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0239 - Welt unter heißer Strahlung

Titel: 0239 - Welt unter heißer Strahlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Strahlenmesser.
    Ja, eine Welt ohne Strahlung.
    Und eine Welt voller Atemluft und Wärme - erträglicher Wärme.
    Gucky duckte sich unwillkürlich als er das torpedoförmige Fahrzeug heranschießen sah. Es war im Dunkel der künstlichen Nacht aufgetaucht und kam in seine Richtung. Vorn am Bug brannte ein helles Licht, ein Scheinwerfer. Damit wurde die Straße in ihrer ganzen Breite in strahlende Helligkeit getaucht.
    Das Innere des Wagens war dunkel. Gucky erkannte nur zwei schlanke Schatten, ohne die Form ausmachen zu können. Ihre Gedanken waren stark und konzentriert. Sie dachten beide an den Fremden, der in ihr unterirdisches Reich eingedrungen war und den es unter allen Umständen zu töten galt.
    Es waren Gedanken voller Haß und Rache, wie jene der Mutanten.
    Es gab also in dieser Hinsicht keinen Unterschied zwischen ihnen.
    Sekunden später war der Wagen verschwunden. Gucky wanderte weiter. Er hoffte, daß er einem einsamen Bewohner der Stadt begegnen wurde, den er vorsichtig und unbemerkt beobachten konnte.
    Mehr wollte er nicht. Sein einziger Wunsch war, endlich zu erfahren, wie die Fremden aussahen.
    Die Illusion, in einer wirklichen Stadt unter freiem Himmel einherzuwandern, war so vollkommen, daß Gucky fast die Sterne vermißte. Die Hauswände rechts und links der Straße trugen gleichzeitig auch die Decke, die sich über die Straße spannte. Alle Hohlräume dieser unterirdischen Welt waren aus dem Urgestein herausgebrannt worden, und zwar vor sehr langer Zeit.
    Von weiter vorn hörte Gucky plötzlich ein Geräusch.
    Im ersten Augenblick wollte er teleportieren, aber dann überlegte er es sich anders. Wenige Meter von seinem augenblicklichen Standort entfernt befand sich in der Hauswand eine Nische. Er sprang hinein und stellte fest, daß kein Licht in sein Versteck drang. Von hier aus konnte er die ganze Straße beobachten, ohne selbst gesehen zu werden.
    Er lauschte und wartete gespannt.
    Das Geräusch kam nur langsam näher. Es war schlecht zu definieren, aber auf keinen Fall handelte es sich um ein Fahrzeug. Es hörte sich vielmehr nach Schritten an.
    Und dann erblickte Gucky fünf Gestalten, die in einer Art Postenkette mitten auf der Straße gingen, in den Händen schwere Energiestrahler.
    Ihre Gedankenimpulse waren stark und deutlich. Sie suchten den Eindringling.
    Aber die Gedankenmuster waren auch bekannt, genauso bekannt wie sie selbst.
    Gucky sah sie, und in der gleichen Sekunde flammte die Erinnerung an sie auf - und er wunderte sich gleichzeitig, daß er die Fremden sehen konnte.
    Sie waren ungemein schlank und dünn. Ihre Körper erinnerten an Pfähle, farblos und wie dünne Rüssel. Wie Rüssel wirkten auch die drei überall beweglichen Beine, auf denen sie sich bewegten. Sie besaßen zwei schlauchartige Arme mit feingliedrigen Händen, in denen sie die Waffen hielten.
    Der Hals war ein dünner Schlauch von dreißig Zentimeter Länge, an dessen oberem Ende der nur faustgroße Kopf saß, in dem drei Augen funkelten.
    Laurins!
    Gucky entsann sich.
    Die Laurins waren jene Wesen, denen die Terraner vor dreihundert Jahren am Rande der Galaxis begegneten Sie konnten sich dank eines sogenannten Flexo-Organs unsichtbar machen, und man hatte sie dieser Eigenschaft wegen, „Laurins" genannt. Auch „Schatten". Sie hatten sich als harte und gefährliche Gegner erwiesen, bis man ihnen endlich beikommen konnte. Dann waren sie verschwunden. Man hatte nie wieder von ihnen gehört.
    Bis zu dieser Sekunde.
    Sie vegetierten als Überlebende unter der Oberfläche eines Planeten, der vor nahezu dreihundert Jahren von Unbekannten unbewohnbar gemacht worden war.
    Das Rätsel war nicht kleiner, es war größer geworden.
    Gucky rührte sich nicht. Er sah hinter den fünf Laurins her und überlegte, wie er einen von ihnen gefangennehmen konnte.
     
    5.
     
    Zum zehntenmal innerhalb von fünf Minuten sah Rhodan auf seine Uhr.
    „Die zwei Stunden sind vorbei", sagte er nervös. „Wir sollten etwas unternehmen."
    Sie saßen im Shift, die Raumhelme geöffnet. Kasom rückte seinen mächtigen Körper zurecht.
    „Natürlich sollten wir das", bestätigte er und sah niemanden an.
    „Ich kann auch allein nachsehen" erbot sich Tolot.
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Wir nehmen den Shift. Damit sind wir praktisch unangreifbar. Der Rest bleibt hier. Wir müssen noch auf Berger und Fuxer warten."
    Berger und Fuxer hatten eine Expedition in die nähere Umgebung unternommen. Sie wollten feststellen, ob der Meeresgrund seit

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