Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
024 - Die Rattenkönigin

024 - Die Rattenkönigin

Titel: 024 - Die Rattenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
erschrecken und einzuschüchtern versuchst.«
    »Ich habe sie nur gewarnt«, behauptete Arline.
    »Vor wem denn?«
    »Vor dir, Anselm van Riems. Du bringst Unglück über diese Frau. Und wenn du nicht bald in dich gehst und aufhörst, die Gefühle anderer mit Füßen zu treten, dann wird eine Katastrophe über Borvedam kommen.«
    »Bist du nur hier eingedrungen, um uns diesen Blödsinn zu erzählen?«
    »Lach mich nur aus! Das Lachen wird dir schon noch vergehen! Noch hast du Zeit, dich zu bekehren: Entweder zu Julie oder zu Jenny. Aber es geht nicht länger an, daß du Julie mit Jenny und Jenny mit Julie betrügst. Dir hat es Julie zu verdanken, daß sie vorhin von den Rattenhorden überfallen wurde. Ja, ja, der Überfall der Ratten galt deiner Julie.«
    »Jetzt ist es aber genug!« herrschte Anselm die Alte an. Er hatte ihr mit steigender Erregung zugehört. Jetzt konnte er nicht mehr an sich halten. »Hinaus!« brüllte er und ging drohend auf sie zu.
    Sie wich humpelnd zurück, während sie ihm abwehrend den Stock hinhielt.
    »Wer ist Jenny?« fragte Julie aus dem Hintergrund.
    Die Alte lachte schrill. »Jenny ist Anselms Geliebte!«
    Es hatte den Anschein, als wollte sich Anselm auf sie stürzen, doch Cohen trat dazwischen, so daß die Alte sich ungehindert zurückziehen konnte. Sie verschwand auf demselben Weg, auf dem sie gekommen war. Als Anselm auf die Terrasse stürzte, war sie verschwunden.
    »Ich hätte ihr das Genick gebrochen«, sagte er schweratmend. »Wenn sie mir noch einmal in die Quere kommt, werde ich es auch tun.«
    »Kennen Sie sie?« wollte Cohen wissen. Als Anselm den Kopf schüttelte, wandte er sich dem Mädchen zu.
    »Sie hat am Tor auf mich gewartet«, erzählte Julie, »und sich als Arline vorgestellt. Aber ich habe sie vorher noch nie in meinem Leben gesehen.«
    Cohen glaubte ihr. Eigentlich gab es hier für ihn nichts mehr zu tun. Die Alte, die sich Arline nannte und eine Wahrsagerin oder etwas Ähnliches zu sein schien, war für ihn ungleich interessanter.
    »Wer ist Jenny?« fragte Julie wieder.
    »Was weiß ich!« rief dieser ungehalten. »Ich kenne keine Jenny.«
    »Du lügst!«
    »Glaubst du dieser alten Vettel etwa mehr als mir?«
    Cohen schickte sich zum Gehen an. »Ich lasse euch jetzt in eurem jungen Glück allein«, sagte er boshaft.
    Auf der Straße blickte er sich suchend um. Es waren nur wenige Passanten zu sehen, von der buckligen Alten fehlte jede Spur. Cohen lief zu seinem Wagen und startete ihn. Nachdem er auf der Flucht aus Zaanders Labor seinen Leihwagen beschädigt hatte, war man nicht bereit gewesen, ihm abermals einen Bentley zu überlassen. Jetzt mußte er sich mit einem Golf begnügen. In diesem Wagen hatte er das Gefühl, mit der Nase an der Windschutzscheibe zu kleben.
    Er fuhr langsam an und beobachtete im Vorbeifahren den Bürgersteig. Vier Häuserblocks weiter wendete er und fuhr wieder zurück, an van Riems Haus vorbei. Er überquerte zwei Seitenstraßen; und da war die Bucklige!
    Über das Tuckern seines Wagens hinweg hörte er das regelmäßige Aufschlagen ihres Stocks. Sein erster Gedanke war, den Wagen abzustellen und ihr nachzugehen. Es konnte nichts schaden, wenn er wußte, wo sie wohnte. Als er mit ihr auf gleicher Höhe war, überlegte er es sich jedoch anders. Er hielt, zog die Handbremse an und sprang aus dem Wagen.
    Arline hatte ihn bereits entdeckt. Sie blieb stehen und sah ihm entgegen, offensichtlich gefaßt. Selbst als sie die Waffe in seiner Hand sah, regte sich nichts in ihrem Gesicht.
    »Du kommst jetzt mit, Alte!« sagte er mit schleppender Stimme und packte sie am Arm. »Es sind da noch eine Menge ungeklärter Fragen, die du beantworten mußt. Und mach keine Dummheiten, sonst breche ich dir deine morschen Knochen!«
    Sie folgte ihm wortlos und ohne sich zu widersetzen zum Wagen. Als sie jedoch neben ihm auf dem Beifahrersitz saß, sagte sie haßerfüllt: »Die Ratten sollen Sie bei lebendigem Leib auffressen!«
    Cohen lachte schallend.

    Dorian ging unruhig im Zimmer auf und ab. »Marvin müßte schon längst zurück sein. Wer weiß, welche Extratouren er wieder …«
    »Er fährt gerade mit dem Wagen vor«, wurde er von Coco unterbrochen.
    Dorian lauschte, doch er konnte nichts hören. Wahrscheinlich hatte Cocos sechster Sinn ihr verraten, daß Cohen eingetroffen war. Obwohl es ihnen im Kampf gegen die Schwarze Familie nur nützlich sein konnte, daß Coco einige ihrer Fähigkeiten zurückgewonnen hatte, kam er immer noch nicht über die

Weitere Kostenlose Bücher