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0239 - Der Höllenwurm

0239 - Der Höllenwurm

Titel: 0239 - Der Höllenwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte ihn tödlich getroffen. Eine kleine Meisterleistung, aus dem fliegenden Hubschrauber zu feuern und derart genau zu treffen. Aber noch existierten Belphégor und der zweite Vampir. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß der Hexer mit der Flammenpeitsche so leicht aufgeben würde.
    »Sehen Sie zu, daß Sie irgendwo landen können!« rief ich dem Piloten zu, und der nickte.
    Ich schaute aus dem offenen Einstieg. Lichter im Park. Unzählige Wagen mußten inzwischen eingetroffen sein. Das Blaulicht rotierte auf den Dächern und gab der Szene einen gespenstischen Anstrich.
    Lautsprecherstimmen brüllten durch die Nacht. Dumpfe Abschüsse der Waffen. Nebel zogen in dicken trägen Schlieren durch die herbstlich gefärbte Landschaft. Es war kein normaler Nebel, er stammte von den Tränengasgranaten, die gegen die Besessenen eingesetzt wurden. Der Pilot hatte seinen Schrecken einigermaßen überwunden und sich wieder gefangen. Er unterbreitete uns seine Idee, wo er den Hubschrauber landen wollte.
    »Es gibt hier einen Pier nahe der Seine. Dort kann ich die Maschine aufsetzen. Wir müßten allerdings um den Turm herum.«
    »Machen Sie!« rief ich.
    Während ich mich mit dem Mann unterhielt, schaute sich Suko um. Er suchte den Hexer mit der Flammenpeitsche, doch Belphégor war nicht mehr zu sehen, wie mein Freund meldete.
    Ich schaute ihn rasch an. »Ob er das Weite gesucht hat?«
    »Kann ich mir kaum vorstellen, John. So leicht gibt dieser Hundesohn nicht auf.« Da hatte mein Partner recht.
    Wir blieben weiterhin am offenen Ausstieg, als der Pilot die Maschine in die Höhe zog. Der Hubschrauber folgte willig jedem Handgriff, und rasch stiegen wir hinein in die Schwärze der Nacht.
    Wir entschwanden sogar dem Widerschein der Fackeln und hatten wenig später den Eindruck, von einem dunklen Tuch umgeben zu sein. Abermals ragte das gewaltige Gerüst des Eiffelturms vor uns auf. Wie uns der Pilot erklärt hatte, wollte er um das Bauwerk herum. Zum Greifen nahe sahen wir die Stahlträger. Nur von dem zweiten Vampir und damit auch von Belphégor entdeckten wir nicht die geringste Spur. Sie schienen sich in Luft aufgelöst zu haben.
    Suko glaubte ebenfalls nicht, daß sich der Hexer verkrochen hatte.
    »Der wird eingesehen haben, daß er nicht mehr viel reißen kann«, erklärte mir mein Partner. »Aber wo steckt er dann?«
    »Wenn ich das wüßte, wäre mir wohler.«
    Obwohl Belphégor nicht zu sehen war, blieben wir nach wie vor sehr mißtrauisch. Bei diesem Dämon mußten wir mit allen Tricks rechnen, vor allen Dingen mit Angriffen aus dem Hinterhalt.
    Wir wurden enttäuscht. Kein Dämon zeigte sich. Er hatte es sich anscheinend überlegt, und wir gelangten allmählich zu der Überzeugung, seinen Angriff abgeschmettert zu haben. Suko rammte den Einstieg zu. Der Pilot gestattete sich ein Lächeln. Auch er war erleichtert. In den letzten Minuten mußte für ihn ein Weltbild zusammengestürzt sein, denn mit übersinnlichen Dingen hatte er bisher in seinem Leben bestimmt noch keine Bekanntschaft gemacht.
    Suko und ich waren in Schweiß gebadet. Die Anstrengung stand auf unseren Gesichtern. Als wir an dem Turm vorbeiflogen, da sahen wir unter uns das Band der Seine. Wir hatten gute Sicht, konnten zahlreiche Brücken erkennen, die zum Teil erleuchtet waren und aussahen wie helle Ketten. Schon bald sahen wir den Platz, den sich unser Pilot für die Landung ausgesucht hatte.
    Sanft schwebten wir dem Grund entgegen. Es war ein gutes Gefühl zu wissen, daß jetzt nicht mehr viel passieren konnte. Als die beiden Kufen Bodenkontakt hatten, atmeten wir auf. Die Stahlblätter des Rotors liefen aus, als wir den Hubschrauber verließen, und ich muß ehrlich gestehen, daß mir die Knie zitterten, als ich neben der Maschine stand und die kalte Luft einatmete.
    Suko erging es ähnlich, dem Piloten nicht anders. Er schüttelte den Kopf und reichte uns die Hand. »Wieso?« fragte ich.
    »Ich habe viel erlebt«, sagte er mit seiner tiefen Baßstimme. »Aber so etwas noch nicht. Wenn ich das beim Veteranentreffen erzähle, glaubt es mir kein Mensch.«
    »Lassen Sie es bleiben! Es führt zu nichts.«
    Der Mann hob die Schultern. »Vielleicht haben Sie recht.« Dann bat er: »Sagen Sie mal, was ist jetzt mit Ihrem komischen Flammenmenschen da geschehen?«
    »Wenn wir das wüßten, wäre uns wohler«, erwiderte ich.
    »Das ist doch alles nicht normal!«
    »Nun, wir haben einen Job, der auch nicht normal ist, Monsieur.«
    Er nickte heftig. »Das habe ich

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