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024 - Horrorhölle Tansania

024 - Horrorhölle Tansania

Titel: 024 - Horrorhölle Tansania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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kam zu mir. Wir standen ganz knapp vor dem Fernsehapparat.
    »Stört Sie etwas an Tuco oder Kilman?« fragte Peckinpah.
    »Ach was, auf die beiden sehe ich schon längst nicht mehr.«
    »Auf wen denn sonst?«
    »Auf den Mann im Hintergrund. Sehen Sie ihn sich an. Sehen Sie ihn sich genau an!« verlangte ich.
    Peckinpah beugte sich vor. »Das Gesicht ist ziemlich unscharf.«
    »Ich erkenne den Mann trotzdem. Wissen Sie, wer das ist?«
    »Nein.«
    »Dieser Mann ist Frank Esslin!«
    ***
    Peckinpah starrte mich entgeistert an. »Was sagen Sie da, Tony?«
    fragte er ungläubig. Sein Blick richtete sich wieder auf den Bildschirm. Er kannte Franks tragische Geschichte. Jahrelang waren wir Freunde gewesen. Durch Dick und Dünn waren wir zusammen gegangen und hatten immer wieder erbittert gegen die schwarze Macht gekämpft, bis… Ja, bis Rufus, der verdammte Dämon, diesen Mann in seine Gewalt bekam und sich mit ihm zerstörte. [5]
    Damals hatten wir Frank Esslin verloren. Er gehörte nun zu unseren erbittertsten Gegnern, denn er wollte sich auf der Gegenseite seine Sporen verdienen. Ich rechnete damit, daß uns sein Eifer noch vieles aufzulösen geben würde.
    Frank Esslin, der Söldner der Hölle, in Tansania!
    Was wollte er da? Was hatte er in Daressalam zu suchen? Ich weigerte mich, an ein zufälliges Erscheinen zu glauben. Frank Esslin führte meiner Meinung nach gegen die britische Boxstaffel irgend etwas im Schilde.
    Ich erinnerte mich an unsere Begegnung im Labyrinth der Londoner Kanalisation. Seither wußte ich, auf welcher Seite Frank Esslin stand. Er selbst hatte es mir gesagt. Er hätte gern meine Energie in sich aufgenommen. Beinahe hätte ihm die Totenuhr dazu verholfen. Ich spürte jetzt noch das kalte Ziehen und Zerren, das mir die Lebensenergie aus dem Leib reißen wollte.
    Frank Esslin hatte sich mit Rufus und Mago aus dem Staub gemacht.
    Und nun sah ich ihn wieder. Auf einem Videoband, das ein Spion von Tucker Peckinpahs Club aus Tansania mitgebracht hatte.
    Was will er? Was hat er vor? Die Fragen hämmerten in meinem Kopf.
    Tucker Peckinpah meinte, ich müsse mich irren. Das Gesicht des Mannes sei so unscharf, daß man unmöglich mit Sicherheit behaupten könne, dort würde Frank Esslin stehen.
    »Er ist es!« sagte ich überzeugt. Ich wies auf meine Halsschlagader. »Hier können Sie mich hineinstechen, wenn das nicht Frank Esslin ist.«
    »Kommen Sie, Tony. Wir wollen uns das Band weiter ansehen. Vielleicht kommt der Mann im Hintergrund besser ins Bild.«
    Es fiel mir nicht leicht, wieder Platz zu nehmen. Für mich stand unumstößlich fest, daß sich Frank Esslin in Daressalam befand. Was immer er vorhatte – es würde nichts Gutes sein. Ich mußte es verhindern.
    Peckinpah ließ das Band weiterlaufen. Rock »Panther« Kilman drängte Humphrey Tuco in die Ecke und feuerte seine gut gesetzten Links-Rechts-Kombinationen ab.
    Er war ein Ästhet im Boxring. Normalerweise hätte ich es genossen, ihm zuzusehen, doch nun interessierte er mich nicht mehr.
    Ich wartete nur gespannt auf den Moment, wo Frank Esslin wieder ins Bild kam.
    Das passierte, als Tuco es schaffte, aus der Ecke herauszukommen. Die Fighter tänzelten in die Mitte, und Frank Esslin trat näher an den Ring heran. Nun war sein Gesicht deutlich zu erkennen.
    »Na, glauben Sie’s immer noch nicht?« fragte ich meinen Partner.
    Peckinpah nahm seine Zigarre überwältigt aus den Mund. »Sie haben recht, Tony. Er ist es tatsächlich.«
    Durch meine Adern schien glühende Lava zu fließen. Es wäre noch mehr auf dem Videoband gewesen, doch es interessierte uns nun beide nicht mehr. Tucker Peckinpah schaltete das Videogerät und den Fernsehapparat ab, erhob sich, begab sich zu den Fenstern und ließ das Tageslicht wieder herein.
    Mit Daumen und Zeigefinger massierte er nachdenklich sein Kinn. »Was kann er in Daressalam wollen?«
    »Das frage ich mich auch schon die ganze Zeit«, brummte ich.
    »Ich werde den Verdacht nicht los, daß sich die schwarze Macht eine ganz große Schweinerei einfallen ließ, und Frank Esslin beabsichtigt, sie auszuführen. Er war auf der Seite des Guten sehr zuverlässig, und er ist es drüben bestimmt auch. Das macht ihn besonders gefährlich.«
    »Glauben Sie, daß ihm die schwarze Macht schon so sehr vertraut, daß Sie ihn allein arbeiten läßt?«
    »Die Hölle weiß, daß sie ihm hundertprozentig vertrauen kann. Frank ist ehrgeizig. Er will es zu etwas bringen. Die Leiter der schwarzen Hierarchie hat viele

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