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0239 - Der Höllenwurm

0239 - Der Höllenwurm

Titel: 0239 - Der Höllenwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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selbst begab, dachte er nicht mehr. Zur Verteidigung unternahm ich nichts, da ich meine Hände nicht von der Kufe nehmen konnte. Wie im Krampf hatten sich die zehn Finger darum geschlossen. Auch schnitt die Kante der Kufe hart in mein Fleisch.
    Es hätte mich nicht gewundert, wenn meine Hände geblutet hätten, so scharf war das Metall. »Lassen Sie es!« brüllte ich meinem Gegner zu. Doch er wollte nicht hören und trat abermals zu. Diesmal hatte er mehr Glück und erwischte mich am rechten Oberschenkel. Der Treffer tat weh. Ich steckte ihn jedoch weg und konnte einem zweiten Tritt durch eine schnelle Pendelbewegung ausweichen.
    In diesem Augenblick änderte der Pilot den Kurs. Der Hubschrauber flog in eine Rechtskurve, legte sich dabei ein wenig auf die Seite und ging gleichzeitig tiefer. Ich konnte die Bewegung des Hubschraubers aushangeln. Meinem Gegner gelang dies nicht.
    Durch die Drehbewegung des Hubschraubers geriet er ins Rutschen, bekam plötzlich Angst, wollte nachgreifen und verfehlte die Kufe.
    Ich hörte ihn nur noch schreien, dann verschwand der Körper blitzschnell vor meinen Augen. Den Aufprall konnte ich sehen, denn er fiel nicht auf den Boden, sondern rauschte in das Geäst eines Baumes. Dann sah ich nichts mehr, da wir weiterflogen und uns immer mehr dem Erdboden näherten. Ich glaubte, Sukos Schreie zu vernehmen, gab allerdings keine Antwort, ich betete nur, daß ich so rasch wie möglich von dieser verdammten Kufe wegkam.
    Der Pilot flog einen Teil des Parks an, wo kaum Bäume standen, die eine sichere Landung gefährden konnten. Wir glitten über die Einsatzfahrzeuge hinweg, ich sah Polizisten, die nach oben schauten und mich wohl sahen, dann sackte die Maschine noch tiefer, bis sie plötzlich in einer gewissen Höhe gehalten wurde. Jetzt mußte ich springen.
    Ein wenig krampfte sich bei mir das Herz zusammen, als ich nach unten blickte. Dennoch zögerte ich nicht länger und ließ los.
    Fall und Aufprall.
    Fast in derselben Sekunde geschah dies. Ich kam mit den Hacken zuerst auf, kippte nach hinten, rollte mich allerdings sofort zusammen und über die Schulter ab, so daß ich mir bei diesem Sprung nichts verstauchte oder brach. Der große Hubschrauber flog noch ein Stück weiter, bevor der Pilot ihn sanft zu Boden gleiten ließ. Ich aber war liegengeblieben, holte Luft und spürte meine Arme nicht mehr. Sie schienen an den Schultergelenken ausgerissen worden zu sein. Aber ich hatte den Flug überstanden. Der Rotorwind fegte noch über den Platz, traf auch mich und blähte meine Kleidung auf. Dann hörte ich Sukos Stimme.
    »John, John!« schrie der Inspektor. Laut schreiend rannte er auf mich zu, blieb neben mir stehen, bückte sich und half mir auf die Beine. »Bist du in Ordnung?«
    »So halb-dreiviertel«, erwiderte ich und verzog das Gesicht.
    »Freiwillig mache ich so was nicht noch mal«, erklärte ich meinem Partner und bewegte meine Arme. Sie schmerzten in den Schultergelenken. Zu lange hatten sie mein Gewicht aushalten müssen.
    Wir blieben nicht lange allein. Zahlreiche Polizisten rannten auf uns zu. An der Spitze sah ich den Kommissar. Er hatte sich einen Mantel übergestreift, der ihm bis zu den Kniekehlen reichte, vorn nicht geschlossen war und wie eine graue Fahne aufschwang.
    »Sinclair!« schrie er. »Mensch, sind Sie denn wahnsinnig? Sie verrückter Typ!«
    Ich hob die Schultern. »Was hätten wir machen sollen?«
    Keuchend blieb er stehen. »Wenn der Hubschrauber nicht gewesen wäre, hätte der Mob euch zerstampft.«
    »Was ist überhaupt mit den Leuten?« fragte ich.
    Fleuvee drehte sich um. Wir hörten das dumpfe Krachen von Waffen.
    »Tränengas«, erklärte der Kommissar. »Ich habe angeordnet, daß Tränengasgranaten verschossen werden.« Er schüttelte den Kopf. »So einen Wahnsinn habe ich noch nie erlebt.«
    Dann meldete sich das Sprechgerät, das er in seiner Jackentasche trug. Er zog es hervor und hörte zu. Ich verstand die Meldung nicht, denn der Mann sprach zu schnell.
    Der Kommissar antwortete schließlich: »Treibt sie unter dem Turm zusammen.«
    Danach wandte er sich an uns. »Es ist ein Unding, wirklich, Messieurs. Eine Sache, über die ich nicht hinwegkomme. Da werden Menschen manipuliert, da werden sie angestachelt, und sie folgen dem Schreier blindlings. Und das in der heutigen Zeit.«
    »Sie vergessen, daß es sich bei Belphégor um einen Dämon handelt«, hielt ich ihm entgegen. »Das darf man niemandem sagen.«
    »Machen die Leute denn

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