Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
024 - Horrorhölle Tansania

024 - Horrorhölle Tansania

Titel: 024 - Horrorhölle Tansania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
schwenkte ab zu den Umkleidekabinen, zeigte die Sauna, das Schwimmbad, die Massagekojen. Alles war noch neu. Die gesamte Anlage war erst vor einem Jahr in Betrieb genommen worden. Man hatte alle sportmedizinischen Ratschläge beherzigt und für optimale Trainingsbedingungen gesorgt.
    »Gefällt Ihnen die Anlage, Tony?« fragte Peckinpah.
    »Man bekommt beim Ansehen direkt Lust auf körperliche Ertüchtigung«, gab ich schmunzelnd zurück.
    »Ich trage mich mit dem Gedanken, hier in London etwas Ähnliches auf die Beine zu stellen«, sagte der Industrielle.
    »Das wäre nicht schlecht.«
    »Bisher bin ich bei den zuständigen Stellen noch nicht auf die nö- tige Gegenliebe gestoßen. Von einer finanziellen Beteiligung will man nichts wissen, in privater Hand soll das Projekt aber auch nicht bleiben. Meine Anwälte sind damit beauftragt, eine Basis zu schaffen, auf der man sich finden kann.«
    Nachdem uns das TV-Gerät die leeren Trainingsräume gezeigt hatte, bekamen wir sie benützt zu sehen. John McKenzie, ein guter Mann aus Birmingham, trainierte am Sandsack. Seine Schnelligkeit war bestechend. Was ihm meines Erachtens noch fehlte, war ein härterer Punch. Sobald er den hatte, würde er nicht mehr zu bremsen sein.
    Henry Dimster kam aus Ipswich. Ein Bursche mit einem prachtvollen Körperbau und austrainierten Muskeln, die unter seiner schweißglänzenden Haut beeindruckend spielten. Von Dimster versprachen sich die Fachleute sehr viel. Wenn man dem, was in der Zeitung stand, glauben durfte, arbeitete er am härtesten an seiner Boxerkarriere. Angeblich wollte er um jeden Preis nach oben. Jedes Opfer war er dafür zu bringen bereit.
    Keine Zigaretten, keine Mädchen, keinen Alkohol… Er lebte wie ein Eremit, wenn er in England war, und es gab Leute, die behaupteten, er wäre vom Boxsport besessen.
    Wir sahen als nächstes Andrew Quaid im Gespräch mit Trevor Dunaway, dem Trainer der sechsköpfigen Boxstaffel.
    Dann ging die Kamera weiter zu Rock Kilman und Humphrey Tuco, die im Ring sparrten. Es war ein Vergnügen, ihnen bei der Arbeit zuzusehen. Sie nahmen die Sache sehr ernst.
    Tuco schenkte seinem Gegner nichts, und »Panther« Kilman ließ sich von ihm nicht in die Defensive manövrieren.
    »In einem Jahr«, sagte Tucker Peckinpah, »wären sie reif für die Gegner, die man ihnen jetzt schon vorsetzt. Trevor Dunaway hat mit diesen Leuten ein Material in Händen, aus dem sich etwas Großartiges formen läßt – vorausgesetzt, Andrew Quaid verheizt die Sportler nicht.«
    »Ist das wirklich zu befürchten?« fragte ich.
    »Dunaway ist ein hervorragender Trainer, aber er kann sich nicht so gegen Quaid durchsetzen, wie es manchmal nötig wäre. Er müß- te sich mehr für die Interessen seiner Boxer starkmachen.«
    »Vielleicht lernt er’s noch.«
    »Das wollen wir hoffen«, meinte Tucker Peckinpah und blies paffend den Zigarrenrauch Richtung Fernsehapparat.
    Plötzlich war mir, als würde ein Stromstoß durch meinen Sessel jagen. Ich sprang mit einem heiseren Schrei auf. Peckinpah mußte denken, ich wäre übergeschnappt.
    »Stop!« schrie ich aufgeregt und eilte zum Fernsehgerät. »Halten Sie das Band an!«
    »Was haben Sie denn, Tony?«
    »Sie sollen das Band anhalten!«
    Peckinpah drückte auf die Taste. Das Bild blieb auf dem Schirm stehen. Aber der Industrielle hatte zu lange gezögert. Die Kamera war den beiden Boxern gefolgt. Rock »Panther« Kilman war es gelungen, Humphrey Tuco in der Ecke festzunageln und schickte sich nun an, den Gegner wie einen Sandsack zu bearbeiten.
    Aber das interessierte mich nicht mehr. Ich hatte überhaupt jegliches Interesse an den Boxern verloren. Meine Kopfhaut spannte sich. In meinem Innern drohten einige Sicherungen durchzuschmoren.
    »Zurück«, sagte ich aufgewühlt. »Lassen Sie’s ein Stück zurücklaufen.«
    »Wollen Sie mir nicht verraten, was Sie so aus dem Häuschen gebracht hat, Tony?« fragte Tucker Peckinpah verwirrt.
    »Ich zeig’s Ihnen auf dem Bildschirm«, entgegnete ich.
    Der Industrielle ließ das Band zurücklaufen. Natürlich tat er zuviel des Guten. Wir waren wieder bei Andrew Quaid und Trevor Dunaway. Ich verlangte nicht von Peckinpah, er solle das Band wieder vorlaufen lassen, sondern wartete fiebernd, bis der Ring ins Bild kam.
    »Also ehrlich, Tony«, sagte Peckinpah besorgt. »Wenn ich Sie nicht so gut kennen würde…«
    »Da!« rief ich und wies auf den Bildschirm. »Stop!«
    Diesmal reagierte der Industrielle schnell genug. Er erhob sich und

Weitere Kostenlose Bücher