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024 - Irrfahrt der Skelette

024 - Irrfahrt der Skelette

Titel: 024 - Irrfahrt der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die Luft.
    Die MS Andrea Morena sackte vom Heck her weg. Nur noch die Hälfte
des weißen Luxusdampfers, hell erleuchtet, ragte aus dem nachtschwarzen, aufgewühlten
Wasser. Aus den Augenwinkeln nahm Larry vier weitere Boote wahr, die bereits
vor ihnen herabgelassen worden waren. Hoffentlich war Angela darunter.
    In unmittelbarer Nähe kam es zu einem Geschehen, das den Männern
und Frauen in seinem Boot die Haare zu Berge stehen ließ. Eine Gestalt wurde zu
einem Knochengerüst. Und als sei dies das Signal für die anderen, lösten sich
auch ihre Körper vollständig auf. Ein Schiff voller Gerippe, die
durcheinandergeschüttelt wurden, die von Wellen über Bord gespült wurden, und
im dunklen Wasser schimmerten die blanken, bleichen Knochen. Nicht einmal mehr
ein Fressen für Haie ...
    Plötzlich bemerkte Larry etwas, das ihn daran erinnerte, daß er
trotz aller Schwierigkeiten nicht versagen durfte.
    Auf dem hellerleuchteten Schiff, zwischen Seilen eingeklemmt -
hing Professor Torrance!
    Weit schwang er einen großen, weißen Behälter über den Kopf und
wollte ihn offenbar ins Wasser schleudern - zu den beiden mit Menschen vollgestopften
Rettungsbooten, die keine zwanzig Meter von der sinkenden Andrea Morena
versuchten, sich in Sicherheit zu bringen.
    X-RAY-3 warf sich herum. Wie durch Zauberei lag seine Smith &
Wesson Laser in der Hand. Er drückte ab, ehe Torrance noch weiter ausholte.
    Larry wollte den Arm des Wahnsinnigen treffen, so daß der Behälter
mit dem Todesgas direkt vor Torrances Füße fiel und nicht zu weit ins Meer
geschleudert wurde. Doch die Heftigkeit des Sturms und die Schlingerbewegung
des Bootes machten ein genaues Zielen unmöglich.
    Der nadelfeine,
grelle Laserstrahl zuckte durch die Nacht. Er traf genau den weißen Behälter
und durchschlug ihn, und der Strahl drang noch mitten in die Stirn des
Wahnsinnigen.
    Eine lodernde Stichflamme schoß in den sturmgepeitschten
Nachthimmel. Das flüssige Gas entzündete sich. Funken sprühten. Der tote
Torrance hing wie eine mühsam gehaltene Marionette zwischen den Seilen und
hielt den lodernden Kanister. Die Stichflamme war mindestens hundert Meter
hoch, und das aufgewühlte Meer wurde in einen geisterhaften Schein getaucht.
    Dann sackte das Licht in sich zusammen. Torrance, verkohlt, war
zwischen den Seilen nicht mehr sichtbar. Und dann sah man auch nichts mehr vom
Bug des phantastischen Schiffes.
    Die Andrea Morena wurde von der tiefen See aufgenommen, und sie nahm
den zweiten gefährlichen Behälter mit der Aufschrift »B« mit sich. Darin befand
sich eine ähnliche Chemikalie, nur sollte sie zur Verstärkung mit »X« gemischt
werden, um eine noch raschere Wirkung zu erreichen. Torrance aber würde dieses
Experiment nie ausführen können.
     
    ●
     
    Sie ruderten wie die Teufel. Als Larry eine Pause einlegte,
aktivierte er den PSA-Ring und strahlte eine knappe Botschaft an die Zentrale
in Washington ab. Er nannte die ungefähre Position der Andrea Morena. Er wußte,
daß X-RAY-1 nun alles Weitere organisieren würde. Wenn die Rettungsboote mit
ihrer, erschöpften menschlichen Fracht erhalten blieben und überstanden, dann
würde bei der nächsten Wetterbesserung eine Hilfsmannschaft in der Nähe sein.
    Und weiter ruderte der PSA-Agent mechanisch, unter Aufbietung
aller Kräfte. Er hielt auch dann noch das Ruder in der Hand, als andere schon
längst aufgegeben hatten.
    Das endlose Meer, der Himmel, die hohen Wellen, die die kleinen
Boote auf und nieder trugen. Alles ein endloser Alptraum, einer, der nicht
endete.
    Erschöpft sackte schließlich auch Larry Brent nach vom. Müdigkeit
und Lethargie erfüllten ihn; er konnte kaum noch die Augen offenhalten. Er war
am Ende seiner Kräfte. Stunden vergingen, und es kam ihm vor, als wären es
Tage.
     
    ●
     
    Als er erwachte, fühlte er harten Untergrund. Mühsam rollte Larry
Brent sich auf die Seite und fühlte etwas Weiches neben sich. Ein Mensch!
Erschöpft, aber am Leben.
    X-RAY-3
richtete sich auf. Ein grauer Himmel, an dem sich blaue Flecken zeigten.
    Rundum eine merkwürdig bizarre Welt. Korallen! Sie waren auf einer
Koralleninsel gestrandet. Weit und breit kein Busch, kein Strauch ...
    Wieviel Stunden waren seit ihrem Schiffbruch vergangen?
    X-RAY-3 erhob sich torkelnd und zerrte mit schwachen, noch klammen
Fingern die Schwimmweste vom Körper. Der Agent kümmerte sich um die
Herumliegenden und Verletzten, um die Erschöpften und Unterkühlten. Er selbst
brach mehrmals zusammen und sprach

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