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0239 - Das Erbe des Zauberers

0239 - Das Erbe des Zauberers

Titel: 0239 - Das Erbe des Zauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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war ihr Innerstes im nervenzermürbenden Rhythmus der Trommeln gefangen. Noch immer rasten die Götter des Voodoo in ihren Körpern.
    Christiana riß an ihren Fesseln, daß sich Hand- und Fußgelenke wundscheuerten. Der Opferdolch war nur wenige Millimeter eingedrungen. Er hatte die Haut gerade erst geritzt. Nur wenige Tropfen ihres roten Blutes hatten die Dämonen aus dem Nichts in sich aufnehmen können.
    Alllerdings genug, um das Ritual als Dämonenopfer ansehen zu können…
    ***
    »Die Stunde ist gekommen!«
    Wie ein eherner- Gong hallten diese Worte durch die Dimensionen, in denen gestaltlose Wesen und dämonenhafte Kreaturen zwischen Zeit und Raum vor sich hindämmern!
    »Die Stunde ist gekommen!«
    Es hatte gerufen. Aber es waren viele! Seit undenklichen Zeiten hatten sie auf diesen Augenblick gewartet. Der Moment, der es ihnen gestattete, die wesenlose Spähren zu verlassen, um in die Welt der Sterblichen einzudringen. Denn dort finden sie Leben, Liebe und Wärme.
    Und Blut… rotes Blut!
    »… sie waren, sie sind und sie werden sein!« heißt es im gräßlichen Buche »Necronomicon« des wahnsinnigen Arabers Abdul Alhazred. »Und sie werden dereinst wiederkommen, um erneut die Herrschaft zu übernehmen.«
    »Die Stunde ist gekommen!«
    Tausende von Jahren versanken im Dunkel der Geschichte, als sie von der Gewalt jenes' weisen Königs in ihr gestaltloses Verlies zwischen den Zeiten verbannt wurden, dessen Name »Salomon« bis in die heutige Zeit hochverehrt wird. In jenen Tagen wurden zum letzten Mal die Sprüche der Macht gebraucht, mit denen man Dämonen ins ewige Nichts bannen kann. Nie gab König Salomon diese großmächtigen Beschwörungen preis, die ihm in den Tagen seiner Jugend ein Mann mit der Gestalt eines Greises und den Augen eines Jünglings gelehrt hatte. Mit seinem Tode schwanden die Kenntnisse über die Sprüche dahin. Nur noch ein Wesen im gesamten Kosmos kannte ihren genauen Wortlaut. Es war jene legendenhafte Gestalt, die König Salomon zu jenem Weisen machte, als den ihn die Geschichte kennt.
    Merlin, der Magier von Avalon!
    Aber Merlin stand von Anfang an auf der Seite des Guten. Doch nun folgte der Schachzug des Bösen…
    Denn auch die Magie des Ollam-onga reichte bis in die tiefste Vergangenheit. Eine Zeit, aus der es keine Erzählungen gibt. Und keine Lieder…
    Der Ära jener Wesen, die man als die Namenlosen Alten bezeichnet.
    Die Alptraumgestalten aus dem Urschleim des Kosmos, von denen die Weisen flüstern, daß sie in der versunkenen Leichenstadt Rhl-ye in traumlosen Schlaf dahindämmern, bis die Sterne wieder jene verfluchte Konstellation zeigen und sie aufs neue hervortreten dürfen, um die Erde mit ihrem Anblick zu besudeln.
    Damals, als sich ihre Zeit dem Ende zuneigte, erschufen sie ein Zepter der Macht. All ihr Wissen um die Zauberkunst aus den unnennbaren Tiefen der Sternennebel legten sie hinein. Und die Spitze des Zepters wurde gekrönt vom Bildnis ihres Patriarchen. Dann waren die Tage der Namenlosen Alten dahin und sie legten sich zum Schlafe nieder. Der Große Ctuchu bewachte die Schwelle jener monströsen Paläste von Rhl-ye, als das Meer die abscheuliche Leichenstadt hinabschlürfte.
    Herauf dämmerte das Äon der Elben. Doch erst in ihren letzten Tagen wurde das Zepter der Macht, das die Herren von Rhl-ye schufen, gefunden. Die Elben aber erstarrten vor Grauen, als sie das abnorme Bildnis an der Spitze des Zepters erblickten. Und Glarelion, der Hochkönig der Elben, ordnete an, daß man es in eine Gruft tief im Süden versenken sollte, wo es für immer den Zugriffen der Sterblichen entzogen sein mußte. Gewaltigen Zauber legte der Elbenherrscher über den Eingang, daß er nicht von Uneingeweihten betreten werden konnte.
    Doch Glarelion ahnte, daß jene Kräfte, die einst dieses Zepter geschaffen hatten, irgendwann wieder aus dem Dunkel ans Licht kriechen würden. Und er beschloß, sich gegen diese Gefahr zu wappnen.
    Die hochgerühmtesten Schmiede der Elben traten zusammen, um eine Klinge zu schmieden, die alles bisher Dagewesene übertreffen sollte. Sorgsam mischten sie matallene Legierungen und murmelten die alten, geheimen Sprüche darüber, die das Schwert zu einer unüberwindlichen Waffe der Lichtwelt machen sollte. Schon war die Form bereit, in der Stahl und die geheimen Legierungen zu einer Einheit verschmelzen sollten. Auch Glarelion selbst war anwesend. Größten Elbenzauber legte er in das Werk, als seine Hände über die Harfe von Esh-dhun-damar

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