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0239 - Der letzte Raum hat keine Fenster

0239 - Der letzte Raum hat keine Fenster

Titel: 0239 - Der letzte Raum hat keine Fenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der letzte Raum hat keine Fenster
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reichte mir das Kärtchen herüber.
    Während wir im Aufzug nach unten fuhren, war Phil nachdenklich, und dann plötzlich meinte er: »Diese ganze Sache ist mir unklar. Sie gefällt mir nicht. Die beiden müssten doch eigentlich gewaltig aufgeregt sein. Ein Collier, das hundertzwanzigtausend Dollar gekostet hat, ist schließlich kein Pappenstiel. Ich kann mir auch gar nicht denken, dass der Mann, der die hundertzwanzig Grand dafür ausgegeben hat, darauf besteht, dass sein Name auch uns gegenüber geheim bleibt. Er müsste doch wissen, dass solche Geheimnisse beim FBI gut aufgehoben sind. Wenn es nicht drei Tote um diesen lausigen Schmuck gegeben hätte, so würde ich glauben, das ganze Theater sei ein von vornherein abgekarteter Reklametrick.«
    Dasselbe Gefühl hatte ich auch gehabt. Die Antworten, die wir von der Passadä und von Greaseback erhielten, waren so schnell und so flüssig gekommen, als ob man dieses Gespräch vorher schon einige Male geprobt hätte. Vor allem traute ich der Kammerzofe mit dem französischen Akzent nicht. Sie war bestimmt keine Französin und ich beschloss das schnellstens herauszufinden. Es war kaum möglich, dass das Mädchen, das schon ein Jahr lang im Dienste der Passada war, absolut nichts von dem Schmuck und dessen Herkunft wissen sollte.
    Nun, um das herauszubekommen, gab es Mittel und Wege. Janette sah nicht aus, als ob sie einem kleinen Flirt abgeneigt sei, und bei uns gab es ein paar junge, sein gut aussehende Männer, von denen sie bestimmt nicht wusste, dass es G-men sind. Einen davon würde ich ihr auf den Pelz hetzen. Das war denn auch das Erste, was ich tat, als wir in dem Office angekommen waren.
    Ich sagte meinem Kollegen-Tom Walter genau, um was es ging, und überließ ihm den Rest. »Endlich einmal ein amüsanter Auftrag«, griente er. »Ist die Kleine denn wirklich nett?«
    »Eine Zuckerpuppe, kann ich Ihnen sagen. Ich glaube nicht, dass Sie große Mühe mit ihr haben werden.«, »Na schön. Dann probieren wir es eben.«
    Gegen fünf schickte ich zum Theater und war erstaunt, als der Bote zwei Parkettplätze in der ersten Reihe brachte. Entweder wir hatten beide eine sehr große Nummer bei Mercedes Passada, oder sie legte Wert darauf, sich mit uns gut zu stellen. Inzwischen wurden auch die Nachforschungen nach dem Mörder von Slayer- Joe mit Nachdruck betrieben. Der Mörder musste sein Komplice gewesen sein. Sowohl bei der Stadtpolizei als bei uns wurden Akten gewälzt, um festzustellen, mit wem der Kerl von früher her in Kontakt gewesen war.
    Wir jagten ein Fernschreiben nach Los Angeles, denn es war ja möglich, dass er zusammen mit dem anderen von dort nach New York gereist war. Außerdem bekam ein Teil unserer-V-Leute erneut Arbeit. Es waren leider nur wenige, die sich dazu bereitfanden, denn die Mehrzahl dieser kleinen Ganoven scheute sich davor, sich an der Jagd nach einem Mörder zu beteiligen.
    So verging der Nachmittag. Wir fuhren nach Hause, um uns der Gelegenheit entsprechend umzuziehen, aßen am Broadway zu Abend und waren pünktlich, kurz vor zehn, im Paris Revue Theater.
    ***
    Es war noch voller als gestern, das war kein Wunder, denn die Kritiker hatten sich vor Begeisterung fast ein Bein ausgerissen.
    An der Ecke der ersten Parkettreihe saß der Dienst habende Polizei-Lieutenant, aber im Übrigen befanden wir uns in recht prominenter Gesellschaft. Es waren Playboys aus den ersten Familien der Stadt mit ihren Freundinnen und ein paar Kollegen und Kolleginnen der Passada, die zu diesem Zweck besonders aus Hollywood gekommen sein mussten.
    Das erste Bild der Revue kannte ich ja bereits.
    Das zweite spielte in Paris in einer Kneipe des Montmartre, ungefähr fünfzig Girls tanzten einen vorbildlichen Can Can, wozu ebenso viel als Apachen verkleidete Statisten mit Händeklatschen den Takt schlugen. Der Effekt war dann, dass sämtliche Tänzerinnen zum Schluss von den Pseudo-Apachen entführt wurden.
    So ging es weiter bis kurz vor zwölf, und dann ging der Vorhang auf zur -wie man im Programm lesen konnte -Mitternachts-Apotheose. Dabei vereinigte sich noch einmal alles, was die früheren Bilder gebracht hatten. Mercedes Passada erschien ganz in weiß, und der Neid musste ihr lassen, dass sie nicht nur blendend aussah, sondern auch wirklich tanzen konnte.
    Als der Vorhang endlich fiel, wuchs der lebhafte Beifall zu einem Orkan. Ein großer Teil des Publikums war aufgesprungen und klatschte sich die Hände wund.
    Mr. Greaseback trat in Erscheinung, fasste

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