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024 - Beim Volk der 13 Inseln

024 - Beim Volk der 13 Inseln

Titel: 024 - Beim Volk der 13 Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Randbezirk der Ruinen von Basel.
    Dort hatten er und seine Nosfera sich auf dem Weg nach Berlin ein paar Wochen lang aufgehalten. Zeit genug für den Mediziner und Astrophysiker, aus Kräutern und Chemikalien ein paar Präparate zusammen zu mixen. Schmerzmittel zumeist - das Rezept für Aspirin hatte er praktisch im Kopf.
    Die Twilight of the Gods hob sich. Das Luftkissen unter ihrem Rumpf wurde aufgebaut. Die Hubgebläse fauchten, die Luftpropeller am Heck ratterten, die Motoren summten unter Deck. Das Luftkissenfahrzeug legte ab und verließ den Hafen.
    In einem Werfthangar an der französischen Küste hatte Smythe das Boot entdeckt. Auf der Suche nach einem geeigneten Schiff, auf dem er und seine Nosfera den Kanal überqueren konnten.
    Ein Glücksfall: Das Luftkissenfahrzeug war mit einem Elektromotor und zwei Brenn- stoffzellen ausgerüstet, in denen Wasserstoff mit Sauerstoff reagierte und so Strom produzierte. Und Wasser als Nebenprodukt.
    Fast zwei Monate hatte Smythe an dem Fahrzeug gearbeitet, bis es endlich seetüchtig war. Sogar der Radar funktionierte wieder. Als größtes Problem hatte sich die über die Jahrhunderte porös gewordene Gummischürze herausgestellt, in der sich das Luftkissen unter dem Bootsrumpf aufbaute.
    Smythe wusste von der Geografie Frankreichs nur wenig mehr als von der Feuerlands oder Papua Neuguineas. Seiner Meinung nach mussten es die Ruinen von Le Havre gewesen sein, in denen ein Kundschaftertrupp seiner Getreuen auf den Bunker gestoßen war. Einen Bunker, in dem noch lange nach dem Kometeneinschlag eine menschliche Kolonie gelebt haben musste - Smythe fand Geräte, die ihm noch nie zuvor in die Finger geraten waren.
    Einige hatte er mitgenommen. Waffen, Strahlenmessgeräte und einen Autoclaven zum Beispiel. Und Trilithiumkristalle, manche nicht größer als ein Chip aus dem 21. Jahrhundert. Einen Splitter davon, kombiniert mit einem leistungsstarken Peilsender, hatte er der Barbarin unter die Haut der Leistenbeuge implantiert.
    Ein Taratzenrudel und ungefähr fünfzig menschliche Skelette - sonst war keine Spuren von Leben mehr in den Schutzräumen unter den Ruinen der ehemaligen französischen Hafenstadt gewesen. In kleineren Industrieanlagen fand Smythe Rollen dehnbaren Materials, das ihn an Latex erinnerte. Der Himmel mochte wissen, was es wirklich war - jedenfalls hatten es die Bewohner der Bunkeranlage verwendet, um ihre Schleusen abzudichten und um die Außenhüllen ihrer Bunkererweiterungen von Grundwasser und Feuchtigkeit zu isolieren. Smythe hatte es benutzt, um dem Luftkissenboot eine neue Schürze zu verpassen.
    »Verfluchtes Schneetreiben…« Professor Dr. Smythe blickte auf das Navigationsdisplay. Eine Magnetnadel war darauf eingeblendet, eine Skizze der vom Radar erfassten Küstenstruktur und ein blinkender Pfeil, der ihm den eigenen Kurs anzeigte. Aus dem technischen Material, das er aus dem Bunker geplündert hatte, war es ihm gelungen eine Art Bordrechner zusammenzubasteln.
    Schmelzende Schneefetzen glitten über die Fenster der Kommandobrücke. Darunter auf dem kurzen stumpfen Bug hatte sich eine geschlossene Schneedecke gebildet. Smythe fingerte einen Trockennahrungsriegel aus seiner Uniformtasche und biss hinein. Das Zeug bestand aus geriebenen Nüssen, Trockenbeeren, Honig und dem Schmalz mutierter Wildschweine. Wisaaun nannte man die Biester in dieser abwechslungsreichen Zeit.
    Es schmeckte nicht besonders gut, doch Smythe hatte einen unglaublichen Energiebedarf. Seit ihm vor ein paar Monaten die Pillen gegen seine Schilddrüsen- überfunktion ausgegangen waren, lief sein Stoffwechsel auf Hochtouren. Er war nervös und gereizt, selten lag seine Pulsfrequenz unter hundert. Es störte ihn nicht besonders. Die Vorteile der Krankheit überwogen seiner Meinung nach: Er kam mit weniger als zwei Stunden Schlaf aus, und die Ideen rauschten nur so durch sein Hirn.
    Smythe holte den Impulsgeber aus der Brusttasche seines Luftwaffenkombis, drückte einen Knopf und beobachtete das Minidisplay. Ein heller Punkt blinkte. Darunter Entfernungs- und Kursangaben. Fast zweieinhalb Seemeilen war der Helikopter inzwischen entfernt. Den Trilithiumkristall im Körper der Barbarin konnte Smythe über diese Entfernung nicht mehr aktivieren. Die Signale des Peilsenders dagegen wurden deutlich empfangen. Über wie viele Seemeilen hinweg der Sender anzupeilen war, wusste Smythe nicht. Er hatte es noch nicht ausprobiert.
    Auch den Helikopter hatten seine Nosfera unter der Erde in

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