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0240 - Totentanz im Dollar-Club

0240 - Totentanz im Dollar-Club

Titel: 0240 - Totentanz im Dollar-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Totentanz im Dollar-Club
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würgte.
    ***
    »Was zum Teufel, gibt es denn hier zu sehen?«, fragte der Zahnarzt unwillig. »Auf der Straße herrscht der übliche Verkehr! Ich kann nichts Außergewöhn…«
    Weiter kam er nicht. Er hatte hinter sich ein leichtes Geräusch gehört und drehte sich verwundert um. Seine Augen weiteten sich entsetzt, seine Stirn legte sich in unzählige Runzeln, als seine Augenbrauen sich hochzogen, und aus dem weit offen stehenden Mund gellte ein dumpfer Schrei.
    Joke Forster hatte in dem Augenblick zustechen wollen, als Calosier sich plötzlich umdrehte. Er konnte die Stoßbewegung seines Armes nicht mehr aufhalten, aber er traf sein Opfer nun nicht unterhalb des Schulterblattes, wie es beabsichtigt war. Das Messer fuhr Calosier seitlich in den Hals. Joke Forster war davon selbst fast ebenso tödlich erschrocken wie der Getroffene selbst.
    Der Zahnarzt klammerte sich röchelnd an Forster fest. Ein Mörder hielt den anderen. Ihre Augen fraßen sich ineinander. Forster zitterte am ganzen Leib. Calosier röchelte. Blut schoss aus der Wunde und quoll über seine Lippen.
    All dies hätte man Forster Voraussagen können. Es gibt unter hundert Morden keine zehn, die sich so abspielen, wie sie geplant wurden. Und es gibt keine fünf, deren Folgen sich so einstellen, wie sie der Mörder im Voraus überlegt hat. Man kann es nicht oft genug sagen. Es müsste einer allmächtig sein, um das Schicksal in die Bahn zu zwingen, die er sich erwünscht.
    Bei Joke Forster fing es damit an, dass Calosier sich umdrehte. Das Ergebnis war, dass Joke Forster gleich zwei schrecklichen Dingen auf einmal ausgesetzt war: Er musste seinem Opfer in die Augenblicken, als es starb. Und das dauerte seine Zeit. Calosier wollte nicht sterben. Er kämpfte gegen den Tod an, aber er konnte nichts dagegen tun, dass sein Leben.dahinströmte. Er wurde schwächer, sein Griff lockerte sich, seine Augen verschleierten sich.
    Er rutschte ganz langsam an Forster hinab auf den Boden. Aber er zeichnete seinen Weg mit seinem Blut.
    Joke Forster stand wie gelähmt. Er wollte sich umdrehen, er wollte weglaufen, aber alles in ihm war wie erstarrt. Aus weit aufgerissenen Augen starrte er auf die furchtbare Szene, deren Urheber er war. Erst als Calosier längst reglos vor ihm lag, wurde ihm bewusst, dass er fliehen musste.
    Fliehen! Wohin? Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Alle im Voraus bedachten Pläne waren aus seinem Gedächtnis weggeschwemmt vom Blut seines Opfers. In wilder Panik stürzte Forster zur Tür.
    Als er die Flurtür aufriss, sah er vier Männer den Flur heruntergerannt kommen. Vier Männer, die einen Schrei gehört hatten. Vier Männer, die acht Schritte von sich entfernt plötzlich eine Tür aufgehen sahen. Vier Männer, die in dieser offenen Tür einen Kerl erblickten, dessen Gesicht, Hals, Hand und Kleidung blutbesudelt waren.
    »Das ist er!«, schrie einer von ihnen.
    Forster fuhr zusammen. Er blickte an seiner Kleidung hinab. Wieder 38 überkam ihn das krampfartige Zittern. Erst jetzt wurde ihm selbst bewusst, dass der sterbende Calosier mit seinem Blut seinen Mörder unverkennbar gezeichnet hatte.
    Die vier Männer hatten ihr Tempo verlangsamt. Sie rückten jetzt nur noch sehr, sehr langsam auf die Tür zu, in deren Öffnung Forster stand. Vielleicht hatten sie Angst, vielleicht war es nur der Schreck vor diesem grauenhaften Anblick, den Joke Forster darstellte.
    Der Mörder biss sich in die Unterlippe, bis sie anfing zu bluten. Ich muss weg!, hämmerte es in seinem Gehirn. Ich muss hier weg! Ich muss fort! Fliehen!
    Da die vier Männer von ihm aus gesehen von links kamen, wandte er sich nach rechts. Wieder ein Punkt, der nicht seinem Plan entsprach. Die Fahrstühle lagen links…
    Er lief nach rechts den Flur hinunter. Die vier Männer hinter ihm riefen etwas. Forster warf sich im Laufen herum. Seine Hand fuhr in den Jackenausschnitt. Er riss seine Pistole hervor.
    Joke Forster feuerte, ohne zu zielen, in den Korridor hinein. Er sah nicht einmal, dass er einen der Männer in die Schulter traf. Oder wenn er es sah, wurde es ihm nicht bewusst. Er drehte sich um und hetzte weiter.
    Zehn Schritte vor ihm ging eine Tür auf. Eine Frau musste ihre Neugierde befriedigen und nachsehen, was der Krach im Korridor zu bedeuten habe.. Sie reckte den Kopf vor und versteinerte zur Säule, als sie Forster erblickte. Sie wollte schreien, aber sie konnte nicht einmal dies. Regungslos sah sie den Mörder, der auf sie zusprang, sich an ihr vorbei in die

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