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0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch

0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch

Titel: 0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Angst kriecht in das Kellerloch
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pfeifend den Fahrstuhl in der Halle des Hailey Buildings verlassen. Aber seine Fröhlichkeit war nicht echt. Gewiss reizte ihn die Aussicht auf ein dickes Geschäft, aber andererseits sah er das Risiko durchaus, das sie eingingen, wenn sie sich wirklich auf die Geschichte einließen, die ihnen Vander vorgetragen hatte.
    Sabotage! Das war eine Sache, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen konnte. Bei Sabotage mussten Spuren Zurückbleiben. Solange sie nur Industriespionage betrieben hatten, waren sie halbwegs sicher gewesen. Wenn man vorsichtig genug ist, hinterlässt man keine sichtbaren Spuren, wenn man irgendwo heimlich mit der Mikrokamera ein paar Pläne, Skizzen oder Konstruktionszeichnungen fotografiert. Aber bei einem Akt von Sabotage konnte man noch so vorsichtig sein - man musste ja Spuren zurücklassen, und wenn es nur die angerichteten Verwüstungen waren. Aber der Teufel mochte wissen, was die Experten des FBI allein aus einer gesprengten Mauer herauszulesen imstande waren.
    Andererseits war nicht zu bestreiten, dass zehntausend Dollar eine Menge Geld sind. Es gab genug Leute, die in einem ganzen Jahr keine zehntausend Bucks machen konnten.
    Hough blieb an dem kleinen Kiosk in der Halle stehen und kaufte sich zwei Päckchen Winston. Er riss eines auf, zog eine Zigarette heraus und rauchte sie an. Nachdem er die beiden Päckchen in seinen Jackentaschen verstaut hatte, schritt er gemächlich auf einen der Ausgänge zu. Er geriet in den dichten Menschenstrom, der von den pausenlos auf- und niederfahrenden Lifts zu den Ausgängen strebte. Vielleicht lag es daran, dass er die blauen Uniformen zu spät bemerkte.
    Jedenfalls sah er plötzlich, keine zwei Schritte vor sich, rechts und links den Ausgang flankierend, zwei Männer in den Uniformen der Stadtpolizei von New York. Ein eisiger Schreck durchfuhr ihn. Was ging hier vor? Wieso wurden die Ausgänge von der Polizei kontrolliert: Wem galt dieses Manöver?
    Und dann hatte er auf einmal die fixe Idee, diese Polizisten warteten auf ihn und seine Männer. Vielleicht war es nur das schlecjhte Gewissen, das ihm diese irrige Vorstellung eingab, vielleicht zog er nur falsche Schlüsse aus der kritischprüfenden Art, wie die Polizisten jeden Mann musterten, der an ihnen vorbei und hinaus auf die Straße wollte.
    Bill Hough geriet in eine Art Panikstimmung. Er hatte die Mikrokamera mit den letzten Aufnahmen bei sich. Sie brauchten ihn nur zu durchsuchen, und sie hatten alles Beweismaterial, was nötig war, um ihn der Industriespionage zu überführen. Er wollte sich umdrehen, aber der dichte Menschenstrom gab ihn nicht frei. Gegen seinen Willen wurde er unaufhörlich näher und näher zum Ausgang hingeschoben und damit näher an die Polizisten heran.
    Schon trennte ihn nur noch ein knapper Schritt von dem Polizisten, der ihm am nächsten stand. Schon wandte der Polizist den Kopf, um Houghs Gesicht genau anzusehen, schon hob der Polizist aus irgendeinem Grund, der später nie ermittelt werden konnte, die rechte Hand - da löste Panik in Hough eine Kurzschlussreaktion aus.
    Seine Hand fuhr in den Jackenausschnitt. Bevor der verdutzte Polizist wusste, was geschah, hatte Hough die Pistole aus seinem Schulterhalfter herausgerissen, mit einem Daumendruck entsichert und aus nächster Nähe auf den völlig ahnungslosen Polizisten abgefeuert.
    Der Polizist bekam die Kugel in den rechten Lungenflügel. Sein Gesicht verzerrte sich in wahnsinnigem Schmerz, der durch seinen Körper toste. Er spürte nicht mehr, wie seine Knie einknickten und er an der Wand langsam zu Boden rutschte.
    Der Schuss' hatte schlagartig das Summen der vielen Stimmen in der Halle beendet. Einen Sekundenbruchteil herrschte die tiefste, unnatürlichste Stille. Dann gellte ein vielstimmiger Schrei aus den Kehlen der erschrockenen Leute auf. Alle blieben ein paar Sekunden vor Schreck gebannt reglos stehen.
    Hough hingegen handelte blitzschnell. Er hatte kaum abgedrückt, da warf er sich auch schon herum und drängte sich durch die dichte Menschenmenge. Rücksichtslos gebrauchte er seine Ellenbogen, ja er stieß sogar mit dem Lauf der Pistole furchterstarrte Leute in die Seite, wenn sie ihm nicht schnell genug Platz machten.
    Er hatte noch nicht die Hälfte der Halle durchquert, als er hörte, wie irgendwo jemand rief: »Da ist er!«
    Hough hielt sich nicht damit auf, sich nach seinen Verfolgern umzusehen. Er stieß eine Frau beiseite, die ihm im Weg stand, und lief weiter. Keuchend riss er eine Tür

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