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024 - Irrfahrt der Skelette

024 - Irrfahrt der Skelette

Titel: 024 - Irrfahrt der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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durchs
Haus. Torrances Stimme klang gedämpft.
    »Die Aufnahmen sind gut geworden.«
    Smith grinste.
    »Ich habe Ihnen ja gesagt, daß ich stets perfekte Arbeit leiste.
Mit Halbheiten gebe ich mich nicht ab.«
    Er erhob sich, näherte sich der Tür, öffnete sie und kam durch
einen schmalen, finsteren Gang. Wie von Geisterhand bewegt, öffnete sich vor
ihm eine weitere Tür. Ein dunkelroter, kaum wahrnehmbarer Lichtschein drang
durch das Dunkel.
    »Hierher, bitte!« sagte Torrance.
    Der Killer sah die schattenhaften Umrisse des komischen
Professors. An den Wänden, schwach wahrnehmbar, standen metallene Gestelle, auf
denen Flaschen und andere Behälter standen. Es roch nach einer Säure. Die
Dunkelkammer war so groß wie das Wohnzimmer. Sie war vollgestellt mit
unübersehbarem Kram, so daß man das Gefühl hatte, in einer Rumpelkammer zu
sein. Auf einem flachen Tisch gleich hinter der Tür standen mehrere
verschiedenfarbige Schälchen aus Plastik, ein hochgeschraubtes Vergrößerungsgerät,
daneben auf einem vorspringenden Regalbrett ein Mikroskop. Neben dem Tisch in
der rechten Ecke hinter der Tür eine große, hohe Badewanne, in der Torrance
irgendeine Flüssigkeit aufbewahrte.
    An der Wand brannte eine rote Birne. Torrance stand so, daß Smith
von der Seite her direkt vor der Badewanne zu stehen kam.
    Torrance hielt eine noch nasse Vergrößerung in der Hand.
    »Hier«, sagte er mit erregter Stimme. »Sehen Sie sich’s selbst
an!«
    Smith begriff zwar nicht, warum der komische Alte so viele
Umstände machte, aber doch interessierte auch ihn es in gewissem Maß, was aus
seiner Aufnahme geworden war.
    Im roten Dunkelkammerlicht sah er das Bild des toten Edmund
Barris, wie er, den Kopf ein wenig zur Seite gedreht, auf der
Schreibtischplatte lag, in der Rechten einen 45er Colt. Smith studierte genau
die Lage der Finger, die Haltung der Waffe ... die Schnüffler würden unmöglich
...
    Da krachte ihm ein harter Gegenstand auf den Schädel.
    Für John Smith kam dieser Angriff völlig überraschend. Das nasse
Bild flatterte aus seiner Hand, rutschte über den Tisch und landete in der
Badewanne; wo es versank. Der Killer sackte in die Knie, wobei sein Körper eine
leichte Drehung um sich selbst machte.
    Zufrieden legte der unheimliche Professor den schweren
Schraubenschlüssel auf die Seite. Er bückte sich, durchsuchte Smiths Jackett
und nahm die Brieftasche und den Colt heraus. Dann zerrte er den schlaffen
Körper näher an die Wanne heran.
    Smith war schwer. Torrance fluchte leise vor sich hin, aber dann
schaffte er es, den Körper aufzurichten und über den Rand zu schieben, so daß
der Killer in der Brühe untertauchte.
    Torrance nahm die Dollarnoten, die er dem Killer am frühen Morgen
ausgezahlt hatte, aus dessen Brieftasche. Achtlos warf er dann auch diese in
das Säurebad.
    Den 45er Colt, den er gleichfalls an sich genommen hatte,
verschloß Torrance in der Lade eines hohen Schrankes. Als eine halbe Stunde
verstrichen war, n ä herte er sich
der Badewanne, zog die Kette nach oben, an der der Pfropfen sa ß , und die br ä unlich-graue Flüssigkeit
verschwand gurgelnd im Abfluß.
    Torrance. stand mit unbewegter Miene neben der Wanne, wartete, bis
der letzte Rest durch den Abfluß gelaufen war, und spülte dann mit klarem
Wasser nach ...
     
    ●
     
    Chantelle wußte keinen Ausweg mehr. Sie hörte, wie Ryan Sanders in
der verschlossenen Kabine tobte und schrie, wie er gegen die Tür trommelte und
an der Klinke riß. Holz splitterte, Glas zersprang. Der Australier demolierte
die gesamte Einrichtung.
    Der Wind war stärker geworden, und lange Wolkenbahnen, die eine eigentümlich
grau-gelbe Färbung hatten, zogen über die Orpheus hinweg. Die Wellen wurden
größer, das Wasser bewegte sich schneller, und auf den Wellenspitzen schäumte
und sprudelte es.
    Pfeifend riß der Wind in der Takelage. Die Segel-waren aufs
äußerste gespannt.
    Heftig schaukelte das zwanzig Meter lange Boot auf den
aufgepeitschten Wellen. In der Feme zerriß ein gewaltiger Blitz das Firmament.
Aber das Gewitter war noch zu weit weg, als daß man den Donner vernommen hätte.
    Plötzlich, als würde ein Titan seine ungeheuren Kräfte einsetzen,
wurde die dünne Tür der Kabine förmlich aus den Angeln gerissen.
    Chantelle, die sich an den über Deck gespannten Tauen festhielt,
um zum Bug voranzukommen, wollte trotz des Windes und der Wellen, die über die
Planken spülten, dort Schutz suchen. Ihr Unternehmen war Wahnsinn, sie wußte
das, aber

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