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0239 - Der letzte Raum hat keine Fenster

0239 - Der letzte Raum hat keine Fenster

Titel: 0239 - Der letzte Raum hat keine Fenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der letzte Raum hat keine Fenster
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garantieren, dass eine Frau, der man 20 ein so kostbares Geschenk in Aussicht gestellt hat, dieses nicht unter dem Siegel der Verschwiegenheit einer Freundin verrät.«
    »Miss Passada hat viele Bekannte, aber nicht das, was Sie eben als vertraute Freundin bezeichneten«, behauptete der Manager. »Ich bin vollkommen davon überzeugt, dass sie dichtgehalten hat.«
    »Auch ihrer netten Kammerzofe gegenüber?«
    »Ganz gewiss. Das Mädchen ist zwar schon ein Jahr bei ihr im Dienst, aber es besteht durchaus kein Vertrauensverhältnis. Ganz im Gegenteil. Mercedes hat sich wiederholt dahingehend geäußert, Janette sei ein falsches Luder.«
    »Könnte dieses Mädchen nicht ein Gespräch zwischen Ihnen und Miss Passada oder zwischen dem so edlen, anonymen Spender und seiner Freundin abgehört haben?«
    »Das ist ausgeschlossen. Es wurde niemals darüber geredet, solange Janette in der Nähe war.«
    »Woher wollen Sie das so genau wissen?«
    »Na hören Sie mal ! Wer sollte es denn genau wissen, wenn nicht ich!«
    »Das heißt also, dass Sie bei Zusammenkünften des betreffenden Herrn und Miss Passada stets zugegen waren. Gestatten Sie mir, Mr. Greaseback, das zu bezweifeln. Sie sind wohl der Direktor und Manager dieser Dame, aber doch kaum berechtigt, sich in ihre persönlichen Angelegenheiten einzumischen.«
    Es sah aus, als wollte Greaseback auffahren, aber er besann sich.
    »Ich kann Ihnen nur das mitteilen, was ich aus eigener Erfahrung und aus dem weiß, was Mercedes mir anvertraute.«
    »Darüber möchte ich die junge Dame doch gerne selbst einmal fragen. Irgendjemand hat den Mund nicht gehalten, sonst hätten die Verbrecher nicht gewusst, wo und wann sie das Collier mit dem geringsten Risiko rauben konnten. Sie selbst haben uns zu Hilfe gerufen, also…«
    Im Nebenzimmer wurde ein Stuhl gerückt, eine Tür klappte.
    »Einen Augenblick. Ich will Mercedes nur Bescheid sagen.«
    Er verschwand im Nebenzimmer. Als er zurückkam, verkündete er: »Mercedes wird sofort kommen.«
    Ich sah verstohlen auf meine Uhr. Es war halb zwei nachmittags. Miss Passadas Tageslauf schien ungefähr sechs Stunden später zu beginnen, als der eines normalen Menschen. Mr. Greaseback mixte uns einen Drink. Jetzt öffnete sich die Tür zum Schlafzimmer der Diva.
    Sie trug einen geblümten, flauschigen Bademantel und Korksandalen. Sie war ohne jegliches Make up und sah darum noch bedeutend netter aus als sonst.
    »Schönen Guten Morgen«, grüßte sie vergnügt, griff nach Greasebacks Whisky und ließ diesen durch die Kehle rinnen.
    »Mr. Greaseback hat mir bereits gesagt, um was es sich handelt«, lächelte sie. »Ich habe keinem Menschen ein Sterbenswörtchen über den Schmuck gesagt, obwohl ich von allen Seiten bedrängt wurde.«
    »Auch Ihre Kammerzofe weiß nichts?«, fragte Phil.
    »Nein!«
    »Dann bliebe also nur übrig, dass der Mann, der den Schmuck für Sie gekauft hat, unvorsichtig gewesen ist.«
    »Ich bin überzeugt davon, dass er das nicht war. Er hätte sich selbst damit in den Finger geschnitten.«
    »Und Sie wollen seinen Namen also wirklich nicht nennen? Vielleicht sind Sie so freundlich, ihn darum um Erlaubnis zu bitten.«
    Damit hatten wir alles getan, was wir tun konnten, allerdings ohne jeden Erfolg. Es blieb also nichts anderes übrig, als am anderen Ende zu beginnen, das hieß, den-Versuch zu machen, Joes Mörder zu finden. Es war klar, dass die beiden Gangster zusammengearbeitet haben mussten und Joes Komplice nicht gesonnen gewesen war, den Profit zu teilen.
    Wir standen auf, um uns zu verabschieden? und auch Mercedes Passada erhob sich.
    »Ich muss mich anziehen. Es ist höchste Zeit. Wir haben heute Nachmittag Probe. Darf ich Ihnen beiden für heute Abend ein paar Parkettplätze reservieren? Ich weiß, dass Mr. Cotton gestern auf einen Sprung im Theater war, aber er konnte nur kurze Zeit bleiben. Wenigstens sah ich Sie nach dem ersten Auftritt nicht mehr«, lächelte sie. »Ich hatte mir vorgenommen, Sie irgendwie zu begrüßen, aber als ich in die Loge blickte, waren Sie weg.«
    »Sie haben Recht, ich musste leider gehen. Ich hatte noch etwas Dienstliches zu erledigen.«
    »Dafür, hoffe ich, werden Sie heute Abend umso länger bleiben. Ich würde mich wirklich freuen. - Gib mir doch bitte einmal eine meiner Karten herüber.«
    Mr. Greaseback beeilte sich, ihrem Wunsch nachzukommen, und sie kritzelte ein paar schier unleserliche Hieroglyphen darauf.
    »Schicken Sie das spätestens um fünf zur Kasse«, sagte sie und

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