fahren. Die ist ja von unten bis oben durchsucht worden. Komm, Alter, es geht rund.«
    Wir schlenderten zum Wagen, stiegen ein, und ich startete. Noch einmal sah ich die Mühle, als ich den Bentley in einen großen Halbkreis lenkte, um die Straße zu erreichen.
    »Belphégors Rückkehr…«, murmelte Suko. »Verdammte Kiste!«
    Damit hatte er mir voll aus dem Herzen gesprochen. Es war auch nicht viel zu sagen, wir wollten erst einmal alles auf uns zukommen lassen.
    Den Weg kannte ich inzwischen. In eine nächtliche Ruhe und Dunkelheit lag die flache Landschaft eingebettet. Weit voraus konnten wir einen hellen Widerschein am Himmel sehen. Dort lag der gewaltige Moloch London, eine Stadt, die alles fraß und in der Dunkelheit aus einer irren Sinfonie unzähliger Lichter bestand.
    Wir brauchten nur bis zum nächsten Polizeirevier, und das gehörte bereits zu Groß-London.
    Suko wußte nichts von meinem Plan, deshalb sprach ich ihn darauf an. »Eigentlich möchte ich unterwegs noch einen kleinen Halt einlegen.«
    »Und wo?«
    »Bei der Polizei. Weißt du, Suko, mir geht das Mädchen Maria Ketto nicht aus dem Kopf.«
    »Das war doch die, die den Kopf gefunden hat.«
    »Genau.«
    »Aus einer Wahnsinnigen wirst du kaum etwas herausbekommen.« Mein Freund zeigte sich pessimistisch.
    Ich schüttelte den Kopf. »Da bin ich anderer Meinung als du. Sie hat in ihrem Wahnsinn Worte genannt, die anschließend zutrafen. Da sprach sie zum Beispiel von Skeletten, von dem Horror-Keller und von den Köpfen. So wahnsinnig schien sie mir gar nicht zu sein. Zu ihrem eigenen Schutz haben die Polizisten sie mitgenommen. Vielleicht kann sie uns einen Hinweis auf Belphégor geben, so daß wir uns die zahlreichen Verhöre morgen sparen können.«
    »Bist du da so überzeugt?«
    Ich hob die Schultern. »Was heißt überzeugt? Aber in diesem verdammten Fall greife ich nach jedem Strohhalm. Oder hast du so große Sehnsucht nach London?«
    »Nein, nein, auf eine halbe Stunde kommt es jetzt auch nicht mehr an«, erklärte Suko.
    Wenig später erreichten wir eine Kreuzung. Um in die City zu gelangen, hätten wir links abbiegen müssen, wir fuhren jedoch geradeaus weiter, wo ich die Lichter eines der nördlichsten Vororte der Millionenstadt sah.
    Ich freue mich immer, wenn ich Bauernhöfe sehe. Auch die hat London noch aufzuweisen. Wir fuhren an Scheunen, alten Häusern und Tankstellen vorbei, bis wir schließlich in das Zentrum des Ortes gelangten.
    Man schlief.
    Nicht nur die Menschen, auch die Häuser sahen so aus, als lägen sie im tiefsten Schlaf. Es brannten zwar die Straßenlaternen, aber in den Schaufenstern der Geschäfte sahen wir kein Licht. Die Leute sparten eben mit der Energie.
    Wo es zur Polizei ging, wußte ich nicht. Im Zentrum, wo auch ein kleiner Marktplatz lag, fanden wir den Bau nicht. In einem Pub erkundigte ich mich. Zwei müde Gäste gaben mir Antwort.
    »Wieder zurück«, sagte ich, als ich in den Wagen stieg.
    Wenden. Dann hinein in eine schmale Seitenstraße, die an der Kirche vorbeiführte, dann an einer Mauer. Dahinter mußten wir abermals nach rechts einbiegen, um zu unserem Ziel zu gelangen. Das Haus lag ein wenig versteckt hinter hohen Bäumen. Richtig idyllisch. Abgefallene Blätter hatten auf dem Boden einen dicken, seifigen Belag gebildet, deshalb mußte ich vorsichtig fahren. Als Wegweiser diente mir eine helle Lampe, die an der Hauswand der Polizeistation brannte.
    Ich stoppte den Bentley neben einem Streifenwagen. Als wir ausstiegen, hörten wir schon die Schreie.
    Spitz und grell erreichten sie unsere Ohren. Es waren grauenhafte Laute.
    Suko und ich warfen uns über das Wagendach hinweg einen kurzen Blick zu. Mit ein paar Schritten war ich am Kofferraum, öffnete ihn und holte meinen Bumerang hervor.
    Dann nickte ich dem Chinesen zu. »Los, Alter, komm! Scheint mir so, als hätte ich genau die richtige Nase gehabt.«
    Diesmal hörte ich von meinem Partner keinen Widerspruch.
    ***
    Wir wußten ja nicht, was im Innern

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